SpVgg 1904 Erlangen

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SpVgg 1904 Erlangen
Vereinslogo der SpVgg 1904 Erlangen
Name Spielvereinigung 1904 Erlangen e. V.
Vereinsfarben Schwarz-Rot
Gegründet 12. Mai 1904 (als 1. FC Erlangen)
Vereinssitz Kurt-Schumacher-Str. 11
91052 Erlangen-Buckenhof
Bayern, Deutschland
Sportstätte Waldsportpark Buckenhof
Homepage www.spvgg-erlangen.de

Die Spielvereinigung 1904 Erlangen e. V. (kurz SpVgg 1904 Erlangen oder Spieli genannt) ist ein deutscher Sportverein aus der Stadt Erlangen im Regierungsbezirk Mittelfranken in Bayern.

Andreas Tschorn, früherer Vorstandsvorsitzender des Dresdner SC Friedrichstadt, war von 2009 bis 2013 stellvertretender Fußball-Abteilungsleiter des Vereins.

Vereinsgeschichte[Bearbeiten]

Die SpVgg 1904 Erlangen ist der älteste und traditionsreichste Fußballverein im mittelfränkischen Fußballkreis Erlangen-Pegnitzgrund. Der im Volksmund nur Spieli genannte Club wurde am 12. Mai 1904 als 1. FC Erlangen von 17 Sportfreunden unter der Leitung von Leonhard Raab, Alfred Schulz und Robert Walcher gegründet. Am Anfang ging es noch äußerst bescheiden zu. Bohnenstangen dienten als Pfosten und weiße Leinenbänder als Latten. Den Fußball musste man sich extra aus Berlin kommen lassen, da es weit und breit noch keine Sportgeschäfte gab. Die Spieler trugen anfangs blau-weiß gestreifte Trikots und lange weiße Hosen. Als sich der 1. FC Erlangen am 3. Juli 1905 dem TB 1888 Erlangen als SpVgg im TB 1888 Erlangen anschloss, wechselte man zu den heutigen Vereinsfarben Schwarz-Rot. 1909 wurde der Spielbetrieb vom auf dem Gelände des heutigen Röthelheimparks gelegenen Exerzierplatz auf einen im Wald gelegenen Rasenplatz an der Spardorfer Straße verlegt. 1913 wurde dann ein neuer Sportplatz an der Nürnberger Straße eingeweiht. Zuvor machte sich die Abteilung am 10. Oktober 1912 als SpVgg 1904 Erlangen selbstständig. Der Platz an der Nürnberger Straße war für den großen Zustrom an Sportlern nach dem Ersten Weltkrieg bald zu klein, sodass die Spieli 1920 ein Grundstück östlich der heutigen Kurt-Schumacher-Straße erwerben und am 20. August 1922 als Waldsportpark in Betrieb nehmen konnte. Schon damals hatte der Verein über 1.000 Mitglieder. In den Spielzeiten 1915/1916, 1921/1922 und 1932/1933 gehörte die Spielvereinigung sogar der 1. Liga an. SpVgg Fürth und 1. FC Nürnberg hießen damals die Kontrahenten, mit denen sich die Spieli in Punktspielen zu messen hatte. Die letzte große Blütezeit erlebten die Schwarz-Roten zwischen 1955 und 1961, als die Kicker aus dem Waldsportpark in der 1. Amateurliga Bayern-Nord (dritthöchste Spielklasse) spielten. Zuletzt trat man in der Saison 2017/2018 für ein Jahr in der Landesliga Bayern-Nordost an.

Fußball-Erfolge[Bearbeiten]

  • Erstligist 1915/1916, 1921/1922, 1932/1933
  • Meister der Bezirksklasse Mittelfranken 1935
  • Meister der Bezirksklasse Mittelfranken II 1937
  • Meister der 2. Amateurliga Mittelfranken-Nord 1954, 1955
  • Meister der Bezirksliga Mittelfranken-Nord 1976
  • Meister der Bezirksliga Mittelfranken 1 2017
  • Meister der Kreisliga Mittelfranken-Nord 1932
  • Meister der Kreisliga Erlangen-Pegnitzgrund 1 2008, 2012
  • Meister der B-Klasse Mittelfranken 1914
  • Meister der C-Klasse Mittelfranken 1909

Frauenfußball[Bearbeiten]

Die SpVgg 1904 Erlangen ist einer der traditionsreichsten Frauenfußballvereine in Bayern. Die Gründung der Mannschaft erfolgte bei der Hauptversammlung des Vereins am 19. Januar 1971 durch den damaligen 1. Vorsitzenden Willi Täuber. Das erste Spiel fand dann aber erst am 29. April 1972 statt und wurde gegen die SpVgg Hausen 1921 mit 1:4 verloren. Zu dieser Zeit gab es im damaligen Fußballkreis Erlangen-Forchheim nur sieben Frauenfußballmannschaften. Schon 1973 konnte durch ein 1:0 in einem Entscheidungsspiel gegen den SC Egloffstein 1962 der erste Kreismeistertitel geholt werden. Die gegnerische Mannschaft löste sich danach auf und drei der besten Spielerinnen kamen zur SpVgg 1904 Erlangen, deren Blütezeit nun begann. Trainer und Spielleiter war von Mai 1971 an Walter Wolf, der das letztgenannte Amt sage und schreibe 36 Jahre bis Juni 2007 innehaben sollte. Die Spieli war in der Bezirksliga Mittelfranken-Nord immer auf den vorderen Tabellenrängen zu finden, wurde dort 1975 erstmals Meister, 1977 Bezirksmeister, 1978 Hallenbezirksmeister und 1979 Bezirksmeister und Hallenbezirksmeister, verlor jedoch das Halbfinale in der Endrunde um die Bayerische Meisterschaft gegen den SV Inter Bergsteig Amberg mit 1:2 n. V. Dennoch war dieser 3. Platz der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Im Finale hätte der FC Bayern München gewartet, bei einem weiteren Sieg das Achtelfinale der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. 1980 wurde Erlangen in die neu gegründete erstklassige Oberliga Bayern-Nord eingestuft. Ein Jahr später wurde diese Liga freiwillig wieder verlassen, weil sich fünf Spielerinnen der SpVgg Fürth anschlossen und drei wegen Verletzungen die Schuhe an den Nagel hängen mussten. 1982 folgte sogar der Abstieg von der zweitklassigen Bezirksliga in die Kreisliga, die jedoch sofort wieder nach oben verlassen werden konnte. Doch die Spieli stieg gleich wieder ab und kehrte erste 1986 in die Bezirksliga zurück. 1989 erfolgte ein erneuter Abstieg und 1991 der Wiederaufstieg. 1993 stieg die Spieli wieder in die A-Klasse ab, 1994 sogar in die B-Klasse. 1996 ging es wieder hoch in die A-Klasse. Nach einem Scheitern im Entscheidungsspiel um den Aufstieg 1997 kehrte die Spieli 1998 endlich in die Bezirksliga zurück, die 2003 in Bezirksoberliga umbenannt wurde. Rüdiger Watzl wurde 2001 neuer Trainer und führte das Team bis 2003. 2006 schaffte man als Bezirksmeister unter Trainer Thomas Hertwich den Aufstieg in die Landesliga Bayern-Nord, zu dieser Zeit die vierthöchste Spielklasse in Deutschland. Hier traf man u. a. auf den 1. FC Nürnberg und den 1. FC Schweinfurt 1905, musste aber gleich wieder absteigen. Auch die Bezirksoberliga Mittelfranken konnte in der Saison 2007/2008 unter den Trainern Olaf Müller (bis Oktober) und Günes Bilgen nicht gehalten werden und es folgte der zweite Abstieg in unmittelbarer Folge. Erst in der Bezirksliga Mittelfranken-Nord hatte sich die Mannschaft unter dem neuen Trainer Andreas Tschorn konsolidiert und lag bis zur Winterpause 2008/2009 in Tuchfühlung zu den Spitzenplätzen. In der folgenden Saison 2009/2010 spielte das Team unter Ines Höger, Trainerin ab Februar 2009, gegen den Abstieg, konnte diesen aber durch einen gelungenen Saisonendspurt abwenden. Unter dem zurückgekehrten Trainer Olaf Müller wurde die Mannschaft in der Saison 2010/2011 dann überraschend Vizemeister. Nach einer weiteren Vizemeisterschaft stieg das Team 2013 in die Bezirksoberliga Mittelfranken auf. Von 2016 bis 2018 spielte die Mannschaft für zwei Jahre sogar in der Landesliga Bayern-Nord.