Goldenes Oval 2025
Goldenes Oval 2025 | |
![]() | |
DSC-Leichtathletik-Wettkämpfe | |
Goldenes Oval |
Das 8. Goldene Oval 2025 wurde am Sonntag, den 1. Juni 2025 ab 12 Uhr vom Deutschen Leichtathletik-Verband mit ehrenamtlicher Unterstützung des Dresdner SC im Heinz-Steyer-Stadion im Sportpark Ostragehege in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden ausgerichtet.
Inhaltsverzeichnis
Vorbericht[Bearbeiten]
Weltklasse-Felder mit nationalen und internationalen Stars, 14 Einzel-Wettbewerbe und Sprint-Entscheidungen mit Deutschlands Top-Talenten, ein stimmungsvolles Rahmenprogramm – und mittendrin zwei deutsche Olympiasiegerinnen, die vor ihrem Saisoneinstieg stehen: Das Goldene Oval Dresden wird am Sonntag vor der prächtigen Kulisse des neuen Heinz-Steyer-Stadions zu einem Leichtathletik-Fest der Extraklasse. Das Erste überträgt live im TV und im Livestream auf sportschau.de.
Erstmals mit dem Silber-Label von World Athletics ausgestattet, zählt das Goldene Oval Dresden zu den hochkarätigsten Leichtathletik-Veranstaltungen weltweit. So ist das Interesse an einem Start am 1. Juni im Heinz-Steyer-Stadion groß: Insgesamt 16 deutsche EM-, WM- und Olympia-Medaillengewinner stehen in den Meldelisten, aus dem Ausland reisen unter anderen eine Olympiasiegerin und eine Doppel-Weltmeisterin an sowie drei weitere Athleten, die schon auf dem Olympia-Podest standen.
Mit großer Spannung erwartet wird besonders der erste Auftritt der Freiluft-Saison von Malaika Mihambo (LG Kurpfalz, Weitsprung) und Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim, Kugelstoßen). Die ersten Sprünge und Stöße von Deutschlands Olympiasiegerinnen können am Sonntag nicht nur die Zuschauer in Dresden miterleben, sondern auch Leichtathletik-Fans weltweit: Dank der internationalen Vergabe der TV-Rechte wird das Goldene Oval in viele Ländern live übertragen, in Deutschland läuft das Meeting ab 15:30 Uhr im Live-TV im Ersten und bereits ab 13:00 Uhr im Livestream auf sportschau.de.
Die Weitsprung-Olympiasiegerin von 2021 und zweimalige Weltmeisterin Malaika Mihambo wird bei ihrem Saison-Einstieg direkt von Top-Konkurrenz herausgefordert: Die EM-Dritte Agate de Sousa (Portugal) bringt ebenfalls eine Bestmarke jenseits der Sieben-Meter-Marke mit.
Auch für Yemisi Ogunleye wird der Heimsieg kein Selbstläufer: Doppel-Weltmeisterin Chase Jackson (USA) hat in dieser Saison in allen ihrer drei Auftritte die 20-Meter-Marke überboten und wird in Dresden die große Favoritin sein. Um die weiteren Podestplätze bewerben sich auch die WM-Sechste Maggie Ewen (USA), die Vierte der Hallen-WM Fanny Roos (Schweden) – und nach ihrem ersten 19-Meter-Stoß im Freien die deutsche Olympia-Teilnehmerin Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge).
Mit vier der fünf Mitglieder von Deutschlands Olympia-Bronze-Staffel findet der 100-Meter-Sprint der Frauen statt: Alexandra Burghardt (Cologne Athletics) steigt ebenfalls in Dresden in die Saison ein, Lisa Mayer, Rebekka Haase (beide Sprintteam Wetzlar) und Sophia Junk (LG Rhein-Wied) haben bereits erste starke Rennen im Einzel oder mit der Staffel gezeigt, die zuletzt bei den World Relays den WM-Startplatz für Tokio (Japan) sichern konnte.
Mit Emil Agyekum (SCC Berlin) über 400 Meter Hürden gegen den WM-Finalisten Joshua Abuaku (Eintracht Frankfurt) sowie Jean Paul Bredau (VfL Wolfsburg) und Manuel Sanders (TV Wattenscheid 01) auf der Flachstrecke sind in Dresden auch drei Mitglieder der deutschen 4×400 Meter-Staffel am Start, die im Sommer 2024 mit EM-Bronze überrascht hatte.
Mit dem Rückenwind der WM-Qualifikation in der Mixed- und Frauen-Staffel steigen über 400 Meter der Frauen Johanna Martin (1. LAV Rostock), Jana Lakner, Mona Mayer (beide LG Telis Finanz Regensburg) und Annkathrin Hoven (TSV Bayer 04 Leverkusen) in den Startblock. In einem rein nationalen Rennen, für das auch die EM-Achte mit der Staffel Luna Bulmahn (VfL Wolfsburg) und die mehrmalige Deutsche Meisterin Corinna Schwab (LAC Erdgas Chemnitz) angekündigt sind, könnte es schon zu einem Vorgeschmack auf das DM-Finale Anfang August an selber Stelle kommen.
Einen weiteren Leckerbissen versprechen die Entscheidungen im Diskuswurf – traditionell eine der stärksten Disziplinen der deutschen Leichtathletik. So braucht es schon eine Olympiasiegerin, um ein starkes DLV-Quartett herauszufordern – und die kommt nach Dresden! Ausnahme-Werferin Valarie Allman (USA) steigt im Heinz-Steyer-Stadion als Favoritin in den Ring, die Olympia-Vierte Marike Steinacker (TSV Bayer 04 Leverkusen), die Olympia-Zweite von 2021 Kristin Pudenz (OSC Potsdam) und die EM-Medaillengewinnerin Shanice Craft (SV Halle) werden sich im Wettstreit mit der Olympiasiegerin und um die deutsche Poleposition ganz sicher zu Höchstleistungen anspornen.
Hochklassig und spannend wird es auch im Diskuswurf der Männer: Der Olympia-Dritte Matthew Denny (Australien) bringt Siege aus Doha und Halle/Saale mit und wird versuchen, einen Heimsieg der deutschen Diskus-Hünen zu vereiteln. Doch Clemens Prüfer (OSC Potsdam), Olympia-Sechster von Paris, der WM-Achte Henrik Janssen (SC Magdeburg), Mika Sosna (TSG Bergedorf), Steven Richter (LV 90 Erzgebirge) oder der Olympia-Dritte von 2016 Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01) haben allesamt das Potenzial, ihn vom Podest zu verdrängen.
Emmanouil Karalis aus Griechenland ist der Mann, den es im Stabhochsprung zu beachten gilt: Der Olympia-Dritte und Hallen-Europameister hat in diesem Jahr schon fünf Wettkämpfe mit Sechs-Meter-Sprüngen beendet – nicht ausgeschlossen, dass er auch dem Publikum in Dresden den ersten Sechs-Meter-Sprung im neuen Heinz-Steyer-Stadion schenkt. Aus deutscher Sicht ruhen die Hoffnungen auf dem Vize-Europameister von 2022 Bo Kanda Lita Baehre (Düsseldorf Athletics).
Nach seiner deutschen Bestleistung über 2.000 Meter Hindernis am zurückliegenden Samstag steht Karl Bebendorf (Dresdner SC), EM-Dritter über 3.000 Meter Hindernis, erneut für ein Heimspiel an der Startlinie. Er wird dieses Mal die 1.500 Meter in Angriff nehmen. Auch für Mohamed Abdilaahi (Cologne Athletics) ist dieser Wettbewerb nach seinem glänzenden Saison-Einstieg über 5.000 Meter ein Test auf der Unterdistanz. Die Namen weiterer deutscher Top-Athleten verbergen sich zum Beispiel im 200-Meter-Feld mit dem Deutschen Rekordhalter Joshua Hartmann (ASV Köln), der auf Tokio-Olympiasieger mit der 4×100-Meter-Staffel Eseosa Desalu (Italien) trifft, oder Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler) und Alica Schmidt (SCC Berlin) über 800 Meter.
Die Hürden-Wettbewerbe stehen ganz im Zeichen der großen deutschen Talente, die sich anschicken, die Lücke zur Weltspitze wieder zu schließen – allen voran U20-Europameisterin Rosina Schneider (TV Sulz) und die Sechste der Hallen-EM Marlene Meier (TSV Bayer 04 Leverkusen). Mit Ricarda Lobe (MTG Mannheim) treffen sie auf eine Athletin, die diesen Schritt schon vor acht Jahren mit ihrer ersten Zeit unter 13 Sekunden geschafft hat, diese Klasse aber verletzungsbedingt immer wieder nur aufblitzen lassen konnte – wie 2024 beim Gewinn des deutschen Meistertitels.
Die jungen Wilden im Männer-Feld heißen Manuel Mordi (21, Hamburger SV) und Gregory Minoué (23, TV Kalkum-Wittlaer). Im Duell und im Wettstreit mit starker internationaler Konkurrenz wie dem Jamaikaner Campbell LaFranz, der windunterstützt schon mit Zeiten unter 13,40 Sekunden in die Saison gestartet ist, könnten sie sich gegenseitig zur Leistungsbestätigungsnorm für die WM (13,47 sec) antreiben.
Im Rahmenprogramm erhalten darüber hinaus auch Deutschlands Sprint-Talente die Chance, sich auf großer Bühne zu präsentieren: Geplant sind 100-Meter-Entscheidungen der U23, unter anderem mit den World-Relays-Teilnehmerin Nele Jaworski (VfL Wolfsburg) und Sina Kammerschmitt (MTG Mannheim), sowie Staffel-Rennen über 4×100 Meter mit Vereinsstaffeln sowie Nationalstaffeln der U23.
Das Erste überträgt das Goldene Oval am Sonntag live ab 15:30 Uhr. Malaika Mihambo und Co. vor den Bildschirmen die Daumen drücken können Fans bereits ab 13 Uhr. Dann beginnt der Sportschau-Livestream mit den Kommentatoren Ralf Scholt und Tim Tonder, zu sehen bei sportschau.de und mit der Sportschau-App.
Zudem ist das Goldenes Oval auch international ein Renner. Das Meeting wird weltweit in zahlreichen Ländern übertragen. Unter anderem können Sportfans in den USA, in Kanada, in Großbritannien, Polen, der Ukraine und in Australien vor den Bildschirmen mitfiebern. In allen Ländern, die keine internationalen TV-Rechte erworben haben, bietet der Europäische Leichtathletikverband European Athletics einen Livestream an (ab 13 Uhr).
Große Bühne für große Talente beim Goldenen Oval: Nachwuchs-Athletinnen und -Athleten (Jahrgang 2014 und jünger) aus 14 Vereinen aus Dresden und der Region ermitteln im Heinz-Steyer-Stadion die ersten Sieger im neuen Talents Cup. Zwei Mixed-Staffelrennen über 8 × 50 Meter stehen auf dem Programm.
Für mehr Anerkennung und gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung erhalten beim Goldenen Oval auch junge Special-Olympics-Athletinnen und -Athleten eine große Bühne. Sechs Mixed-Staffeln mit jeweils vier Läufern im Alter von 8 bis 14 Jahren aus Förderschulen der Region werden in Kooperation mit Special Olympics Sachsen an der 4×100 Meter Pendelstaffel teilnehmen. Es erfolgt keine Zeitmessung. Teilnehmende Einrichtungen: Förderzentrum Makarenko aus Dresden, Schule am Stadtpark aus Limbach Oberfrohnau, Förderschule Anne-Frank aus Radebeul, Förderschule Kleinwachau, zudem zwei gemischte Staffeln.
Vier Tage vor dem Goldenen Oval sind noch rund 1.600 Tickets im Vorverkauf. Restkarten sind am Veranstaltungstag an den Tageskassen am Haupteingang erhältlich. Die Tageskassen öffnen um 9:30 Uhr. Pro Buchung wird eine Bearbeitungsgebühr von 5 Euro erhoben. Also jetzt noch schnell unter leichtathletik.de/tickets Eintrittskarten online sichern!
Wettbewerbe[Bearbeiten]
- MJ U20: 4x100m
- M U23: 100m, 4x100m
- Männer: 200m, 400m, 1.500m, 110m Hürd., 400m Hürd., 4x100m, Stab, Diskus 2,0
- WJ U20: 4x100m
- W U23: 100m, 4x100m
- Frauen: 100m, 400m, 800m, 100m Hürd., 4x100m, Weit, Kugel 4, Diskus 1,0
Stadionplan[Bearbeiten]
Bericht[Bearbeiten]
Dresden kann Leichtathletik – und wie! Bei bestem Wetter heizten 8.050 Fans den mit nationalen und internationalen Stars gespickten Teilnehmerfeldern des Goldenen Ovals im Dresdner Heinz-Steyer-Stadion ordentlich ein und weckten bereits Vorfreude auf die in vier Wochen folgenden Deutschen Meisterschaften. Neben den beiden Olympiasiegerinnen Valarie Allman und Yemisi Ogunleye überzeugten vor allem auch die Youngstars des DLV.
Es ist ein Stadion mit einer beeindruckenden Historie und seit der Neueröffnung im vergangenen Jahr bereit, wieder Sportgeschichte zu schrieben. Den Auftakt dabei machte am Sonntag das Goldene Oval. Nachdem mit der Wiederbelebung des Traditionsmeetings 2024 bereits der Grundstein gelegt wurde, hat es in diesem Jahr noch einmal ein ganz anderes Level erreicht.
Erstmals mit dem Silber-Label von World Athletics ausgestattet, zog es nationale wie internationale Hochkaräter in das Heinz-Steyer-Stadion und machte Dresden zur Hauptstadt der Weltklasse-Leichtathletik. Bei Sonnenschein und Spitzenleichtathletik feierte Dresden eine stimmungsvolle Sommerparty.
"Das Goldene Oval 2025 war ein Fest der Leichtathletik", sagte Idriss Gonschinska, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Leichtathletik-Verbands. "Die Fans haben die kleinen und großen Stars fantastisch unterstützt. Das macht Lust auf mehr. Auch die Athletinnen und Athleten sind durchweg begeistert." Dresdens Sportbürgermeister Jan Donhauser schwärmte: "Dresden ist zurück auf der internationalen Leichtathletik-Karte. Das war ein toller Auftakt für weitere große Events hier in Dresden."
Entsprechend hochklassig besetzt war etwa das Kugelstoßen der Frauen. Unter tosendem Beifall und eingerahmt von Feuerfontänen wurden hier mit der deutschen Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) und der zweifachen Weltmeisterin Chase Jackson aus den USA gleich zwei Athletinnen von Weltformat begrüßt. Hinzu kamen WM- und EM-Medaillengewinnerinnen sowie die Sechste und Siebte der Hallen-EM Alina Kenzel (VfB Stuttgart) und Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge).
In der Kurve vor dem Marathontor waren es dann die beiden Favoritinnen, die ihr Arbeitsgerät am weitesten hinaus stießen – mit einem kleinen Feuerwerk zelebriert wurde dann auch der fünfte Stoß von Yemisi Ogunleye auf 19,67 Meter. Doch der beste des Tages sollte es nicht sein. US-Rekordhalterin Chase Jackson konterte im sechsten und letzten Versuch noch einmal mit 19,73 Metern und gewann die Kugelstoß-Premiere beim Goldenen Oval vor der deutsche Ausnahme-Athletin.
Für Yemisi Ogunleye war es nach einer bakteriellen Mandelentzündung zwar ein später, aber durchaus erfolgreicher Saisoneinstieg – der beste ihrer bisherigen Karriere. Platz drei sicherte sich die mehrfache US-Meisterin Maggie Ewen (USA). Katharina Maisch (18,82 m) und Alina Kenzel (18,52 m) beendeten den Wettkampf auf Rang sechs und acht.
"Der erste Wettkampf ist immer nicht so einfach, aber mit so einer starken Weite bin ich noch nie eingestiegen. Ich bin sehr zufrieden. Dresden ist eine meiner Lieblingsstädte in Deutschland. Auch das Stadion und die Stimmung sind hier super. Wir werden tolle Deutsche Meisterschaften in diesem Stadion haben", sagte Yemisi Ogunleye mit Vorfreude auf das Wiedersehen in Dresden Ende Juli.
Ihren Besuch in Dresden wird die Diskus-Olympiasiegerin Valarie Allman (USA) vor allem mit dem Stichwort Tanzen in Erinnerung behalten. Angefangen mit einem Besuch in der Semperoper am Freitag, bewegte sie sich am Sonntag dann beinahe gleichermaßen anmutig wie eine Ballerina durch den Diskusring, bevor sie die ein Kilogramm schwere Scheibe direkt im ersten Versuch kraftvoll über den Rasen des Heinz-Steyer-Stadions fliegen ließ. Ihr bester Versuch landete bei 67,84 Metern. Da keine der Konkurrentinnen weiter warf, folgte schließlich ein Freudentänzchen vor voll versammelter Kulisse.
"Ich liebe es, in Deutschland Wettkämpfe zu bestreiten und bin sehr dankbar, dass ich bei diesem noch sehr jungen Meeting dabei sein durfte", jubelte Allman. Nach ihrem Fabelwurf auf 68,10 Meter am Freitagabend in Wiesbaden gingen für EM-Medaillengewinnerin Shanice Craft (SV Halle) dieses Mal 64,07 Meter in die Ergebnisliste ein: Rang vier.
Eine erfolgreiche Generalprobe für die Deutschen Meisterschaften gab es auch im Diskuswerfen der Männer. Zwar mussten die DLV-Asse einmal mehr dem Olympia-Dritten Matthew Denny (Australien) den Vortritt lassen, der bereits Siege aus Doha und Halle mitgebrachte hatte, lieferten dahinter aber standesgemäß ab. Mit einem ungültigen Versuch in den Wettkampf gestartet, legte Mika Sosna (TSG Bergedorf) all seinen Frust darüber in den zweiten Versuch und schleuderte die zwei Kilogramm schwere Scheibe auf 66,86 Meter: Platz zwei.
"Ich habe mich sehr über meine Weite gefreut. Das Meeting ist großartig – es ist sehr gut besucht und man merkt, dass sich die Veranstalter viel Mühe gegeben haben: vom Hotel über den Shuttle bis hin zum Stadion. Das macht einfach richtig Spaß. Die Stadt Dresden kann sich glücklich schätzen, jetzt ein so tolles Meeting zu haben", so Mika Sosna.
Es sah nach eine Siegeslauf von Gregory Minoué (TV Kalkum-Wittlaer) aus, als er seine Stärke über 110 Meter Hürden im Mittelfeld ausspielte und sich immer weiter nach vorn drängte. Doch dann kam er zu Fall, fing sich mit einem Purzelbaum ab und musste die Konkurrenz ziehen lassen.
Dann die Wende: Aufgrund einer Behinderung im Rennen durfte Minoué am späten Nachmittag noch einmal in einem Solorennen den Lauf wiederholen. Mit vollem Fokus zog er sein Rennen durch und lief in 13,57 Sekunden nicht nur dicht an seine persönliche Bestzeit heran, sondern auch zum Sieg im Gesamtklassement. Der Deutsche Meister im Freien und in der Halle Manuel Mordi (Hamburger SV, 13,95 sec) wurde Fünfter. "Im Alleingang nur zwei Hundertstel über meiner Bestzeit – damit bin ich sehr zufrieden", sagte Gregory Minoué.
Das Hürdenrennen der Frauen über 100 Meter beherrschte die US-Amerikanerin Rayniah Jones. In 12,83 Sekunden setzte sie sich vor Crystal Morrison (Jamaika, 12,93 sec) und U20-Europameisterin Rosina Schneider (TV Sulz, 13,04 sec) durch. Die Sechste der Hallen-EM Marlene Meier (TSV Bayer 04 Leverkusen, 13,09 sec) wurde Fünfte, Franziska Schuster (TSV Bayer 04 Leverkusen) egalisierte dahinter ihre persönliche Bestleistung auf 13,11 Sekunden.
"Heute an die 13 Sekunden heranzulaufen, ist natürlich top. Ich bin zuversichtlich, irgendwann auch diese Schallmauer zu durchbrechen. Dresden ist eine sehr schöne Stadt. Die Menschen sind sehr nett, viele sehr freundliche Volunteers. Und dieses supermoderne Stadion ist ein Traum", sagte Rosina Schneider, die in Dresden gleich zwei Normen für die U23-EM abhaken konnte: über 100 Meter Hürden sowie mit der DLV-Staffel über 4×100-Meter.
Ganz zusammenpassen wollte zum Saisoneinstieg dagegen bei Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) noch nicht alles. Mit nur einem gültigen Versuch schaffte sie es dennoch aufs Treppchen und wurde mit 6,66 Meter Zweite. Den Sieg holte sich die EM-Dritte Agate de Sousa aus Portugal (6,73 m).
"Der Wettkampf war ganz in Ordnung. Ich hatte ein paar Probleme, weil ich mich im ersten Sprung leicht verletzt habe. Es war zudem mein erster Wettkampf ohne meinen Trainer, aber Yemisis Trainerin hat mich auch toll unterstützt. In Summe habe ich mich dennoch gut geschlagen. Das Stadion ist sehr schön. Obwohl es gar nicht so groß ist, kommt eine tolle Stimmung auf. Die Fans waren Feuer und Flamme. Es hat sehr viel Spaß gemacht, hier zu springen", sagte Malaika Mihambo.
Den Schluss-Akkord unter ein rundum gelungenes Leichtathletik-Event der Spitzenklasse setzten die Sprinterinnen über 100 Meter, das mit gleich vier der fünf Mitglieder von Deutschlands Olympia-Bronze-Staffel stattfand. Die schnellsten Beine hatte am Sonntag jedoch Loorene Bazolo (Portugal).
In einem für das bloße Auge kaum erkennbaren Zieleinlauf wurde sie mit 11,34 Sekunden als Siegerin ausgeben. Dicht dahinter folgten die in Chemnitz trainierende Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar, 11,37 sec), für die der Ausflug nach Dresden ein Heimspiel war, und Sophia Junk (LG Rhein-Wied, 11,37 sec). Es folgten Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar, 11,37 sec) und die Deutsche Hallenmeisterin über 60 Meter Alexandra Burghardt (Cologne Athletics, 11,46 sec).
Zwei kleine Schreckmomente gab es über 200 Meter der Männer, nachdem sich gleich zwei Athleten einen Fehlstart leisteten und nicht mehr ins Geschehen eingreifen konnten. Davon unbeirrt sprintete der Tokio-Olympiasieger mit der 4×100-Meter-Staffel Eseosa Desalu (Italien) ungefährdet zum Sieg. In 20,21 Sekunden distanzierte er den Deutschen Rekordhalter Joshua Hartmann (ASV Köln, 20,77 sec) deutlich. Für den jungen Lokalmatador Ivo Ziebold (Dresdner SC, 21,54 sec) wurde es Platz sechs.
Über 400 Meter der Frauen konnte sich auf der Zielgeraden Deutschlands Jugend-Leichtathletin des Jahres 2024 Johanna Martin (1. LAV Rostock) zunächst absetzen. Doch auf den letzten Metern wurde es noch einmal richtig spannend – und die Deutsche Hallenmeisterin 2024 und 2025 musste sich zeitgleich der heranstürmenden Jana Lakner (LG Telis Finanz Regensburg) geschlagen geben. Für beide Athletinnen bedeutete eine Zeit von 51,77 Sekunden jeweils persönliche Bestleistung, gleichermaßen wie die 52,51 Sekunden für die Drittplatzierte Annkathrin Hoven (TSV Bayer 04 Leverkusen).
"Diese Zeit war schon immer in den Beinen, ich musste nur den richtigen Moment abwarten. Dass es so ein schneller Einstieg wird, ist dennoch eine Überraschung", sagte Jana Lakner. Und auch Johanna Martin war zufrieden: "Einen besseren Einstieg in die Saison hätte ich mir nicht vorstellen können. Ich bin gespannt, was diese Saison noch geht."
Schnellster Mann über die Stadionrunde war der Belgier Daniel Segers, der auf der Zielgeraden den besten Spurt hatte und in 44,95 Sekunden erstmals die magische 45-Sekunden-Marke unterbieten konnte. Dahinter passierten Mihal Sorin Dringo (Rumänien, 45,47 sec) und der Deutsche Meister Jean-Paul Bredau (VfL Wolfsburg) das Ziel. Seine Zeit von 45,58 Sekunden war zugleich eine neue Deutsche Jahresbestleistung. Manuel Sanders (TV Wattenscheid 01, 45,82 sec), der als Teil der deutschen 4×400-Meter-Staffel im Sommer 2024 mit EM-Bronze überrascht hatte, wurde Vierter.
Lange sah es über 400 Meter Hürden nach einem sicheren Sieg für Olympiateilnehmer Alastair Chalmers (Großbritannien) aus. Doch dann kam der Deutsche Meister Emil Agyekum (SCC Berlin) Meter um Meter heran und gewann in starken 48,36 Sekunden. Das ist die viertbeste Zeit, die je von einem deutschen Hürdenläufer erzielt wurde – selbstredend, dass Emil Agyekum damit auch die WM-Norm für Tokio (Japan) erfüllt hat. "Ich bin ohne Erwartungen in den Wettkampf gegangen. Ich wollte einfach nur Spaß haben. Das Publikum ist der Hammer, geiles Wetter, tolles Stadion, sehr viele Leute – da kann man nur schnell laufen. Ein super Saisoneinstieg, der Selbstvertrauen gibt", sagte Agyekum.
Erst vor zwei Wochen mit den spezifischen 800-Meter-Einheiten angefangen, war der Saisoneinstieg für Deutschlands beste 800-Meter-Läuferin des vergangenen Sommers Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler) eine "Überraschungskiste". Im Fokus stehe für sie die Konstanz – und mit 2:00,95 Minuten lässt sich gut darauf aufbauen. Für das Treppchen hat es in Dresden damit noch nicht gereicht – das will die Deutsche Hallenmeisterin 1.500 Meter dann bei den nationalen Titelkämpfen im Rahmen der Finals nachholen.
Den Sieg sicherte sich Favoritin Lore Hoffmann (2:00,11 min) aus der Schweiz. Die Deutsche Hallenmeisterin Jana Becker (Königsteiner LV, 2:01,41 min) präsentierte sich mit ihren 19 Jahren durchaus konkurrenzfähig und belegte mit persönlicher Bestzeit Platz fünf. Für die frühere 400-Meter-Spezialistin Alica Schmidt (SCC Berlin), die direkt aus dem Höhentrainingslager angereist war, wurden zum Saisoneinstieg 2:06,33 Minuten gestoppt.
Ein Rennen, in dem die persönlichen Bestleistungen nur so purzelten, waren die 1.500 Meter. Die schnellste Zeit erreichte dabei schließlich der Franzose Pierrik Jocteur-Monrozier (3:33,25 min) vor seinem Landsmann Flavien Szot (3:33,72 min) und Archie Davis (Großbritannien, 3:34,95 min).
Lokalmatador und Hindernis-Spezialist Karl Bebendorf (Dresdner SC) überzeugte auf der Unterdistanz mit einem starken Schlussspurt und lief in persönlicher Bestzeit von 3:35,51 Minuten auf Rang neun. Direkt vor ihm sortierten sich Mohamed Abdilaahi (Cologne Athletics, 3:35,32 min) und Marc Tortell (Athletics Team Karben, 3:35,44 min) ein – ebenfalls mit persönlichen Bestzeiten.
Wie üblich die längste Zeit im Stadion verbrachten die Stabhochspringer. Mit Beginn des Einspringens schon vor Veranstaltungsbeginn bis weit in den Nachmittag hinein lieferten sie eine sehenswerte Flugshow und wurden vom ersten Versuch an bis zur Entscheidung um die Medaillen mit rhythmischem Dauerklatschen durch den Wettkampf begleitet.
Am besten ins Fliegen kam bei seinem zweiten Wettkampf nach einer Handverletzung der zweifache WM-Medaillengewinner und Olympiazweite von Tokio 2022 Christopher Nilsen (USA). In einer blitzsauberen Serie überwand er jede seiner übersprungenen Höhen direkt im ersten Versuch, erst bei 6,01 Meter wollte die Latte nicht liegenblieben. Somit standen für den Sieger 5,92 Meter im Protokoll.
Einen guten zweiten Platz gab es bei seinem Saisoneinstieg für den Vize-Europameister von 2022 Bo Kanda Lita Baehre (Düsseldorf Athletics). Nachdem er bereits bei übersprungenen 5,63 Metern einen Freudensprung auf der Matte machte, ging es anschließend auch noch über 5,73 Meter. Höhengleich auf Platz drei landete der mehrfache Medaillengewinner bei Welt- und Europameisterschaften Piotr Lisek (Polen). Für den Olympia-Dritten und Hallen-Europameister Emmanouil Karalis (Griechenland) blieb es in Dresden bei einer Höhe von 5,63 Meter und Rang vier.
Eingebettet in die Wettkämpfe der Großen fanden für die Sprinterinnen und Sprinter der Altersklasse U23 Staffelläufe über 4×100 Meter statt. Und diese wussten die einzigartige Kulisse im schnellen Dresdner Stadion für sich zu nutzen. Sowohl die beiden DLV-Staffeln der Frauen (44,25 sec und 44,46 sec) als auch die beiden DLV-Staffeln der Männer (39,37 sec und 39,75 sec) blieben unterhalb der geforderten Norm für die U23-Europameisterschaften (17.-20.07., Bergen/Norwegen) und sicherten sich somit den Startplatz bei ihrem internationalen Saisonhöhepunkt.
Für die Qualifikation und somit einen Einzelstart über 100 Meter bei der U23-EM hat es für die drei Erstplatzierten der U23 Viola John (LG Brillux Münster, 11,69 sec), Sila Sönmezcicek (TSV Amicitia Viernheim 1906/09, 11,69 sec) und Sina Kammerschmitt (MTG Mannheim, 11,75 sec) noch nicht gereicht.
Downloads[Bearbeiten]
- Meldeliste (PDF)
- Zeitplan (PDF)
- Preisgelder (PDF)
- Ergebnisse (PDF)
- Stimmen (PDF)