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SG Dynamo Dresden

10 Bytes entfernt, 03:50, 15. Mai 2023
Fußball
Im Dezember [[1965]] wurde die Herauslösung der Sektion Fußball aus dem [[SC Einheit Dresden]] in eine Betriebssportgemeinschaft namens [[FSV Lokomotive Dresden]] – zuvor war als Gemeinschaftsname [[SV Guts Muts Dresden]] im Gespräch – beschlossen. Im Gegensatz zu anderen DDR-Städten kam es nicht zur Bildung eines Fußballclubs. Die DDR-Führung hatte Angst, ein [[1. FC Dresden]], gegründet als Fusion der Fußballer von SC Einheit und SG Dynamo, könnte mit dem von ihnen verhassten [[Dresdner SC]] in Verbindung gebracht werden. Ebenso war [[Stasi]]-Minister [[Erich Mielke]] nicht bereit, seine Dynamo-Mannschaft in Dresden aufzugeben. Die geheimen Fusionspläne wanderten wieder in die Schublade.
Zweieinhalb Jahre später erklärte der DTSB-Bezirksvorstand auf Anordnung der SED-Bezirksleitung Dresden die SG Dynamo Dresden am [[28. Juli]] [[1968]] zum Fußball-Leistungszentrum des Bezirkes Dresden. Dadurch war die FSV Lokomotive Dresden offiziell dazu verpflichtet, fortan sämtliche Talente an die SG Dynamo Dresden abzuführen. [[Werner Krolikowski]], Erster Sekretär der SED-Bezirksleitung Dresden, bevorzugte eigentlich den zivilen Vertreter FSV Lokomotive Dresden, was die Bezirksleitung auch dem FSV-Leiter [[Herbert Haufe]] mitteilte. Auch das [[Ministerium für Verkehrswesen]] war bereit, neben dem [[1. FC Lokomotive Leipzig]] eine zweite [[DDR-Oberliga]]-Mannschaft zu finanzieren. In einem internen Machtkampf der Politbonzen setzte sich am Ende jedoch [[Erich Mielke]] mit seiner [[Stasi]]-Mannschaft SG Dynamo Dresden durch. Dynamo-Clubchef wurde der ehemalige FSV-Geschäftsführer [[Wolfgang Hänel]]. Als erster FSVer musste Stürmer [[Eduard Geyer]] zur SGD wechseln. Bedingt durch diesen abermaligen politischen Eingriff entwickelte sich die SG Dynamo Dresden bis zur politischen Wende zu einer der erfolgreichsten Fußballmannschaften der DDR.
Von den Folgen der jahrzehntelangen staatlichen Bevorteilung – noch im Sommer 1990 wurden dem Club 5 Mio. DM Steuergelder durch den letzten DDR-Innenminister Dr. Peter-Michael Diestel, der [[2001]] wegen Veruntreuung von Geldern des [[Ministerium des Innern|Ministeriums des Innern]] im Wendejahr 1990 verurteilt wurde, zugeschoben – profitierte der Verein noch im wiedervereinigten Deutschland, als der neue [[1. FC Dynamo Dresden]] [[1991]] in die [[Fußball-Bundesliga|Bundesliga]] aufgenommen wurde. In der höchsten Spielklasse des gesamtdeutschen Fußballs konnte sich der Verein noch vier Spielzeiten bis [[1995]] halten. Bedeutsame Erfolge, außer vier Aufstiegen in die [[2. Fußball-Bundesliga|2. Bundesliga]] [[2004]], [[2011]], [[2016]] und [[2021]], konnten bis heute nicht mehr errungen werden.

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