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Frauenmannschaft

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[[Datei:Teamfoto-Frauen-2009-2010.jpg|500px|mini|rechts|Teamfoto 2009/2010 der 1. Frauenfußballmannschaft]]
Die '''1. Frauenmannschaft''' war das Aushängeschild der Fußballspielerinnen des [[Bereich Frauen- und Mädchenfußball|Bereichs Frauen- und Mädchenfußball]] innerhalb der [[Abteilung Fußball]] des [[Dresdner SC]]. Sie bestand von Juni vom Frühjahr [[1968]] bis zu ihrer Auflösung zum [[30. Juni]] [[2014]]. Das Team wurde bekannt als erste verbandsseitig anerkannte Frauenfußballmannschaft in [[Deutschland]].
== Mannschaftschronik ==
[[Datei:Pin-BSG-Empor-Dresden-Mitte.jpg|130px|mini|links|Historischer Pin mit dem Logo der BSG Empor Dresden-Mitte]]
Als erste offiziell anerkannte Frauenfußballmannschaft in ganz [[Deutschland]] wurde im Juni Frühjahr 1968 von [[Wladimir Zwetkow]] ein Frauenteam bei der im [[Sportpark Ostragehege]] spielenden [[BSG Empor Dresden-Mitte]] gegründet. Diese Betriebssportgemeinschaft wurde im Januar [[1950]] als Zusammenschluss von Teilen der [[BSG Handelsorganisation Dresden]] und der [[BSG Empor Dresden-West]] gegründet und heißt seit [[1990]] [[SV Dresden-Mitte 1950]]. Wladimir Zwetkow war ein [[Bulgarien|bulgarischer]] Student, der [[1963]] für ein Elektrotechnik-Studium an der [[Technische Universität Dresden|Technischen Universität Dresden]] in die [[DDR]] gekommen war. Anfangs spielte er bei der [[SG Dynamo Dresden]] in der 2. Mannschaft und trainierte später eine Schülermannschaft bei der BSG Empor Dresden-Mitte. Nach der Gründung dieser ersten Frauenelf der [[DDR]] wirkte schuf er auch noch eine Frauenmannschaft bei der BSG Zentralinstitut für Kernforschung Rossendorf und [[1971]] auch bei der Gründung der Frauenfußballmannschaft der [[BSG Aufbau Dresden-Ost]] (heute [[SV Johannstadt 90]]) mit. Wiederum ein Jahr später wurde u. a. von ihm [[1972]] auch eine Frauenfußballmannschaft bei der [[BSG Motor TuR Dresden-Übigau]] installiert. Wladimir Zwetkow trainierte seine Spielerinnen, die sich auf seine Anzeige in den [[Sächsische Neueste Nachrichten|Sächsischen Neuesten Nachrichten]] hin bei ihm gemeldet hatten, anfangs viermal die Woche. Kuriosität am Rande: Um sicherzugehen, dass die SNN-Redakteure seine abgegebene Annonce auch veröffentlichen, stellte er einige Bierflaschen dazu. Der Bulgare brachte den Empor-Frauen in den ersten Monaten die elementarsten Fertigkeiten im Umgang mit dem Ball bei. [[Gisela Rühle]] wurde erster Mannschaftskapitän. Seine Nachfolger als Trainer waren u. a. [[Bernd Mann]], Lothar Keil, "Bubi" Keil und Gerhard Müller bei der BSG Empor Dresden-Mitte sowie die Sportfreunde Hartmann, Flieger und Alber bei der BSG Motor TuR Dresden-Übigau.
[[Datei:Frauenteam-BSG-Empor-Dresden-Mitte.jpg|500px|mini|rechts|Historisches Mannschaftsfoto der Frauenfußballmannschaft der BSG Empor Dresden-Mitte mit Trainer Wladimir Zwetkow]]
Vor seiner Tätigkeit als Frauentrainer beobachtete Wladimir Zwetkow im Sportpark Ostragehege oft, wie [[Handball|Handballerinnen]] zum Ausgleich Fußball spielten. Er kam dadurch auf die Idee, eine eigene Fußballmannschaft aufzubauen. Die jungen Sportlerinnen waren begeistert, doch bei den Sport- und Parteifunktionären musste er viel Überzeugungsarbeit leisten. Er wandte sich zunächst an [[Ruth Franz]], damals Organisationsleiterin der BSG Empor Dresden-Mitte und nach der Wende Vereinsvorsitzende des SV Dresden-Mitte 1950. Ruth Franz war zwar skeptisch, brachte seine Idee aber dennoch in die nächste Vorstandssitzung ein. Sie war verwundert, als die BSG-Leitung überraschend zustimmte. Zwetkow wurde einbestellt und bekam die Zusage. Aber bevor er die besagte Zeitungsannonce schalten konnte, musste er noch die [[SED]] überzeugen.
Wladimir Zwetkow telefonierte also mit [[Werner Krolikowski]], damals Erster Sekretär der SED-Bezirksleitung Dresden. Sogar mit [[Karl-Eduard von Schnitzler]], dem Moderator des berüchtigten "Schwarzen Kanals" diskutierte er in der Folge über Frauenfußball. Denn bis dahin lehnte [[DFV]]-Präsident [[Helmut Riedel]] alle Anfragen zur Gründung einer Frauenmannschaft ab. Es gibt zwar Berichte über erste Zusammenschlüsse in der DDR bereits zu Beginn der 60er Jahre, doch offiziell angemeldet war davon keiner. Zwetkows Überzeugungstalent zahlte sich aus. Wichtig schien wohl auch das Argument zu sein, dass es erstmalig ein Mann war, der einen solchen Antrag stellte. Zuvor hatten es nur Frauen versucht. Nun offiziell genehmigt, sollte sich die Zeitungsannonce des Bulgaren als Volltreffer herausstellen. Er schien lang gehegte Sehnsüchte geweckt zu haben. Kurz darauf meldeten sich immerhin zwölf Frauen begeistert auf das Gesuch. Gerade genug für eine Mannschaft. Sie sollten die erste Frauenelf der DDR formieren. Die männlichen Mitglieder der BSG Empor waren zwar skeptisch, doch niemand stellte sich den Frauen in den Weg. Das ersteSpiel fand am [[16. Juni]] 1968 vor 400 Zuschauern gegen die [[BSG Lokomotive Leipzig-Nordost]] statt und wurde mit 3:2 gewonnen.
Der Bulgare konnte überraschenderweise also alle Kritiker überzeugen. Selbst [[Heinz Florian Oertel]], den bekannten Sportkommentator. 1969 besuchte er ein Spiel des [[1. FC Union Berlin]], kletterte zu Oertel in den Sprecherturm und erzählte ihm vom anstehenden ersten großen Spiel der BSG Empor Dresden-Mitte. Oertel sorgte dafür, dass der Stadionsprecher die Partie während der Halbzeitpause ankündigte.
Das erste groß angekündigte und offiziell genehmigte Frauenfußballspiel Deutschlands fand dann am [[4. August]] [[1969]] anlässlich der Festtage "50 Jahre Fußball in [[Possendorf]]" zwischen der [[BSG Empor Possendorf]] und der BSG Empor Dresden-Mitte statt. Vor 1.600 Zuschauern gewannen die Dresdnerinnen mit 0:2. Ein weiterer Höhepunkt war eineinhalb Monate später ein erstes Dreierturnier am [[20. September]] 1969, das die BSG Empor Dresden-Mitte vor der [[BSG Chemie Leipzig]] und der [[BSG Pentacon Dresden]] gewann.
[[Datei:Plakat-Empor-Mitte-Motor-Mitte-KMS.png|500px|mini|rechts|Historisches Spielankündigungsplakat der Frauenfußballmannschaft der BSG Empor Dresden-Mitte]]
In der Folge trugen die Empor-Frauen ab und zu Freundschaftsspiele gegen andere Mannschaften vor allem aus dem Dresdner Umland aus, bis 1970 mit der [[Frauen-Bezirksliga Dresden]] die erste Frauenliga Deutschlands an den Start gehen durfte. In der Premierensaison wurden die Empor-Fußballerinnen Vizemeisterund in der zweiten Saison Bezirksmeister. Anvisierte Partien gegen internationale Gegner wurden jedoch nicht genehmigt. Wladimir Zwetkow wandte sich anfangs der 70er Jahre wieder dem Männerfußball zu, weil der Frauenfußball in der DDR nicht gefördert wurde, da er keine olympische Disziplin war. In der Hinrunde der Saison 1979/1980 trainierte er sogar den DDR-Zweitligisten [[BSG Chemie Zeitz]]. Später lebte der Bulgare, der 1988 in die BRD übersiedelte, in [[Gelsenkirchen]], wo er [[2019]] verstarb.
[[Datei:Logo-Motor-TuR-Dresden-Uebigau.png|130px|mini|links|Logo von Motor TuR Dresden-Übigau]]

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