Heinz-Steyer-Stadion

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Heinz-Steyer-Stadion
Stadionlogo-Heinz-Steyer-Stadion.png
Eröffnet 12. Oktober 1919
Eigentümer Stadt Dresden
Hauptnutzer Dresdner SC
Rekorde 80.000 (Konzert, 9. September 1948)
62.150 (Fußball, 26. Mai 1935)
Adresse Pieschener Allee 1
01067 Dresden-Friedrichstadt
Sachsen, Deutschland
Webseite www.stadion-dresden.de
Sportstätten-Chronologie
1863–1919 Schmelzwiese im Ostragehege
1919–1945 DSC-Stadion im Sportpark Ostragehege
1945–1949 Stadion im Sportpark Ostragehege
seit 1949 Heinz-Steyer-Stadion
Inoffizieller Stadionname
Helmut-Schön-Stadion

Das Heinz-Steyer-Stadion (kurz HSS bzw. im Volksmund weiterhin DSC-Stadion genannt) ist eine traditionsreiche deutsche Sportstätte im Besitz der sächsischen Landeshauptstadt Dresden. Das größte und traditionsreichste Stadion Dresdens befindet sich im Dresdner Stadtteil Friedrichstadt und ist die Hauptsportstätte des Sportparks Ostragehege.

Chronik[Bearbeiten]

Anzeige zur Einweihung des Sport- und Turnparks Ostragehege
100 Jahre Steyer-Stadion
Ansichtskarte zur Eröffnung des DSC-Stadions im Sport- und Turnpark Ostragehege am 12. Oktober 1919

Als Hauptsportstätte des Sportparks Ostragehege mit mehreren Sportplätzen wurde das DSC-Stadion als damals modernstes Stadion Deutschlands am 12. Oktober 1919 als vereinseigene Sportstätte des Dresdner SC eröffnet. Der Bau des Sportparks kostete 181.000 Mark, nach anderen Quellen 160.000 Mark, die komplett aus dem Kreise der Vereinsmitglieder des Dresdner SC aufgebracht wurden.

Nachdem man den Dresdner SC als Eigentümer des Stadions am 30. Mai 1945 entschädigungslos enteignet hatte, wurde das seither städtische Stadion am 21. Juni 1949 in Heinz-Steyer-Stadion umbenannt. Heinz Steyer war ein von den Nationalsozialisten 1944 hingerichteter kommunistischer Arbeitersportler und KPD-Funktionär, der keinerlei Berührungspunkte mit dem DSC hatte. Eigentlich sollte das Stadion den Namen des DSC-Stars Rudolf Harbig erhalten, was aber von den Politikern abgelehnt wurde. Letztendlich gab es später aber doch noch ein Rudolf-Harbig-Stadion in Dresden, als die Ilgen-Kampfbahn an der Lennéstraße 1951 umbenannt wurde.

Tribünen & Ausstattung[Bearbeiten]

Weltrekorde[Bearbeiten]

Im DSC-Stadion bzw. Heinz-Steyer-Stadion wurden 18 Weltrekorde (15 × Leichtathletik, 3 × Sportangeln) aufgestellt.

Weltrekordtafel im Heinz-Steyer-Stadion Dresden

Leichtathletik[Bearbeiten]

  • 100 Meter: Renate Stecher (Jena) 10,9 Sekunden (1973) und 10,8 Sekunden (1973), Marlies Göhr (Jena) 10,88 Sekunden (1977)
  • 200 Meter: Renate Stecher (Jena) 22,1 Sekunden (1973)
  • 400 Meter: Christina Brehmer (Berlin) 49,77 Sekunden (1976)
  • 100 Meter Hürden: Annelie Ehrhardt (Magdeburg) 12,3 Sekunden (1973)
  • Hochsprung: Rosemarie Ackermann (Cottbus) 1,96 Meter (1976), erneut 1,96 Meter (1977)
  • Weitsprung: Angela Voigt (Magdeburg) 6,92 Meter (1976), Sigrun Siegl (Erfurt) 6,99 Meter (1976), Heike Drechsler (Jena) 7,45 Meter (1986)
  • Speerwurf: Ruth Fuchs (Jena) 69,96 Meter (1979)
  • Diskuswurf: Gisela Mauermayer (München) 47,12 Meter (1935), Evelin Jahl (Potsdam) 70,72 Meter (1978)
  • 10 Kilometer Rückwärtslauf: Thomas Dold (Steinach) 39:20 Minuten (2015)

Sportangeln[Bearbeiten]

  • Fliege-Dreikampf: Helga Wischer (Radebeul) 297,81 Punkte (1961)
  • Spinner-Dreikampf: Helga Wischer (Radebeul) 272,51 Punkte (1961)
  • Sechskampf: Helga Wischer (Radebeul) 570,38 Punkte (1961)

Fußball-Länderspiele[Bearbeiten]

Es fanden acht offizielle Länderspiele deutscher Nationalmannschaften im Stadion statt.

Deutsche Nationalmannschaft:

  • 5. Mai 1921: Deutschland – Österreich 3:3
  • 28. September 1930: Deutschland – Ungarn 5:3
  • 26. Mai 1935: Deutschland – Tschechoslowakei 2:1
  • 16. November 1941: Deutschland – Dänemark 1:1

DDR-Nationalmannschaft:

  • 14. Juni 1953: DDR – Bulgarien 0:0
  • 1. Mai 1959: DDR – Ungarn 0:1
  • 14. Oktober 1962: DDR – Rumänien 3:2
  • 16. April 1969: DDR – Wales 2:1

Sportangeln[Bearbeiten]

Programmheft zur WM im Sportangeln 1961 im Heinz-Steyer-Stadion

Im Heinz-Steyer-Stadion wurde 1961 die Weltmeisterschaft im Sportangeln ausgetragen. Dabei fuhr die spätere Dresdnerin Helga Wischer-Trantow gleich sieben WM-Titel ein und stellte drei Weltrekorde auf.

Benefizspiel 1948[Bearbeiten]

Am 24. Oktober 1948 fand im Stadion im Ostragehege ein Benefizspiel als Solidaritätsaktion für die Umsiedler und Kriegsheimkehrer statt. Bei der Partie Dresdner Bühnenkünstler gegen eine Dresdner Auswahl aus Presse und Rundfunk wirkten abwechselnd Helmut Schön und Richard Hofmann als Schiedsrichter.

Programm zum "großen Fußballspiel" am 24. Oktober 1948 im Stadion im Ostragehege

Luftbilder[Bearbeiten]

Weblink[Bearbeiten]