Bearbeiten von „Vereinsgeschichte“

Zur Navigation springen Zur Suche springen

Warnung: Du bist nicht angemeldet. Deine IP-Adresse wird bei Bearbeitungen öffentlich sichtbar. Melde dich an oder erstelle ein Benutzerkonto, damit Bearbeitungen deinem Benutzernamen zugeordnet werden.

Die Bearbeitung kann rückgängig gemacht werden. Bitte prüfe den Vergleich unten, um sicherzustellen, dass du dies tun möchtest, und speichere dann unten deine Änderungen, um die Bearbeitung rückgängig zu machen.
Aktuelle Version Dein Text
Zeile 1: Zeile 1:
 
[[Datei:Ostragehege.jpg|500px|mini|rechts|Ansichtskarte zur Eröffnung des DSC-Stadions im Sport- und Turnpark Ostragehege am 12. Oktober 1919]]
 
[[Datei:Ostragehege.jpg|500px|mini|rechts|Ansichtskarte zur Eröffnung des DSC-Stadions im Sport- und Turnpark Ostragehege am 12. Oktober 1919]]
  
Die '''Vereinsgeschichte''' des [[Dresdner SC]] und seiner Vorgängervereine. Erarbeitet wurde sie von [[Vereinsarchivar]] [[Andreas Tschorn]].
+
Die '''Vereinsgeschichte''' des [[Dresdner SC]] und seiner Vorgängervereine, wie sie von [[Vereinsarchivar]] [[Andreas Tschorn]] erarbeitet wurde.
  
 
<div class="hauptartikel" role="navigation"><span class="hauptartikel-pfeil" title="siehe" aria-hidden="true" role="presentation">→ </span>''<span class="hauptartikel-text">Hauptartikel</span>: [[Vereinslogo|Vereinslogos]]</div>
 
<div class="hauptartikel" role="navigation"><span class="hauptartikel-pfeil" title="siehe" aria-hidden="true" role="presentation">→ </span>''<span class="hauptartikel-text">Hauptartikel</span>: [[Vereinslogo|Vereinslogos]]</div>
Zeile 24: Zeile 24:
  
 
Zur besseren Lesbarkeit ist die Vereinschronik in Jahrzehnte untergliedert.
 
Zur besseren Lesbarkeit ist die Vereinschronik in Jahrzehnte untergliedert.
 
== 1830er Jahre ==
 
 
'''1830'''
 
 
[[Datei:Adolph-Werner.jpg|250px|mini|rechts|Prof. Dr. Johann Adolph Ludwig Werner]]
 
 
Der Fechtmeister [[Adolph Werner]] wird 1830 Inhaber eines gut besuchten privaten [[Gymnastisch-orthopädisches Institut Dresden|Gymnastisch-orthopädischen Instituts]] in [[Dresden]]. In den Sälen des [[Gewandhaus Dresden|Dresdner Gewandhauses]] hält er Aufsehen erregende Schauturnveranstaltungen mit Schulkindern ab. Er führt 1830 in Dresden als Erster in Deutschland das Mädchenturnen ein. Zum [[1. April]] 1839 verlässt er Dresden, um sich beruflich in [[Dessau]] niederzulassen.
 
 
'''1839'''
 
 
[[Datei:Wilhelm-Heusinger.jpg|250px|mini|rechts|Johann Friedrich Wilhelm Heusinger]]
 
 
Der Turnlehrer [[Wilhelm Heusinger]], späterer [[Präsidenten|Vereinsvorsitzender]] des [[Dresdner TV]], wechselt 1839 aus [[Leipzig]] an die [[Blochmann'sche Erziehungsanstalt]] in Dresden. Zusammen mit dem Fechtmeister [[Theodor Gubner]], späteres [[Gründungsmitglieder|Gründungsmitglied]] des Dresdner TV, eröffnet er 1839 eine private [[Turnanstalt Dresden|Turnanstalt]] in Dresden. Im Winter werden die Turnübungen in einem Saal des Dresdner Gewandhauses abgehalten, im Sommer auf dem [[Turnplatz am Schießhaus]]. Bis zu 200 Schüler gleichzeitig besuchen die kostenpflichtige Turnanstalt.
 
  
 
== 1840er Jahre ==
 
== 1840er Jahre ==
Zeile 45: Zeile 31:
 
[[Datei:Turnerkreuz.png|144px|mini|rechts|Turnerkreuz des Dresdner TV]]
 
[[Datei:Turnerkreuz.png|144px|mini|rechts|Turnerkreuz des Dresdner TV]]
  
Auf Initiative von [[Conrad Kein]], [[Eduard Lehmann]], [[Robert Seidemann]] und [[Hermann Zeller]] [[Gründungsversammlung des Dresdner TV|gründen]] neun Männer am [[11. Dezember]] [[1843]] den [[Dresdner TV|Dresdner Turnverein]] als ersten Sportverein in der Stadt [[Dresden]] und drittältesten Sportverein im [[Königreich Sachsen]] nach dem [[TV 1840 Falkenstein]] (gegründet am 1. September 1840) und der [[TG Plauen]] (gegründet am 9. November 1843). Alle vier Initiatoren sind ehemalige Schüler der [[Turnanstalt Dresden|Turnanstalt]] von [[Wilhelm Heusinger]] und [[Theodor Gubner]]. Ihr beabsichtigter Zweck ist das Ermöglichen des [[Turnen|Turnens]] für Jedermann zum erschwinglichen Preis. Dieser Tag gilt heute als die Geburtsstunde des Dresdner Vereinssports. Conrad Kein legt an diesem Tag die erste von ihm erarbeitete [[Vereinssatzung]] vor. Weitere [[Gründungsmitglieder]] sind [[Theodor Gubner]], [[Carl Ludewig]], [[Ernst Steglich]], [[Hermann von Lindemann]] und [[Moritz von Lindemann]].
+
Neun junge Männer unter der Leitung von [[Ernst Steglich]], [[Hermann von Lindeman]] und [[Moritz von Lindeman]] gründen am [[11. Dezember]] [[1843]] den [[Dresdner TV|Dresdner Turnverein]] als ersten Sportverein in der Stadt [[Dresden]] und drittältesten Sportverein im [[Königreich Sachsen]] nach dem [[TV 1840 Falkenstein]] und der ebenfalls 1843 gegründeten [[TG Plauen]]. Dieser Tag gilt heute als die Geburtsstunde des Dresdner Vereinssports.
 
 
'''29. Dezember 1843'''
 
 
 
Unter der Leitung von Ernst Steglich wird am [[29. Dezember]] 1843 eine geänderte [[Vereinssatzung]] beschlossen. Es wird ebenso folgender Zusatz aufgenommen: "Gegenwärtiges Grundgesetz tritt in Kraft, sobald der Verein 30 Mitglieder zählt."
 
 
 
'''Januar 1844'''
 
 
 
Um auf die angestrebten 30 Vereinsmitglieder zu kommen, wird im Januar [[1844]] im [[Literarisches Museum|Literarischen Museum]] eine [[Einladung zur Mitwirkung zur Bildung eines Turnvereins in Dresden]] ausgelegt. Diese wurde von den neun Gründungsmitgliedern sowie [[Friedrich Lempe]] und [[Julius Schenck]] unterschrieben. Zu diesen elf Pionieren gesellen sich im Laufe der nächsten Wochen weitere 47 Unterzeichner des Aufrufs.
 
  
 
'''12. Februar 1844'''
 
'''12. Februar 1844'''
  
Am [[12. Februar]] 1844 findet um 19 Uhr die offizielle [[Gründungsfeier des Dresdner TV]] im [[Restaurant Hertzsch]] in der [[Scheffelgasse]] 1 in der [[Innere Altstadt|Inneren Altstadt]] statt. Unter den anfangs 26, später 30 dabei anwesenden Männern war auch [[Hermann Köchly|Dr. Hermann Köchly]], Oberlehrer an der Dresdner [[Kreuzschule]]. Stadtgerichtsaktuar [[Theodor Kell]] wird mit dem Vorsitz der Versammlung betraut.
+
Am [[12. Februar]] [[1844]] findet die offizielle Gründungsfeier des Dresdner TV statt. Unter den 30 dabei anwesenden Männern war auch [[Hermann Köchly|Dr. Hermann Köchly]], Oberlehrer an der Dresdner [[Kreuzschule]].
 
 
'''23. Februar 1844'''
 
 
 
In der [[Mitgliederversammlung am 23. Februar 1844]] wird [[Wilhelm Heusinger]] zum offiziell ersten [[Präsidenten|Vereinsvorsitzenden]] gewählt.
 
 
 
'''5. Juli 1844'''
 
 
 
Die [[Abteilung Sängerschaft]] des Dresdner TV wird am [[5. Juli]] 1844 gegründet.
 
  
 
'''4. September 1844'''
 
'''4. September 1844'''
  
Der Dresdner TV veranstaltet am [[4. September]] 1844 auf dem [[Turnplatz am Schießhaus]] sein erstes [[Turnen|Schauturnen]] mit fast 300 Turnern. Der Turnplatz am Schießhaus war ein schon länger bestehender städtischer Sportplatz, der am [[22. April]] 1844 auch offiziell eröffnet wurde.
+
Der Dresdner TV veranstaltet am [[4. September]] 1844 sein erstes [[Turnen|Schauturnen]].
 
 
'''Frühjahr 1845'''
 
 
 
Im Frühjahr [[1845]] wird die [[Abteilung Fechten]] des Dresdner TV gegründet.
 
 
 
'''26. Mai 1845'''
 
 
 
Die [[Abteilung Schwimmen]] des Dresdner TV wird am [[26. Mai]] 1845 gegründet.
 
  
 
'''1846'''
 
'''1846'''
  
 
Ernst Steglich, Gründungsmitglied des Dresdner TV, gibt ab [[1846]] die neue Zeitschrift [[Der Turner]] heraus.
 
Ernst Steglich, Gründungsmitglied des Dresdner TV, gibt ab [[1846]] die neue Zeitschrift [[Der Turner]] heraus.
 
'''1. Februar 1847'''
 
 
[[Datei:Turnerfeuerwehr-Dresden-1870.jpg|300px|mini|rechts|Führung der Turnerfeuerwehr Dresden 1870]]
 
 
Nachdem der Dresdner TV bereits seit dem [[6. Juni]] 1845 Übungen zur Brandbekämpfung veranstaltete, gründet er zum [[1. Februar]] [[1847]] die erste freiwillige Feuerwehr in Dresden. Die 127 Mitglieder waren ausschließlich Turner des Vereins, die unter der Leitung des städtischen Feuerlöschdirektors [[Ferdinand Flössel]] standen. Nach der staatlichen Verfolgung des Turnvereins in Folge des Dresdner Maiaufstandes vom [[3. Mai|3.]] bis zum [[9. Mai]] [[1849]] wurde die Feuerwehr am [[17. Januar]] [[1863]] als [[Freiwillige Turnerfeuerwehr zu Dresden]] mit zunächst 75 Turnern erneut gegründet. Am [[18. Juni]] [[1866]] wird der Kommandant der Turnerfeuerwehr, [[Gustav Ritz]], als Nachfolger des erkrankten Ferdinand Flössel als städtischer Branddirektor angestellt. Unter seiner Leitung werden die Dresdner Feuerlöscheinrichtungen völlig neu organisiert und erweitert. Aus der Turnerfeuerwehr entstand zum [[1. Juli]] [[1868]] schließlich die Dresdner Berufsfeuerwehr. Der Turnerfeuerwehr gehörten bis zu ihrer Auflösung am [[23. August]] [[1881]] zeitweise bis zu 165 Turner, insgesamt nahezu 1.300 Turner und zuletzt mehr als 110 Turner an. Ehemalige Mitglieder der Turnerfeuerwehr gründen am [[9. Oktober]] [[1882]] die [[Gut-Schlauch-Riege]] im [[ATV Dresden]]. Zudem wird ein Verein namens "Vormalige Turnerfeuerwehr zu Dresden" gegründet. Diese Vereinigung, in der sich viele ehemalige Mitglieder zusammenfanden, ist bis in das Jahr [[1906]] nachweisbar.
 
  
 
'''9. Mai 1847'''
 
'''9. Mai 1847'''
  
Die [[Vereinsfahne]] des Dresdner TV wird am [[9. Mai]] 1847 geweiht.
+
Die [[Vereinsfahne]] des Dresdner TV wird am [[9. Mai]] [[1847]] geweiht.
  
 
'''1847'''
 
'''1847'''
Zeile 99: Zeile 55:
 
'''1848'''
 
'''1848'''
  
Der Dresdner TV hat nur wenige Jahre nach seiner Gründung [[1848]] schon 2.973 Mitglieder, darunter 1.431 turnende Kinder. Damit ist er der größte Turnverein Deutschlands.
+
Der Dresdner TV hat nur wenige Jahre nach seiner Gründung [[1848]] schon 2.973 Mitglieder, darunter 1.431 turnende Kinder.
  
 
== 1850er Jahre ==
 
== 1850er Jahre ==
Zeile 105: Zeile 61:
 
'''16. Oktober 1850'''
 
'''16. Oktober 1850'''
  
Auf Initiative des Dresdner TV wird in der [[Friedrichstraße]] 56 im Dresdner Stadtteil [[Friedrichstadt]] am [[16. Oktober]] [[1850]] die Königlich-Sächsische [[Turnlehrerbildungsanstalt]] eröffnet. [[Moritz Kloß]] wird erster Direktor.
+
In der [[Friedrichstraße]] 56 im Dresdner Stadtteil [[Friedrichstadt]] wird am [[16. Oktober]] [[1850]] die Königlich-Sächsische [[Turnlehrerbildungsanstalt]] eröffnet. [[Moritz Kloß]] wird erster Direktor.
  
 
'''1. Januar 1855'''
 
'''1. Januar 1855'''
Zeile 119: Zeile 75:
 
'''17. Januar 1861'''
 
'''17. Januar 1861'''
  
Der [[TV Neu- und Antonstadt Dresden|Turnverein für Neu- und Antonstadt Dresden]] wird am [[17. Januar]] [[1861]] als Abspaltung einiger Neustädter Mitglieder des Dresdner TV gegründet.
+
Der [[TV Neu- und Antonstadt Dresden|Turnverein für Neu- und Antonstadt Dresden]] wird am [[17. Januar]] [[1861]] gegründet.
  
 
'''6. Februar 1861'''
 
'''6. Februar 1861'''
  
Am [[6. Februar]] 1861 formiert [[Ernst Wilhelm Staberoh]] eine 15 Mann starke [[Fechten|Fechtriege]] im TV Neu- und Antonstadt Dresden. Zunächst wird mit Florett, ab [[1864]] auch mit Säbel gefochten.
+
Am [[6. Februar]] 1861 formiert [[Ernst Wilhelm Staberoh]] eine 15 Mann starke [[Fechten|Fechtriege]] im TV Neu- und Antonstadt Dresden, die Keimzelle der späteren [[Abteilung Fechten]] des Dresdner SC. Zunächst wurde mit Florett, ab [[1864]] auch mit Säbel gefochten.
  
 
'''1861'''
 
'''1861'''
  
 
In Dresden lebende [[England|Engländer]] gründen 1861 den [[Dresden Cricket Club]].
 
In Dresden lebende [[England|Engländer]] gründen 1861 den [[Dresden Cricket Club]].
 
'''18. Januar 1862'''
 
 
Am [[18. Januar]] [[1862]] wird der [[MTV Dresden]] als Abspaltung einiger Mitglieder des Dresdner TV gegründet.
 
  
 
'''12. August 1863'''
 
'''12. August 1863'''
 
[[Datei:Dresden-Cricket-Club-Cambridge-University-1863.png|300px|mini|rechts|Dresden Cricket Club vs. Cambridge University am 12. August 1863 im Ostragehege]]
 
  
 
Am [[12. August]] [[1863]] empfängt der Dresden Cricket Club die Cambridge University. Das [[Kricket|Kricketspiel]] wird im [[Ostragehege]] ausgetragen.
 
Am [[12. August]] [[1863]] empfängt der Dresden Cricket Club die Cambridge University. Das [[Kricket|Kricketspiel]] wird im [[Ostragehege]] ausgetragen.
Zeile 141: Zeile 91:
 
'''12. Juni 1865'''
 
'''12. Juni 1865'''
  
Die [[Abteilung Sängerschaft]] des Dresdner TV weiht am [[12. Juni]] [[1865]] ihre Fahne.
+
Die neue [[Abteilung Sängerschaft]] des Dresdner TV weiht am [[12. Juni]] [[1865]] ihre Fahne.
  
'''16. Juni 1865'''
+
'''1865'''
  
 
[[Datei:Vereinslogo-ATV-Dresden.png|150px|mini|rechts|Vereinslogo des ATV Dresden]]
 
[[Datei:Vereinslogo-ATV-Dresden.png|150px|mini|rechts|Vereinslogo des ATV Dresden]]
  
Der Dresdner TV benennt sich am [[16. Juni]] 1865 um in [[ATV Dresden|Allgemeiner Turnverein zu Dresden]].
+
Der Dresdner TV benennt sich 1865 um in [[ATV Dresden|Allgemeiner Turnverein zu Dresden]].
  
 
== 1870er Jahre ==
 
== 1870er Jahre ==
Zeile 159: Zeile 109:
 
[[Datei:Vereinslogo-Dresden-Football-Club.png|150px|mini|rechts|Vereinslogo des Dresden FC]]
 
[[Datei:Vereinslogo-Dresden-Football-Club.png|150px|mini|rechts|Vereinslogo des Dresden FC]]
  
In Dresden lebende Amerikaner und Engländer gründen auf Initiative der Studenten [[G. C. H. Brown]] und [[William Sapte]] am [[18. Oktober]] [[1873]] den [[Dresden Football Club]], der zunächst [[Leichtathletik]] und [[Rugby]] betreibt. Zum ersten Präsidenten wird [[John Smith Gilderdale]] von den 64 Gründungsmitgliedern gewählt. Der DFC trainiert meist auf den [[Güntzwiesen]] am [[Großer Garten|Großen Garten]].
+
In Dresden lebende Engländer gründen auf Initiative der Studenten [[G. C. H. Brown]] und [[William Sapte]] am [[18. Oktober]] [[1873]] den [[Dresden Football Club]], der zunächst [[Leichtathletik]] und [[Rugby]] betreibt. Zum ersten Präsidenten wird [[John Smith Gilderdale]] von den 64 Gründungsmitgliedern gewählt. Der DFC trainiert meist auf den [[Güntzwiesen]] am [[Großer Garten|Großen Garten]].
  
 
[[Datei:DFC-1874.png|400px|mini|rechts|Leichtathletik-Wettkämpfe des Dresden FC am 28. März 1874 in Dresden]]
 
[[Datei:DFC-1874.png|400px|mini|rechts|Leichtathletik-Wettkämpfe des Dresden FC am 28. März 1874 in Dresden]]
Zeile 171: Zeile 121:
 
Der [[Dresdner Schachbund]], ältester Vorgängerverein der späteren [[Abteilung Schach]] des Dresdner SC, wird am [[13. Mai]] [[1876]] gegründet. Um die Jahrhundertwende avancierte der später in [[Dresdner Schachverein]] umbenannte Klub zum größten Schachverein [[Deutschland|Deutschlands]].
 
Der [[Dresdner Schachbund]], ältester Vorgängerverein der späteren [[Abteilung Schach]] des Dresdner SC, wird am [[13. Mai]] [[1876]] gegründet. Um die Jahrhundertwende avancierte der später in [[Dresdner Schachverein]] umbenannte Klub zum größten Schachverein [[Deutschland|Deutschlands]].
  
'''19. Mai 1877'''
+
'''1877'''
  
In [[Löbtau]] bei Dresden wird am [[19. Mai]] [[1877]] der [[TV Löbtau|Turnverein Löbtau]] gegründet. Der Verein fusionierte [[1924]] mit dem [[TV Dresden-West]] zur [[TS 1877 Dresden]].
+
In [[Löbtau]] bei Dresden wird [[1877]] der [[TV Löbtau|Turnverein Löbtau]] gegründet. [[1933]] wird der Verein in [[Turnerschaft 1877 Dresden]] umbenannt.
  
 
== 1880er Jahre ==
 
== 1880er Jahre ==
Zeile 183: Zeile 133:
 
'''Juli 1885'''
 
'''Juli 1885'''
  
Vom 18. bis zum 23. Juli [[1885]] findet das 6. [[Deutsches Turnfest|Deutsche Turnfest]] mit 19.803 Teilnehmern unter der Leitung des Geheimen Hofrathes Gustav Ackermann in Dresden statt. Unter den Zuschauern sind auch der deutsche Kaiser Wilhelm I., der österreichische Kaiser Franz Joseph I., der deutsche Reichskanzler Otto von Bismarck und der sächsische König Albert I. Alle Einrichtungen für das Turnfest befinden sich auf dem Festplatz am [[Großer Garten|Großen Garten]]. Die Festhalle ist 108 Meter lang, im Hauptteil 36 Meter breit und in der Mitte 35 Meter hoch.
+
Vom 18. bis zum 23. Juli [[1885]] findet das 6. Deutsche Turnfest mit 19.803 Teilnehmern unter der Leitung des Geheimen Hofrathes Gustav Ackermann in Dresden statt. Unter den Zuschauern sind auch der deutsche Kaiser Wilhelm I., der österreichische Kaiser Franz Joseph I., der deutsche Reichskanzler Otto von Bismarck und der sächsische König Albert I. Alle Einrichtungen für das Turnfest befinden sich auf dem Festplatz am [[Großer Garten|Großen Garten]]. Die Festhalle ist 108 Meter lang, im Hauptteil 36 Meter breit und in der Mitte 35 Meter hoch.
  
 
'''1886'''
 
'''1886'''
  
Die [[Abteilung Radsport]] des ATV Dresden wird [[1886]] gegründet.
+
Die Abteilungen Fechten und Radsport des ATV Dresden werden [[1886]] gegründet.
  
 
'''Herbst 1886'''
 
'''Herbst 1886'''
Zeile 201: Zeile 151:
 
'''Oktober 1890'''
 
'''Oktober 1890'''
  
Der [[Fußballclub am Wettiner Gymnasium zu Dresden]] wird im Oktober 1890 gegründet. In der Folge entstehen weitere Schulmannschaften wie der [[Fußballring am Gymnasium zum heiligen Kreuz zu Dresden]] (1891), der [[Fußballverein am Annen-Realgymnasium zu Dresden]] und der [[Fußballring der Dreikönigschule zu Dresden]]. Aus diesen Schulmannschaften rekrutieren die ersten Dresdner Fußballvereine in den kommenden Jahren die meisten Aktiven.
+
Der [[Fußballclub am Wettiner Gymnasium zu Dresden]] wird im Oktober 1890 gegründet. In der Folge entstehen weitere Schulmannschaften wie der [[Fußballring am Gymnasium zum heiligen Kreuz zu Dresden]], der [[Fußballverein am Annen-Realgymnasium zu Dresden]] und der [[Fußballring der Dreikönigschule zu Dresden]]. Aus diesen Schulmannschaften rekrutieren die ersten Dresdner Fußballvereine in den kommenden Jahren die meisten Aktiven.
  
 
'''1. Januar 1891'''
 
'''1. Januar 1891'''
Zeile 213: Zeile 163:
 
Auf dem Berliner [[Exercirplatz Einsame Pappel]] zwischen der Schönhauser Allee und der Bernauer Straße besiegt der Dresden Football Club am [[18. April]] [[1892]] eine Berliner Stadtauswahl mit 0:3. Die Berliner Stadtauswahl war zugleich die Verbandsauswahl des [[Deutscher Fußball- und Cricketbund|Deutschen Fußball- und Cricketbundes]] und kann daher als frühe deutsche Nationalmannschaft bezeichnet werden, auch wenn sie nur aus Berlinern bestand. Unter den zahlreichen Zuschauern befinden sich auch Vertreter des preußischen Kultusministeriums und der englische Botschafter in Berlin. Es handelt sich um das erste groß in der Öffentlichkeit angekündigte Fußballspiel in Deutschland. Und die mehreren hundert Zuschauer, eine weitere Premiere, müssen sogar Eintritt entrichten. Der im Norden Berlins gelegene Platz besteht allerdings nur aus Staub, Gras sieht man keines.
 
Auf dem Berliner [[Exercirplatz Einsame Pappel]] zwischen der Schönhauser Allee und der Bernauer Straße besiegt der Dresden Football Club am [[18. April]] [[1892]] eine Berliner Stadtauswahl mit 0:3. Die Berliner Stadtauswahl war zugleich die Verbandsauswahl des [[Deutscher Fußball- und Cricketbund|Deutschen Fußball- und Cricketbundes]] und kann daher als frühe deutsche Nationalmannschaft bezeichnet werden, auch wenn sie nur aus Berlinern bestand. Unter den zahlreichen Zuschauern befinden sich auch Vertreter des preußischen Kultusministeriums und der englische Botschafter in Berlin. Es handelt sich um das erste groß in der Öffentlichkeit angekündigte Fußballspiel in Deutschland. Und die mehreren hundert Zuschauer, eine weitere Premiere, müssen sogar Eintritt entrichten. Der im Norden Berlins gelegene Platz besteht allerdings nur aus Staub, Gras sieht man keines.
  
'''1. Februar 1893'''
+
'''Januar 1893'''
  
[[Datei:Vereinslogo-Neuer-Dresdner-Fussball-Club.png|150px|mini|rechts|Vereinslogo des Neuen Dresdner FC]]
+
[[Datei:Vereinslogo-Neuer-Dresdner-FC.png|150px|mini|rechts|Vereinslogo des Neuen Dresdner FC]]
  
15 fußballspielende Mitglieder des [[TV Löbtau]] machen sich zum [[1. Februar]] [[1893]] selbstständig und nennen sich in Ehrfurcht vor dem Dresden Football Club [[Neuer Dresdner Fußball-Club]]. [[Carl Thomas]] wird der erste Vereinsvorsitzende.
+
15 fußballspielende Mitglieder des [[TV Löbtau]] machen sich im Januar [[1893]] selbstständig und nennen sich in Ehrfurcht vor dem Dresden Football Club [[Neuer Dresdner Fußball-Club]]. [[Carl Thomas]] wird der erste Vereinsvorsitzende.
  
 
'''10. März 1894'''
 
'''10. März 1894'''
Zeile 227: Zeile 177:
 
In Gegenwart von Sachsens König Albert I. veranstaltet der ATV Dresden am [[2. September]] 1894 ein Jubelschauturnen.
 
In Gegenwart von Sachsens König Albert I. veranstaltet der ATV Dresden am [[2. September]] 1894 ein Jubelschauturnen.
  
'''12. April 1896'''
+
'''1896'''
  
[[Datei:ATV-Turnhalle-Permoserstrasse.jpg|400px|mini|rechts|ATV-Turnhalle und ATV-Turnplatz an der Permoserstraße]]
+
Der Neue Dresdner FC gründet [[1896]] eine 2. Fußballmannschaft. Im November 1896 spielt sie auf der Vogelwiese 0:0 gegen den [[Fußballverein am Annen-Realgymnasium zu Dresden]].
  
Am [[12. April]] [[1896]] wird der Grundstein zur neuen vereinseigenen [[ATV-Turnhalle an der Permoserstraße|Turnhalle des ATV Dresden]] auf einem am [[1. Juli]] [[1895]] erworbenen Bauplatz an der [[Permoserstraße]] im sogenannten Kleinen [[Ostragehege]] gelegt. Wie die alte [[ATV-Turnhalle am Schießhaus|Turnhalle am Schießhaus]] liegt auch die neue ATV-Turnhalle im Stadtteil [[Wilsdruffer Vorstadt]] an der Grenze zur [[Friedrichstadt]]. Die 200.000 Mark teure Turnhalle, die modernste und am besten eingerichtete im [[Deutschland|Deutschen Reich]], wird schließlich am [[14. Februar]] [[1897]] eingeweiht. Sie umfasst eine Haupthalle mit 900 Quadratmetern Grundfläche, zwei kleinere Nebenhallen, einen geräumigen Fechtsaal, mehrere große Umkleideräume, ein Sitzungszimmer und eine Hausmeisterwohnung. Der [[ATV-Turnplatz an der Permoserstraße|Turnplatz]] direkt neben der Halle, welcher offiziell am 15. Mai 1898 eingeweiht wird, ist 2.200 Quadratmeter groß. Zum Areal gehören zusätzlich ein [[ATV-Sportplatz an der Permoserstraße|Sportplatz]] und drei Häuser, in denen auch die Geschäftsstelle und die [[Turnerschänke]] untergebracht sind.
+
'''12. April 1896'''
  
'''20. Mai 1896'''
+
Am [[12. April]] 1896 wird der Grundstein zur neuen vereinseigenen [[ATV-Turnhalle an der Permoserstraße|Turnhalle des ATV Dresden]] auf einem am [[1. Juli]] [[1895]] erworbenen Bauplatz an der [[Permoserstraße]] im sogenannten Kleinen [[Ostragehege]] gelegt. Wie die alte [[ATV-Turnhalle am Schießhaus|Turnhalle am Schießhaus]] liegt auch die neue ATV-Turnhalle im Stadtteil [[Wilsdruffer Vorstadt]] an der Grenze zur [[Friedrichstadt]]. Die 200.000 Mark teure Turnhalle, die modernste und am besten eingerichtete im [[Deutschland|Deutschen Reich]], wird schließlich am [[14. Februar]] [[1897]] eingeweiht. Sie umfasst eine Haupthalle mit 900 Quadratmetern Grundfläche, zwei kleinere Nebenhallen, einen geräumigen Fechtsaal, mehrere große Umkleideräume, ein Sitzungszimmer und eine Hausmeisterwohnung. Der [[ATV-Turnplatz an der Permoserstraße|Turnplatz]] direkt neben der Halle, welcher offiziell am 15. Mai 1898 eingeweiht wird, ist 2.200 Quadratmeter groß. Zum Areal gehören zusätzlich ein [[ATV-Sportplatz an der Permoserstraße|Sportplatz]] und drei Häuser, in denen auch die Geschäftsstelle und die [[Turnerschänke]] untergebracht sind.
 
 
Am [[20. Mai]] 1896 beschließt der ATV Dresden die Gründung einer [[Spielabteilung]].
 
 
 
'''1896'''
 
 
 
Der Neue Dresdner FC gründet 1896 eine 2. Fußballmannschaft. Im November 1896 spielt sie auf der Vogelwiese 0:0 gegen den [[Fußballverein am Annen-Realgymnasium zu Dresden]].
 
  
 
'''30. April 1898'''
 
'''30. April 1898'''
Zeile 245: Zeile 189:
 
[[Datei:Pfarrgasse-1904.jpg|200px|mini|rechts|Aquarell der Pfarrgasse mit dem Hotel Stadt Coblenz von Otto Schneider 1904]]
 
[[Datei:Pfarrgasse-1904.jpg|200px|mini|rechts|Aquarell der Pfarrgasse mit dem Hotel Stadt Coblenz von Otto Schneider 1904]]
  
Unter der Leitung von [[Karl Baier]] [[Gründungsversammlung|gründen]] fünf junge [[Fußball|Fußballer]], die im März 1898 aus dem [[Neuer Dresdner FC|Neuen Dresdner FC]] ausgetreten waren, da sie neben Fußball auch andere Sportarten treiben wollten, was sie beim NDFC aber nicht durften, in der Walpurgisnacht am [[30. April]] [[1898]] gegen 23:15 Uhr in der Gaststätte des [[Hotel Stadt Coblenz|Hotels Stadt Coblenz]] in der [[Pfarrgasse]] 3 direkt neben der Kreuzkirche den [[Dresdner SC|Dresdner Sport-Club]]. Von Anfang an werden auch [[Leichtathletik]] und [[Radsport]] im Verein betrieben, zeitweilig auch [[Fechten]] (ab Herbst [[1901]]) und [[Kricket]] (ab [[15. Juli]] [[1905]]). [[1910]] wird die [[Abteilung Tennis]] (schon seit 1901 betrieben) gegründet (erneute Gründung am 20. März 1913, Auflösung im Sommer 1918), [[1913]] die [[Abteilung Wintersport]] (Schlittschuhlaufen wurde schon ab 1901 betrieben) und [[1916]] die [[Abteilung Schlagball]]. Die [[Abteilung Hockey]] wird im August [[1915]] von Dresdner Gymnasiasten auf Initiative von [[Arno Neumann]] gegründet. In den Jahren nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] kommen [[Boxen]] (August 1922 und abermals 1924, zusammen mit [[Gewichtheben]] und [[Ringen]] schon ab 1920 betrieben), [[Faustball]] (1926), [[Handball]] (1923, betrieben schon ab 1920), [[Kanu]] (1928), [[Korbball]] (1919), [[Pushball]] (1928), [[Tischtennis]] ([[9. Januar]] [[1931]] und am [[5. November]] [[1936]] nach einer kurzen Unterbrechung erneut gegründet, wobei schon seit 1901 betrieben), [[Trommelball]] (1919) und [[Turnen]] (1919) hinzu. Von [[Eugen Fritzsche]] wird 1935 die [[Abteilung Schwimmen]] gegründet.
+
Unter der Leitung von [[Karl Baier]] [[Gründungsversammlung|gründen]] fünf junge [[Fußball|Fußballer]], die im März 1898 aus dem [[Neuer Dresdner FC|Neuen Dresdner FC]] ausgetreten waren, da sie neben Fußball auch andere Sportarten treiben wollten, was sie beim NDFC aber nicht durften, am [[30. April]] [[1898]] gegen Mitternacht in der Gaststätte des [[Hotel Stadt Coblenz|Hotels Stadt Coblenz]] in der [[Pfarrgasse]] 3 direkt neben der Kreuzkirche den [[Dresdner SC|Dresdner Sport-Club]]. Von Anfang an werden auch [[Leichtathletik]] und [[Radsport]] im Verein betrieben, zeitweilig auch [[Fechten]] und [[Kricket]]. [[1910]] wird die [[Abteilung Tennis]] gegründet, [[1913]] die [[Abteilung Wintersport]] und [[1916]] die [[Abteilung Schlagball]]. Die [[Abteilung Hockey]] wird im August [[1915]] von Dresdner Gymnasiasten auf Initiative von [[Arno Neumann]] gegründet. In den Jahren nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] kommen [[Boxen]] (1924), [[Faustball]] (1926), [[Handball]] (1923), [[Kanu]] (1928), [[Tischtennis]] (1937 nach einer Unterbrechung wiedergegründet) und [[Turnen]] (1919) hinzu. Von [[Eugen Fritzsche]] wird 1935 die [[Abteilung Schwimmen]] gegründet.
  
 
'''6. Mai 1898'''
 
'''6. Mai 1898'''
Zeile 251: Zeile 195:
 
[[Datei:DSC-Fahne.png|150px|mini|rechts|DSC-Vereinslogo]]
 
[[Datei:DSC-Fahne.png|150px|mini|rechts|DSC-Vereinslogo]]
  
[[Datei:Klublied.png|250px|mini|rechts|DSC-Klublied im Programmheft zum Tag der Alten Herren im DSC 1938]]
+
Bei der ersten [[Mitgliederversammlung am 6. Mai 1898|Mitgliederversammlung]] am [[6. Mai]] 1898 einigen sich die 13 als [[Gründungsmitglieder]] zählenden Männer auf die [[Vereinsfarben]] Schwarz-Mohnrot und die [[DSC-Fahne]] als [[Vereinslogo]]. Außerdem wurde der Vereinsname bestätigt. Der erste DSC-Vorstand setzt sich zusammen aus dem Vorsitzenden Karl Baier und den Herren [[Johannes Kühnel|Kühnel]], [[Walther Hänsch|Hänsch]], Keßler, Winsch und Eales. Die ersten Fußbälle der Marke "The Victor" zu jeweils 10 Mark sowie die schwarz-rote Spielkleidung werden vom Berliner "Sporthaus Anton Steidel" bezogen, da es in Dresden noch kein Sportgeschäft gibt.
 
 
Bei der ersten [[Mitgliederversammlung am 6. Mai 1898|Mitgliederversammlung]] am [[6. Mai]] 1898 einigen sich die 13 als [[Gründungsmitglieder]] zählenden Männer auf die [[Vereinsfarben]] Schwarz-Mohnrot und die [[DSC-Fahne]] als [[Vereinslogo]]. Außerdem wurde der Vereinsname bestätigt. Der erste DSC-Vorstand setzt sich zusammen aus dem Vorsitzenden [[Karl Baier]] und den Herren [[Johannes Kühnel]], [[Walther Hänsch]], Friedrich (oder Wilhelm?) Keßler, [[Hans Winsch]] und [[Charles Eales]]. Die ersten Fußbälle der Marke "The Victor" zu jeweils 10 Mark sowie die schwarz-rote Spielkleidung werden vom Berliner "Sporthaus Anton Steidel" bezogen, da es in Dresden noch kein Sportgeschäft gibt. Bis dahin spielten die DSCer in schwarzer Hose und weißem Hemd wie der NDFC.
 
  
 
'''13. Mai 1898'''
 
'''13. Mai 1898'''
Zeile 279: Zeile 221:
 
'''März 1899'''
 
'''März 1899'''
  
Bei der Jahreshauptversammlung im März [[1899]] wird von den 30 anwesenden Mitgliedern die [[2. Mannschaft]] des Dresdner SC gegründet. Diese tritt zum [[1. Stiftungsfest]] am [[30. April]] 1899 beim Neuen Dresdner FC II an. Das Spiel endet auf dem [[Sportplatz an der Stübelallee]] 2:2 unentschieden. In den folgenden sieben Jahren werden auch eine [[3. Mannschaft|3.]] (1903), eine [[4. Mannschaft|4.]] (1905) und eine [[5. Mannschaft]] (1906) ins Leben gerufen. 1910 kommt auch noch eine [[6. Mannschaft]] (nach zwischenzeitlicher Auflösung Neugründung 1923) hinzu.
+
Bei der Jahreshauptversammlung im März [[1899]] wird von den 30 anwesenden Mitgliedern die [[2. Mannschaft]] des Dresdner SC gegründet. Diese tritt zum [[1. Stiftungsfest]] am [[30. April]] 1899 beim Neuen Dresdner FC II an. In den folgenden acht Jahren werden auch eine [[3. Mannschaft|3.]], eine [[4. Mannschaft|4.]] und eine [[5. Mannschaft]] ins Leben gerufen. Später kommt auch noch eine [[6. Mannschaft]] hinzu.
  
'''6. April 1899'''
+
'''Mitte 1899'''
  
Am [[6. April]] 1899 wird eine erste [[A-Junioren|Junioren-Fußballmannschaft]] des Dresdner SC gegründet, die aber mangels gleichartiger Gegner vorerst gegen Männerteams antreten muss.
+
In der Mitte des Jahres 1899 wird eine erste [[A-Junioren|Junioren-Fußballmannschaft]] des Dresdner SC gegründet, die aber mangels gleichartiger Gegner vorerst gegen Männerteams antreten muss.
  
 
'''23. August 1899'''
 
'''23. August 1899'''
Zeile 297: Zeile 239:
 
'''28. Januar 1901'''
 
'''28. Januar 1901'''
  
Zusammen mit dem [[Neuer Dresdner FC]] (bis Herbst 1899 [[Dresdner FC 1893]], ab 18. Juli 1919 [[Dresdner SG 1893]], ab 6. März 1935 [[SG 1893 Dresden]], ab 16. April 1940 wieder Dresdner SG 1893, 1945 verboten und aufgelöst, Neugründung Anfang 1946 als [[SG Neustadt-Ost]], ab 1946 [[SG Neustadt]], heute [[Sportfreunde 01 Dresden-Nord]]) und dem [[BC Sportlust Dresden]] (1945 verboten und aufgelöst) gründet der Dresdner SC am [[28. Januar]] [[1901]] den [[Verband Dresdner Ballspiel-Vereine]]. Bei der ersten [[Gauliga Dresden 1901|Dresdner Gaumeisterschaft]], die von März bis September 1901 unter den drei Vereinen ausgetragen wurde, wird der DSC Vizemeister hinter dem BC Sportlust Dresden. Dies nur aufgrund von Sportgerichtsurteilen, denn eigentlich hatte der DSC sämtliche Spiele souverän gewonnen.
+
Zusammen mit dem [[Neuer Dresdner FC]] (ab 1899 [[Dresdner FC 1893]], ab 1919 [[Dresdner SG 1893]], 1945 verboten und aufgelöst, Neugründung Anfang 1946 als [[SG Neustadt-Ost]], ab 1946 [[SG Neustadt]], heute [[Sportfreunde 01 Dresden-Nord]]) und dem [[BC Sportlust Dresden]] (1945 verboten und aufgelöst) gründet der Dresdner SC am [[28. Januar]] [[1901]] den [[Verband Dresdner Ballspiel-Vereine]]. Bei der ersten [[Gauliga Dresden 1901|Dresdner Gaumeisterschaft]], die von März bis September 1901 unter den drei Vereinen ausgetragen wurde, wird der DSC Vizemeister hinter dem BC Sportlust Dresden. Dies nur aufgrund von Sportgerichtsurteilen, denn eigentlich hatte der DSC sämtliche Spiele souverän gewonnen.
  
'''16. März 1902'''
+
'''17. März 1902'''
  
Der erstmals Dresdner Gaumeister gewordene Dresdner SC unterliegt im Wettspiel um die erstmals ausgetragenen Mitteldeutschen Verbandsmeisterschaft am [[16. März]] [[1902]] beim [[FC Wacker Leipzig]] mit 6:3 (3:0).
+
Der erstmals Dresdner Gaumeister gewordene Dresdner SC unterliegt im Finale der erstmals ausgetragenen Mitteldeutschen Verbandsmeisterschaft am [[17. März]] [[1902]] beim [[FC Wacker Leipzig]] mit 6:3.
  
 
'''1902'''
 
'''1902'''
Zeile 311: Zeile 253:
 
In [[Cotta]] bei Dresden (1903 eingemeindet) wird am [[20. September]] 1902 der [[Dresdner Ruder-Club]], Vorgängerverein der späteren [[Abteilung Rudern]] des Dresdner SC, von sechs Männern im Restaurant "Dampfschiff" gegründet.
 
In [[Cotta]] bei Dresden (1903 eingemeindet) wird am [[20. September]] 1902 der [[Dresdner Ruder-Club]], Vorgängerverein der späteren [[Abteilung Rudern]] des Dresdner SC, von sechs Männern im Restaurant "Dampfschiff" gegründet.
  
'''30. November 1903'''
+
'''1904'''
  
Mitglieder des ATV Dresden gründen am [[30. November]] [[1903]] den [[VTB Turnlust Dresden]].
+
Der neue [[DSC-Sportplatz an der Nossener Brücke]] im Stadtteil [[Südvorstadt]] nahe [[Löbtau]] wird [[1904]] in Betrieb genommen. Das Gelände verfügt über drei Spielfelder und einen großzügigen Umkleideraum mit Waschgelegenheit im Vereinslokal [[Zur Sorge]]. Aus treppenförmig aufgestellten ehemaligen Kirchenbänken entstand die erste Tribüne. Nachdem zuvor die Güntzwiesen ab Mai 1904 nicht mehr zur Verfügung standen, mietete sich der DSC auf Initiative von [[Walther Hänsch]] und [[Johannes Kühnel]] im Sommer 1904 bis zur Eröffnung kurzzeitig an der [[Radrennbahn an der Pfotenhauerstraße]] in der [[Johannstadt]] ein.
  
'''4. September 1904'''
+
'''24. April 1905'''
  
[[Datei:Neue-Sorge.png|300px|mini|rechts|Karikatur über das DSC-Vereinslokal Zur Sorge mit Vereinswirt Georg Hoppert im Programmheft zum Tag der Alten Herren im DSC 1938]]
+
Der DSC wird am [[24. April]] [[1905]] zum ersten Mal Mitteldeutscher Verbandsmeister. Er gewinnt das Finale gegen den [[Hallescher FC 1896|Halleschen FC 1896]] mit 3:2 und wird später Dritter der [[Deutsche Fußballmeisterschaft|Deutschen Meisterschaft]], nachdem er im Halbfinale am späteren Deutschen Meister [[Berliner TuFC Union 1892]] gescheitert war.
  
Der neue [[DSC-Sportplatz an der Nossener Brücke]] im Stadtteil [[Südvorstadt]] nahe [[Löbtau]] wird am [[4. September]] [[1904]] in Betrieb genommen. Im Einweihungsspiel unterliegt der DSC dem [[Berliner FC Preussen]] nur knapp mit 2:3 (2:1). Das Gelände verfügt über drei Spielfelder und einen großzügigen Umkleideraum mit Waschgelegenheit im Vereinslokal [[Zur Sorge]]. Aus treppenförmig aufgestellten ehemaligen Kirchenbänken entstand die erste Tribüne. Nachdem zuvor die Güntzwiesen ab Mai 1904 nicht mehr zur Verfügung standen, mietete sich der DSC auf Initiative von [[Walther Hänsch]] und [[Johannes Kühnel]] am [[5. Mai]] 1904 bis zur Eröffnung kurzzeitig an der [[Radrennbahn an der Pfotenhauerstraße]] in der [[Johannstadt]] ein.
+
'''1907'''
  
'''21. April 1905'''
+
In einem Freundschaftsspiel schlagen die DSC-Fußballer den Deutschen Meister [[VfB Leipzig]] [[1907]] mit 5:1.
 
 
Der DSC wird am [[21. April]] [[1905]] zum ersten Mal Mitteldeutscher Verbandsmeister. Er gewinnt das Finale gegen den [[Hallescher FC 1896|Halleschen FC 1896]] mit 3:2 und wird später Dritter der [[Deutsche Fußballmeisterschaft|Deutschen Meisterschaft]], nachdem er im Halbfinale am späteren Deutschen Meister [[Berliner TuFC Union 1892]] gescheitert war.
 
  
 
'''24. Mai 1907'''
 
'''24. Mai 1907'''
  
Gegen den englischen [[Portsmouth FC]] wird am [[24. Mai]] [[1907]] auf dem DSC-Sportplatz an der Nossener Brücke mit 1:6 (1:2) verloren. [[Arno Neumann]] gelang der Ehrentreffer. 900 Mark Antrittsgage ließ sich der DSC dieses Spiel kosten.
+
Gegen den englischen [[Portsmouth FC]] wird am [[24. Mai]] 1907 auf dem DSC-Sportplatz an der Nossener Brücke mit 1:6 (1:2) verloren. [[Arno Neumann]] gelang der Ehrentreffer. 900 Mark Antrittsgage ließ sich der DSC dieses Spiel kosten.
  
 
'''18. August 1907'''
 
'''18. August 1907'''
Zeile 334: Zeile 274:
  
 
DSC-Leichtathlet [[Vincenz Duncker]] erringt bei den [[Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften|Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften]] am [[18. August]] 1907 in [[Breslau]] über 100 Meter (11,0 Sekunden), 400 Meter (56,0 Sekunden) und 110 Meter Hürden (16,0 Sekunden) die ersten deutschen Meisterschaften für den Dresdner SC.
 
DSC-Leichtathlet [[Vincenz Duncker]] erringt bei den [[Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften|Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften]] am [[18. August]] 1907 in [[Breslau]] über 100 Meter (11,0 Sekunden), 400 Meter (56,0 Sekunden) und 110 Meter Hürden (16,0 Sekunden) die ersten deutschen Meisterschaften für den Dresdner SC.
 
'''6. Oktober 1907'''
 
 
In einem Freundschaftsspiel schlagen die DSC-Fußballer den deutschen Rekordmeister [[VfB Leipzig]] am [[6. Oktober]] 1907 mit 5:1.
 
  
 
'''20. April 1908'''
 
'''20. April 1908'''
 
[[Datei:Arno-Neumann.jpg|250px|mini|rechts|Fußball-Dresdens erster Nationalspieler Arno Neumann]]
 
  
 
Beim ersten offiziellen Fußball-Länderspiel auf deutschem Boden (Deutschland gegen England Amateure, 1:5 vor 7.000 Zuschauern in Berlin-Mariendorf) am [[20. April]] [[1908]] steht mit Arno Neumann der erste von insgesamt 17 A-[[Fußball-Nationalspieler|Nationalspielern]] des DSC auf dem Platz.
 
Beim ersten offiziellen Fußball-Länderspiel auf deutschem Boden (Deutschland gegen England Amateure, 1:5 vor 7.000 Zuschauern in Berlin-Mariendorf) am [[20. April]] [[1908]] steht mit Arno Neumann der erste von insgesamt 17 A-[[Fußball-Nationalspieler|Nationalspielern]] des DSC auf dem Platz.
  
'''26. Mai 1908'''
+
'''1908'''
  
Der [[Southampton FC]] kommt am [[26. Mai]] 1908 zu einem Freundschaftsspiel und gewinnt vor 1.000 Zuschauern auf dem DSC-Sportplatz an der Nossener Brücke mit 2:5 (0:2).
+
Der [[Southampton FC]] kommt 1908 zu einem Freundschaftsspiel und gewinnt auf dem DSC-Sportplatz an der Nossener Brücke mit 2:5.
  
 
== 1910er Jahre ==
 
== 1910er Jahre ==
Zeile 360: Zeile 294:
  
 
'''31. März 1912'''
 
'''31. März 1912'''
 
[[Datei:Sportplatz-am-Schuetzenhof-Stadtplan-Dresden-1938.png|300px|mini|rechts|Lage des DSC-Sportplatzes am Schützenhof]]
 
  
 
Der neue [[DSC-Sportplatz am Schützenhof]] an der [[Neuländer Straße]] im Dresdner Stadtteil [[Trachau]] wird am [[31. März]] [[1912]] eröffnet. Im Einweihungsspiel unterliegt der DSC vor deutlich mehr als 1.000 Zuschauern dem [[FC Wacker Leipzig]] mit 0:2 (0:2). Als weiterer Platz wird in der Folgezeit außerdem der [[Sportplatz an der Friedensstraße]] genutzt.
 
Der neue [[DSC-Sportplatz am Schützenhof]] an der [[Neuländer Straße]] im Dresdner Stadtteil [[Trachau]] wird am [[31. März]] [[1912]] eröffnet. Im Einweihungsspiel unterliegt der DSC vor deutlich mehr als 1.000 Zuschauern dem [[FC Wacker Leipzig]] mit 0:2 (0:2). Als weiterer Platz wird in der Folgezeit außerdem der [[Sportplatz an der Friedensstraße]] genutzt.
Zeile 385: Zeile 317:
 
'''31. Dezember 1913'''
 
'''31. Dezember 1913'''
  
Im letzten Jahr vor dem Ausbruch des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] hat der ATV Dresden zum [[31. Dezember]] 1913 2.311 Vereinsmitglieder. Der ATV Dresden bietet neben dem Turnen, Singen, Fechten und Radfahren längst auch Sportarten wie Schwimmen, Wandern, Leichtathletik, Gewichtheben, Faustball und Fußball an.
+
Im letzten Jahr vor dem Ausbruch des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] hat der ATV Dresden zum [[31. Dezember]] 1913 2.311 Vereinsmitglieder. Der ATV Dresden bietet neben dem Turnen, Singen, Fechten und Radfahren längst auch Sportarten wie Wandern, Leichtathletik, Gewichtheben, Faustball und Fußball an.
 
 
'''Juli 1914'''
 
 
 
[[Datei:Bauzeichnung-Oswald-Sohre-Huette-1915.png|300px|mini|rechts|Skizze der geplanten Oswald-Sohre-Hütte 1915]]
 
 
 
Der ATV Dresden erwirbt im Juni [[1914]] die Ruine eines "Bruchhütte 74" genannten Gemäuers und baut sie [[1915]] zur [[Oswald-Sohre-Hütte]] um.
 
  
 
'''1915'''
 
'''1915'''
  
Erstmals erscheinen 1915 die monatlichen [[DSC-Nachrichten|Vereins-Nachrichten des Dresdner SC]].
+
Erstmals erscheint [[1915]] die monatliche DSC-Vereinszeitung [[DSC-Nachrichten]].
  
 
'''August 1915'''
 
'''August 1915'''
  
Im August 1915 wird die [[Abteilung Hockey]] von Dresdner Gymnasiasten auf Initiative von [[Arno Neumann]] gegründet. Die [[Hockeymannschaft]] bestreitet am [[6. April]] [[1916]] ihr erstes Spiel gegen die Auswahl des Vitzthumschen Gymnasiums. In der Folge wird im Februar [[1917]] sogar [[Eishockey]] auf dem Palaisteich im [[Großer Garten|Großen Garten]] betrieben. Da man aber auch die allerletzten Spieler zum [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] einzog, schlief der Hockeybetrieb beim DSC [[1918]] wieder ein. Im Sommer [[1919]] bildet sich aus Leichtathleten und Schlagballspielern des DSC erneut eine Hockeymannschaft, die bereits im September ihren ersten Vergleich austrägt. 1928 umfasst die Abteilung fünf Teams (Frauen und Männer sowie männliche Jugend).
+
Im August 1915 wird die [[Abteilung Hockey]] von Dresdner Gymnasiasten auf Initiative von [[Arno Neumann]] gegründet. Die [[Hockeymannschaft]] bestreitet am [[6. April]] [[1916]] ihr erstes Spiel gegen die Auswahl des Vitzthumschen Gymnasiums. In der Folge wird sogar [[Eishockey]] auf dem Palaisteich im [[Großer Garten|Großen Garten]] betrieben. Da man aber auch die allerletzten Spieler zum [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] einzog, schlief der Hockeybetrieb beim DSC [[1918]] wieder ein. Im Sommer [[1919]] bildet sich aus Leichtathleten und Schlagballspielern des DSC erneut eine Hockeymannschaft, die bereits im September ihren ersten Vergleich austrägt. 1928 umfasst die Abteilung fünf Teams (Frauen und Männer sowie männliche Jugend).
 
 
'''11. November 1918'''
 
 
 
Der [[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] endet am [[11. November]] [[1918]]. Es fielen 47 Mitglieder des Dresdner SC und 138 Mitglieder des ATV Dresden.
 
  
'''4. Oktober 1919'''
+
'''1. Oktober 1919'''
  
Der [[VTB Turnlust Dresden]] schließt sich zum 4. Oktober 1919 als [[Abteilung Turnen]] an den Dresdner SC an.
+
Der [[VTB Turnlust Dresden]] schließt sich zum 1. Oktober 1919 als [[Abteilung Turnen]] an den Dresdner SC an.
  
 
'''12. Oktober 1919'''
 
'''12. Oktober 1919'''
Zeile 417: Zeile 339:
 
== 1920er Jahre ==
 
== 1920er Jahre ==
  
'''4. August 1921'''
+
'''1921'''
  
Am [[4. August]] [[1921]] macht sich die [[Abteilung Turnen]] bedingt durch die sogenannte [[Reinliche Scheidung|reinliche Scheidung]] wieder als [[VTB Turnlust Dresden]] selbstständig. Der Sport- und Turnpark Ostragehege wird nun nur noch [[Sportpark Ostragehege]] genannt.
+
Die [[Abteilung Turnen]] tritt [[1921]] aus dem Dresdner SC aus und macht sich wieder als [[VTB Turnlust Dresden]] selbstständig. Der Sport- und Turnpark Ostragehege wird in der Folge bald nur noch [[Sportpark Ostragehege]] genannt.
  
 
'''4. März 1922'''
 
'''4. März 1922'''
Zeile 439: Zeile 361:
 
'''1. Juni 1928'''
 
'''1. Juni 1928'''
  
Die am [[13. August]] 1925 gegründete [[Post-SpVgg Dresden|Post-Sportvereinigung Dresden]] weiht vom 1. bis zum 3. Juni [[1928]] ihren vereinseigenen Sportplatz im Sportpark Ostragehege ein, den heutigen [[Platz 11 im Sportpark Ostragehege|Platz 11]]. Auch der spätere Platz 21, der heute [[Platz 23 im Sportpark Ostragehege|Platz 23]] heißt, gehörte ebenso wie das Funktionsgebäude mit [[Kegelbahn im Sportpark Ostragehege|Kegelbahn]] zum Areal des Vereins.
+
Die im August 1925 gegründete [[Post-SpVgg Dresden|Post-Sportvereinigung Dresden]] weiht vom 1. bis zum 3. Juni [[1928]] ihren vereinseigenen Sportplatz im Sportpark Ostragehege ein, den heutigen [[Platz 11 im Sportpark Ostragehege|Platz 11]]. Auch der spätere Platz 21, der heute [[Platz 23 im Sportpark Ostragehege|Platz 23]] heißt, gehörte ebenso wie das Funktionsgebäude mit [[Kegelbahn im Sportpark Ostragehege|Kegelbahn]] zum Areal des Vereins.
  
 
'''15. Juli 1928'''
 
'''15. Juli 1928'''
Zeile 451: Zeile 373:
 
Der im November 1918 gegründete [[Dresdner SV Bar Kochba]] weiht am [[14. Oktober]] [[1928]] seinen eigenen [[Bar-Kochba-Sportplatz Dresden|Sportplatz]] im Sportpark Ostragehege ein. Das Gelände wurde von der Stadt Dresden gepachtet. 1933 wurde der Pachtvertrag von der Stadt Dresden gekündigt. 1935 übernahm der [[ATV Dresden]] den Sportplatz.
 
Der im November 1918 gegründete [[Dresdner SV Bar Kochba]] weiht am [[14. Oktober]] [[1928]] seinen eigenen [[Bar-Kochba-Sportplatz Dresden|Sportplatz]] im Sportpark Ostragehege ein. Das Gelände wurde von der Stadt Dresden gepachtet. 1933 wurde der Pachtvertrag von der Stadt Dresden gekündigt. 1935 übernahm der [[ATV Dresden]] den Sportplatz.
  
'''17./18. Oktober 1928'''
+
'''18. Oktober 1928'''
  
 
Feuer im Ostragehege: Das DSC-Vereinshaus und die gesamte [[Alte Holztribüne|Holztribüne]] werden in der Nacht zum [[18. Oktober]] 1928 ein Opfer der Flammen.
 
Feuer im Ostragehege: Das DSC-Vereinshaus und die gesamte [[Alte Holztribüne|Holztribüne]] werden in der Nacht zum [[18. Oktober]] 1928 ein Opfer der Flammen.
Zeile 457: Zeile 379:
 
'''1929'''
 
'''1929'''
  
[[Datei:Frauen-Handballmannschaft-1931-1932.jpg|200px|mini|rechts|Mitteldeutscher Feldhandballmeister 1932: 1. Frauenmannschaft des Dresdner SC]]
+
Die DSC-Handballerinnen werden [[1929]] zum ersten Mal Mitteldeutscher Meister. Auch 1932 holen sie sich nochmals die Meisterschaft.
 
 
Die [[Frauen-Handballmannschaft|DSC-Handballerinnen]] werden [[1929]] zum ersten Mal Mitteldeutscher Meister. Auch [[1932]] holen sie sich nochmals die Meisterschaft.
 
  
 
'''24. November 1929'''
 
'''24. November 1929'''
  
Im DSC-Stadion im Sportpark Ostragehege wird am [[24. November]] [[1929]] die neue [[Steintribüne]] mit Vereinsheim und rund 800 Sitzplätzen eingeweiht. Der 150.000 Reichsmark teure  und komplett vom Dresdner SC als Stadioneigentümer finanzierte Neubau begann am [[7. August]] 1929 nach den Plänen des Architekten Konrad Materne. Spielpartner zur Eröffnung ist der Deutsche Meister [[SpVgg Fürth]], der vor 20.000 Zuschauern mit 0:3 (0:1) gewinnt. In den Folgejahren erfolgt ein stetiger Ausbau des Stadions auf eine Zuschauerkapazität von 60.000.
+
Im Ostragehege wird am [[24. November]] [[1929]] das neue Vereinsheim und die neue [[Steintribüne]] mit rund 800 Sitzplätzen eingeweiht. Der Wiederaufbau begann am [[7. August]] 1929 nach den Plänen des Architekten Materne. Spielpartner zur Eröffnung ist die [[SpVgg Fürth]], die vor 20.000 Zuschauern mit 0:3 (0:1) gewinnt. In den Folgejahren erfolgt ein stetiger Ausbau des Stadions auf eine Zuschauerkapazität von 60.000.
  
 
== 1930er Jahre ==
 
== 1930er Jahre ==
Zeile 474: Zeile 394:
  
 
Die neue [[Holztribüne]] mit Sitzplätzen für 2.200 Zuschauer im DSC-Stadion wird am [[31. August]] 1930 mit einem Spiel gegen den [[1. FC Nürnberg]] eingeweiht.
 
Die neue [[Holztribüne]] mit Sitzplätzen für 2.200 Zuschauer im DSC-Stadion wird am [[31. August]] 1930 mit einem Spiel gegen den [[1. FC Nürnberg]] eingeweiht.
 
'''1. Februar 1931'''
 
 
Der DSC besiegt am [[1. Februar]] [[1931]] den Deutschen Meister [[Hertha BSC]] mit 5:2 (3:1).
 
  
 
'''26. April 1931'''
 
'''26. April 1931'''
  
Beim Länderspiel gegen die Niederlande am [[26. April]] 1931 in Amsterdam (1:1) läuft die Deutsche Nationalmannschaft mit den vier DSCern [[Richard Hofmann]], [[Friedrich Müller]], [[Karl Schlösser]] und [[Kurt Stößel]] in der Startelf auf.
+
Beim Länderspiel gegen die Niederlande am [[26. April]] [[1931]] in Amsterdam (1:1) läuft die Deutsche Nationalmannschaft mit den vier DSCern [[Richard Hofmann]], [[Friedrich Müller]], [[Karl Schlösser]] und [[Kurt Stössel]] in der Startelf auf.
  
 
'''18. November 1931'''
 
'''18. November 1931'''
  
Der DSC besiegt am [[18. November]] 1931 abermals den erneuten Deutschen Meister [[Hertha BSC]] mit 4:3 (0:1).
+
Der DSC besiegt am [[18. November]] 1931 den Deutschen Meister [[Hertha BSC]] mit 4:3.
  
 
'''1932'''
 
'''1932'''
Zeile 491: Zeile 407:
 
Erstmals werden die [[Leichtathletik]]-Frauen des DSC [[1932]] Deutscher Meister über 4 × 100 Meter. [[1936]] gewinnt man den Titel nochmals. Der DSC hat mittlerweile 38 [[Fußballmannschaften]] (16 × Männer, 5 × Alte Herren, 5 × Junioren, 4 × Jugend, 8 × Knaben) im Spielbetrieb. Dazu kommen noch 11 Handballmannschaften, 5 Hockeymannschaften und 3 Faustballmannschaften.
 
Erstmals werden die [[Leichtathletik]]-Frauen des DSC [[1932]] Deutscher Meister über 4 × 100 Meter. [[1936]] gewinnt man den Titel nochmals. Der DSC hat mittlerweile 38 [[Fußballmannschaften]] (16 × Männer, 5 × Alte Herren, 5 × Junioren, 4 × Jugend, 8 × Knaben) im Spielbetrieb. Dazu kommen noch 11 Handballmannschaften, 5 Hockeymannschaften und 3 Faustballmannschaften.
  
'''27. August 1932'''
+
'''August 1933'''
  
Der [[DSC-Hockeyplatz im Sportpark Ostragehege]] als eigene Sportstätte nur für [[Hockey]] wird am [[27. August]] 1932 eröffnet. Zuvor nutzte die [[Abteilung Hockey]] einen gewöhnlichen Rasenplatz im [[Sportpark Ostragehege]]. Standort des neuen Platzes waren die vorherigen [[Tennisplätze im Sportpark Ostragehege]] hinter der Westkurve des [[Heinz-Steyer-Stadion|DSC-Stadions]]. Heute befindet sich hier die [[Eisschnelllaufbahn Dresden]]. Im Einweihungsspiel schlug der DSC den [[Akademischer SV Dresden|Akademischen SV Dresden]] mit 3:2 (2:0).
+
Im ersten DSC-Spiel des Nationaltorwarts [[Willibald Kreß]] wird der Deutsche Meister [[Düsseldorfer TSV Fortuna 1895]] im August [[1933]] mit 4:1 besiegt.
 
 
'''20. August 1933'''
 
 
 
Im ersten DSC-Spiel des Nationaltorwarts [[Willibald Kreß]] wird der Deutsche Meister [[Düsseldorfer TSV Fortuna 1895]] am [[20. August]] [[1933]] vor über 25.000 Zuschauern mit 4:1 (3:0) besiegt.
 
  
 
'''Frühjahr 1934'''
 
'''Frühjahr 1934'''
  
 
Der Dresdner SC sichert sich im Frühjahr [[1934]] die erste Meisterschaft in der neuen [[Gauliga Sachsen]].
 
Der Dresdner SC sichert sich im Frühjahr [[1934]] die erste Meisterschaft in der neuen [[Gauliga Sachsen]].
 
'''3. Juni 1934'''
 
 
Der [[Sportplatz Friedrichstadt]] wird am [[3. Juni]] 1934 vom [[VfL Reichsbahn Dresden]] eingeweiht.
 
  
 
'''16. Juni 1935'''
 
'''16. Juni 1935'''
  
Die 1930 gegründete [[Taubstummen-Elf]] als Fußballmannschaft der Gehörlosen muss den DSC verlassen und schließt sich am [[16. Juni]] [[1935]] dem am [[20. Februar]] 1935 neu gegründeten [[Dresdner Gehörlosen-TSV]] an.
+
Die 1930 gegründete [[Taubstummenelf]] als Fußballmannschaft der Gehörlosen muss den DSC verlassen und schließt sich am [[16. Juni]] [[1935]] dem am [[20. Februar]] 1935 neu gegründeten [[Dresdner Gehörlosen-TSV]] an.
  
 
'''1935'''
 
'''1935'''
  
 
Die Leichtathletik-Frauen des DSC werden 1935 erstmals Deutscher Mannschaftsmeister. Der Titel wird 1936 verteidigt.
 
Die Leichtathletik-Frauen des DSC werden 1935 erstmals Deutscher Mannschaftsmeister. Der Titel wird 1936 verteidigt.
 
'''10. Mai 1936'''
 
 
Der [[ATV-Sportplatz im Sportpark Ostragehege]] wird nach eineinhalbjähriger Bauzeit am [[10. Mai]] 1936 feierlich eingeweiht.
 
  
 
'''August 1936'''
 
'''August 1936'''
  
[[Datei:Rudolf-Harbig.jpg|200px|mini|rechts|Rudolf Harbig]]
+
Mit [[Luise Krüger]], [[Rudolf Harbig]] und [[Katharina Krauß]] holen drei DSCer bei den [[Olympische Spiele|Olympischen Spielen]] im August 1936 in [[Berlin]] eine Medaille.
 
 
Mit [[Luise Krüger]], [[Katharina Krauß]] und [[Rudolf Harbig]] holen drei der vier bei den [[Olympische Spiele|Olympischen Spielen]] im August 1936 in [[Berlin]] antretenden DSC-Leichtathleten eine Medaille.
 
  
 
'''26. März 1937'''
 
'''26. März 1937'''
Zeile 529: Zeile 431:
 
Der Deutsche Meister [[1. FC Nürnberg]] wird vom DSC am [[26. März]] [[1937]] mit 5:3 besiegt.
 
Der Deutsche Meister [[1. FC Nürnberg]] wird vom DSC am [[26. März]] [[1937]] mit 5:3 besiegt.
  
'''29. Januar 1938'''
+
'''30. April 1938'''
 
 
Am [[29. Januar]] [[1938]] schließt sich der [[Dresdner Gehörlosen-TSV]] dem DSC als [[Gehörlosen-Abteilung]] an.
 
  
'''30. April 1938'''
+
Zum [[40. Stiftungsfest]] wird dem DSC am [[30. April]] [[1938]] das Vereinsgelände im Sportpark Ostragehege für 99 Jahre in Erbpacht übertragen. Der DSC, bisher nur Eigentümer seiner Sportstätten, ist nun auch Nutznießer des Grund und Bodens, welcher zuvor dem Staat gehörte. Die NS-Pläne für ein "Deutsches Stadion" mit über 100.000 Plätzen im Ostragehege werden spätestens mit dem Kriegsausbruch ad acta gelegt.
  
Zum [[40. Stiftungsfest]] wird dem DSC am [[30. April]] 1938 das Vereinsgelände im Sportpark Ostragehege für 99 Jahre in Erbpacht übertragen. Der DSC, bisher nur Eigentümer seiner Sportstätten, ist nun auch Nutznießer des Grund und Bodens, welcher zuvor dem Staat gehörte. Die NS-Pläne für ein "Deutsches Stadion" mit über 100.000 Plätzen im Ostragehege werden spätestens mit dem Kriegsausbruch ad acta gelegt.
+
{{#ev:youtube|https://www.youtube.com/watch?v=M4Xe5e7t8Qk|650|right|Dresdner SC 1939 bis 1950}}
  
 
== 1940er Jahre ==
 
== 1940er Jahre ==
 
[[Datei:Programm-01-12-1940.png|200px|mini|rechts|Stadionheft zum Pokalfinale 1940]]
 
  
 
'''1. Dezember 1940'''
 
'''1. Dezember 1940'''
Zeile 557: Zeile 455:
 
'''2. November 1941'''
 
'''2. November 1941'''
  
Mit einem 2:1 gegen den FC Schalke 04 verteidigen die DSC-Fußballer am [[2. November]] 1941 im Berliner Olympiastadion den Pokal und dürfen sich in der Folge bis 1962 DFB-Rekordpokalsieger nennen. Bereits bei Kriegsbeginn 1939 war ein halbes Dutzend DSC-Stammspieler von der Wehrmacht eingezogen worden. Nach diesem Triumph aber wird der Großteil der Stammelf an die Front berufen. In einigen Spielen muss der DSC fortan sogar mit seiner Juniorenmannschaft antreten. Die DSC-Kicker hatten sich nicht von den Nazis vereinnahmen lassen. Sie wurden erfolglos zum Eintritt in die NSDAP und teilweise SS gedrängt. Und dies sollte kurzfristige Folgen haben. "Hat der DSC auf seine Reserven und seinen Nachwuchs genügend Wert gelegt?", fragt die Presse damals. DSC-Vereinsführer [[Alwin Weinhold]] antwortet direkt im [[Kicker]]: "Die Reserven stehen jetzt aus zeitbedingten Gründen nicht zur Verfügung. Genannt wird vielfach die Bombenbesetzung bei Schalke 04, das fast in friedensmäßiger Besetzung spielt. Den DSC kümmert dies nicht. Wenn der DSC sechs Stammspieler abgegeben hat und dafür drei Gastspieler erhalten hat, so liegt wohl kein Grund vor, zu behaupten, er habe nur durch die Gastspieler seine Erfolge der letzten Zeit erreicht. Ab November 1941 mußten dann [[Willibald Kreß|Kreß]], [[Herbert Pohl|Pohl]], [[Walter Dzur|Dzur]], [[Helmut Schubert|Schubert]] und [[Emanuel Boczek|Boczek]] an die Front, [[Karl Miller|Miller]] und [[Gustav Carstens|Carstens]] wechselten als Gastspieler die Standorte und durften laut [[Nationalsozialistischer Reichsbund für Leibesübungen|NSRL]] nicht mehr für den DSC spielen. Damit standen mit [[Helmut Schön|Schön]], [[Heinrich Kugler|Kugler]], [[Walter Kreisch|Kreisch]] und [[Heinz Hempel|Hempel]] nur noch vier Stammspieler zur Verfügung. Zuletzt sei noch vermerkt, daß [[Heinrich Schaffer|Schaffer]] operiert wurde und verletzungsbedingt nicht einsatzbereit war. So gilt es nun, auf die Reserven und den Nachwuchs zurückzugreifen und eine neue Mannschaft aufzubauen. Und wo sind diese Reserven? Sämtliche Spieler unserer Reservemannschaft, mit Ausnahme von [[Fritz Heinlein|Heinlein]], befinden sich ebenfalls im Wehrmachtsdienst. So blieb nur der Rückgriff auf die Jugendmannschaft, was besonderer Genehmigungen bedurfte. Zwei wurden eingesetzt, einer war verletzt, drei Gastspieler erhielten von der Luftwafffe keine Spielgenehmigung."
+
Mit einem 2:1 gegen den FC Schalke 04 verteidigen die DSC-Fußballer am [[2. November]] 1941 im Berliner Olympiastadion den Pokal und dürfen sich in der Folge bis 1962 DFB-Rekordpokalsieger nennen. Bereits bei Kriegsbeginn 1939 war ein halbes Dutzend DSC-Stammspieler von der Wehrmacht eingezogen worden. Nach diesem Triumph aber wird der Großteil der Stammelf an die Front berufen. In einigen Spielen muss der DSC fortan sogar mit seiner Juniorenmannschaft antreten. Die DSC-Kicker hatten sich nicht von den Nazis vereinnahmen lassen. Sie wurden erfolglos zum Eintritt in die NSDAP und teilweise SS gedrängt. Und dies sollte kurzfristige Folgen haben. "Hat der DSC auf seine Reserven und seinen Nachwuchs genügend Wert gelegt?", fragt die Presse damals. DSC-Vereinsführer [[Alwin Weinhold]] antwortet direkt im [[Kicker]]: "Die Reserven stehen jetzt aus zeitbedingten Gründen nicht zur Verfügung. Genannt wird vielfach die Bombenbesetzung bei Schalke 04, das fast in friedensmäßiger Besetzung spielt. Den DSC kümmert dies nicht. Wenn der DSC sechs Stammspieler abgegeben hat und dafür drei Gastspieler erhalten hat, so liegt wohl kein Grund vor, zu behaupten, er habe nur durch die Gastspieler seine Erfolge der letzten Zeit erreicht. Ab November 1941 mußten dann [[Willibald Kreß|Kreß]], [[Herbert Pohl|Pohl]], [[Walter Dzur|Dzur]], [[Helmut Schubert|Schubert]] und [[Emanuel Boczek|Boczek]] an die Front, [[Karl Miller|Miller]] und [[Gustav Carstens|Carstens]] wechselten als Gastspieler die Standorte und durften laut [[Nationalsozialistischer Reichsbund für Leibesübungen|NSRL]] nicht mehr für den DSC spielen. Damit standen mit [[Helmut Schön|Schön]], [[Heinrich Kugler|Kugler]], [[Walter Kreisch|Kreisch]] und [[Heinz Hempel|Hempel]] nur noch vier Stammspieler zur Verfügung. Zuletzt sei noch vermerkt, daß [[Heinrich Schaffer|Schaffer]] operiert wurde und verletzungsbedingt nicht einsatzbereit war. So gilt es nun, auf die Reserven und den Nachwuchs zurückzugreifen und eine neue Mannschaft aufzubauen. Und wo sind diese Reserven? Sämtliche Spieler unserer Reservemannschaft, mit Ausnahme von Heinlein, befinden sich ebenfalls im Wehrmachtsdienst. So blieb nur der Rückgriff auf die Jugendmannschaft, was besonderer Genehmigungen bedurfte. Zwei wurden eingesetzt, einer war verletzt, drei Gastspieler erhielten von der Luftwafffe keine Spielgenehmigung."
  
 
'''19. April 1942'''
 
'''19. April 1942'''
  
"Das ist eine unerhörte Sensation!" Die Fußballwelt schaut staunend und ungläubig auf [[Bischofswerda]]. Als Titelverteidiger wurde dem DSC doch tatsächlich auferlegt, sich für die 1. Hauptrunde im [[Deutscher Vereinspokal|Vereinspokal]] über die vorgeschaltete 3. Zwischenrunde erst qualifizieren zu müssen. Der Sport-Club reiste mit seiner Rumpftruppe am [[19. April]] [[1942]] trotzdem voller Zuversicht nach Bischofswerda, denn selbst mit dieser Mannschaft, bestehend aus Reservespielern rund um Helmut Schön als einziger Stammkraft, sollte ein Sieg gegen den Zweitligisten [[SV 08 Bischofswerda]] garantiert sein. Und dort rechnet natürlich auch niemand mit einer Sensation. Gerade mal 1.500 Zuschauer wollten die zweite Garde des DSC sehen. Aber der Bezirksklassist Bischofswerda wuchs über sich hinaus und gewann gegen den Dresdner SC mit 3:2 (1:1). So ein Spiel hatte Bischofswerda noch nicht gesehen. Ganz Deutschland nicht, denn dies war die bis dahin größte Pokalsensation aller Zeiten. Dann noch mal Hoffnung beim DSC und Frust bei Bischofswerda: Aber der Protest des DSC wegen des ganz offensichtlich nicht spielberechtigten Gastspielers Schulz (eigentlich [[SV Budissa 04 Bautzen]], für den er am 26. April 1942 wieder antrat und auch am 19. April 1942 angetreten wäre, doch da entfiel die Partie der Budissa) der Bischofswerdaer wurde vom Fachamt Fußball abgewiesen. Nachdem der DSC aus besagten Gründen schon seinen Sächsischen Gaumeistertitel 1942 nicht verteidigen konnte, war der Pokal-Titelverteidiger nun auch draußen, bevor der Wettbewerb überhaupt richtig begonnen hatte.
+
"Das ist eine unerhörte Sensation!" Die Fußballwelt schaut staunend und ungläubig auf [[Bischofswerda]]. Als Titelverteidiger wurde dem DSC doch tatsächlich auferlegt, sich für den Pokal über eine eigens vorgeschaltete Zwischenrunde erst qualifizieren zu müssen. Und auch nach diesem Spiel am [[19. April]] [[1942]] hätte der DSC noch drei Siege hinlegen müssen, um in der 1. Hauptrunde des Pokals zu stehen. Der Sport-Club reist mit seiner Rumpftruppe trotzdem voller Zuversicht nach Bischofswerda, denn selbst mit dieser Mannschaft, bestehend aus Reserve- und Jugendspielern, sollte ein Sieg gegen den Zweitligisten [[SV Bischofswerda 08]] garantiert sein. Und dort rechnet natürlich auch niemand mit einer Sensation. Gerade mal 1.500 Zuschauer wollten die dritte Garde des DSC sehen. Aber der Bezirksklassist Bischofswerda wuchs über sich hinaus und gewann gegen den Dresdner SC mit 3:2. So ein Spiel hatte Bischofswerda noch nicht gesehen. Ganz Deutschland nicht, denn dies war die bis dahin größte Pokalsensation aller Zeiten. Dann noch mal Hoffnung beim DSC und Frust bei Bischofswerda: Aber der Protest des DSC wegen eines nachweisbar nicht spielberechtigten Akteurs der Bischofswerdaer wurde vom Fachamt Fußball einfach abgewiesen. Nachdem der DSC aus besagten Gründen schon seinen Sächsischen Gaumeistertitel 1942 nicht verteidigen konnte, war der Pokal-Titelverteidiger nun auch draußen, lange bevor der Wettbewerb überhaupt richtig begonnen hatte.
  
 
'''27. Juni 1943'''
 
'''27. Juni 1943'''
Zeile 567: Zeile 465:
 
{{#ev:youtube|https://www.youtube.com/watch?v=FRrjkqVe-xI|650|right|Dresdner SC – FV Saarbrücken}}
 
{{#ev:youtube|https://www.youtube.com/watch?v=FRrjkqVe-xI|650|right|Dresdner SC – FV Saarbrücken}}
  
Endlich hat es geklappt: Mit einem 3:0 gegen den [[FV Saarbrücken]] wird der DSC am [[27. Juni]] [[1943]] vor 80.000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion [[Deutsche Fußballmeisterschaft|Deutscher Meister]]. DSCer Herbert Pohl lief auf, obwohl er im Krieg seinen linken Arm verloren hatte. Fast alle DSCer sind inzwischen Soldaten geworden. Die 18 [[Gauklasse Sachsen|Gauklassenspiele]] vor der Endrunde enden trotzdem mit einem Rekord: 36:0 Punkte und 136:14 Tore. 200.000 Menschen aus nah und fern feierten die DSC-Meisterkicker bei ihrer Ankunft auf Dresdens Straßen.
+
Endlich hat es geklappt: Mit einem 3:0 gegen den [[FV Saarbrücken]] wird der DSC am [[27. Juni]] [[1943]] vor 80.000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion [[Deutsche Fußballmeisterschaft|Deutscher Meister]]. DSCer Herbert Pohl lief auf, obwohl er im Krieg seinen linken Arm verloren hatte. Fast alle DSCer sind inzwischen Soldaten geworden. Die 18 Gauligaspiele vor der Endrunde enden trotzdem mit einem Rekord: 36:0 Punkte und 136:14 Tore. 200.000 Menschen aus nah und fern feierten die DSC-Meisterkicker bei ihrer Ankunft auf Dresdens Straßen.
  
 
'''18. Juni 1944'''
 
'''18. Juni 1944'''
Zeile 583: Zeile 481:
 
'''31. Dezember 1944'''
 
'''31. Dezember 1944'''
  
Der DSC gewinnt am [[31. Dezember]] 1944 mit einem 6:0 (1:0) gegen den [[TV 1846 Meißen]] das Hinspiel um die [[Dresdner Bezirksmeisterschaft]] [[1. Mannschaft 1944/1945|1944/1945]] vor 2.000 Zuschauern. Das Rückspiel in Meißen wird am [[14. Januar]] [[1945]] mit 3:8 (2:1) gewonnen. Danach bricht der Spielbetrieb kriegsbedingt immer mehr zusammen. Eine sächsische oder gar deutsche Endrunde wird nicht mehr ausgetragen. So blieb nur der Traum vom dritten Deutschen Meistertitel in Folge, der dem DSC allgemein zugetraut wurde.
+
Der DSC wird am [[31. Dezember]] 1944 mit einem 6:0 gegen den [[TV 1846 Meißen]] Dresdner Bezirksmeister [[1. Mannschaft 1944/1945|1944/1945]]. Danach bricht der Spielbetrieb kriegsbedingt endgültig zusammen. Eine sächsische oder gar deutsche Endrunde wird nicht mehr ausgetragen. So blieb nur der Traum vom dritten Deutschen Meistertitel in Folge, der dem DSC allgemein zugetraut wurde.
  
 
'''13. Februar 1945'''
 
'''13. Februar 1945'''
  
Dresden versinkt bei den [[Luftangriffe auf Dresden|Luftangriffen]] in Schutt und Asche. Am [[13. Februar]] 1945 um 22:05 Uhr warfen neun Mosquito-Flugzeuge der 627. Mosquito-Staffel von Leutnant William Topper rote Magnesium-Zielmarkierungsbomben auf die [[Ostkurve|Südostkurve]] (heutiger Gästeblock) des DSC-Stadions im Ostragehege ab. Die 627. Mosquito-Staffel war der 5. Bomber-Gruppe der britischen Royal Air Force von Oberstleutnant Maurice Smith untergeordnet, welche Dresden um 22:13 Uhr erreichte. Auch viele Sportanlagen, Hallen und Bäder wurden ein Raub der Flammen, darunter das [[Güntzbad]] und die [[Ilgen-Kampfbahn]]. Komplett zerstört wurden die Turnhalle und alle anderen Gebäude des ATV Dresden an der Permoserstraße 11–15 in der Wilsdruffer Vorstadt. Das komplette Areal wurde Anfang der 1950er Jahre großflächig beräumt und zwischen 1960 und 1966 mit dem [[Haus der Presse]] und hierzu gehörenden Gebäuden überbaut. Die Permoserstraße als Verbindungsstraße zwischen Maxstraße und Devrientstraße hatte somit aufgehört zu existieren. Die heutige Permoserstraße im Stadtteil [[Johannstadt]] verläuft seit 1971 auf dem ehemaligen nördlichen Abschnitt der Wintergartenstraße.
+
Dresden versinkt bei den [[Luftangriffe auf Dresden|Luftangriffen]] in Schutt und Asche. Am [[13. Februar]] [[1945]] um 22:05 Uhr warfen neun Mosquito-Flugzeuge der 627. Mosquito-Staffel von Leutnant William Topper rote Magnesium-Zielmarkierungsbomben auf die [[Ostkurve|Südostkurve]] (heutiger Gästeblock) des DSC-Stadions im Ostragehege ab. Die 627. Mosquito-Staffel war der 5. Bomber-Gruppe der britischen Royal Air Force von Oberstleutnant Maurice Smith untergeordnet, welche Dresden um 22:13 Uhr erreichte. Auch viele Sportanlagen, Hallen und Bäder wurden ein Raub der Flammen, darunter das [[Güntzbad]] und die [[Ilgen-Kampfbahn]]. Komplett zerstört wurden die Turnhalle und alle anderen Gebäude des ATV Dresden an der Permoserstraße 11–15 in der Wilsdruffer Vorstadt. Das komplette Areal wurde Anfang der 1950er Jahre großflächig beräumt und zwischen 1960 und 1966 mit dem [[Haus der Presse]] und hierzu gehörenden Gebäuden überbaut. Die Permoserstraße als Verbindungsstraße zwischen Maxstraße und Devrientstraße hatte somit aufgehört zu existieren. Die heutige Permoserstraße im Stadtteil [[Johannstadt]] verläuft seit 1971 auf dem ehemaligen nördlichen Abschnitt der Wintergartenstraße.
  
 
'''8. Mai 1945'''
 
'''8. Mai 1945'''
  
Mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am [[8. Mai]] 1945 war den Friedrichstädter Sportvereinen Dresdner SC, ATV Dresden und [[Post-SG Dresden]] (gegründet am [[13. August]] [[1925]] als [[Post-SpVgg Dresden]], am [[12. April]] [[1935]] Umbenennung in [[Post-SV Dresden]], am [[3. Mai]] [[1940]] Umbenennung in Post-SG Dresden) jegliche Betätigung verboten.
+
Mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am [[8. Mai]] 1945 war den Friedrichstädter Sportvereinen Dresdner SC, ATV Dresden und [[Post-SG Dresden]] (gegründet im August 1925 als [[Post-SpVgg Dresden]], zwischen 1934 und 1940 [[Post-SV Dresden]]) jegliche Betätigung verboten.
  
 
'''30. Mai 1945'''
 
'''30. Mai 1945'''
Zeile 613: Zeile 511:
 
[[Datei:SGF-Gruendungsaufruf.png|400px|mini|rechts|Öffentlicher Gründungsaufruf der SG Friedrichstadt vom 24. Juni 1945]]
 
[[Datei:SGF-Gruendungsaufruf.png|400px|mini|rechts|Öffentlicher Gründungsaufruf der SG Friedrichstadt vom 24. Juni 1945]]
  
Die [[SG Friedrichstadt|Sportgemeinschaft Friedrichstadt]] wird am [[24. Juni]] 1945, nur 47 Tage nach dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]],  als Nachfolgeorganisation der verbotenen Friedrichstädter Sportvereine Dresdner SC, ATV Dresden und Post-SG Dresden errichtet. In der Ausgabe 30 vom 24. Juni 1945 der [[Tageszeitung für die deutsche Bevölkerung]] wird auf Seite 6 der Gründungsaufruf der SG Friedrichstadt veröffentlicht. Er richtet sich an die Mitglieder der drei verbotenen Vereine sowie an die Friedrichstädter Arbeitersportler bis 1933, die hauptsächlich dem [[ASV Dresden-Friedrichstadt]] und der [[SpVgg 02 Dresden-Friedrichstadt]] angehörten. Der 24. Juni 1945 war der erste Tag, an dem man sich offiziell als Mitglied der neuen Sportgemeinschaft eintragen konnte und gilt somit als Gründungstag.
+
Die [[SG Friedrichstadt|Sportgemeinschaft Friedrichstadt]] wird am [[24. Juni]] 1945, nur 47 Tage nach dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]],  als Nachfolgeorganisation der verbotenen Friedrichstädter Sportvereine Dresdner SC, ATV Dresden und Post-SG Dresden errichtet. In der Ausgabe 30 vom 24. Juni 1945 der [[Tageszeitung für die deutsche Bevölkerung]] wird auf Seite 6 der Gründungsaufruf der SG Friedrichstadt veröffentlicht. Er richtet sich an die Mitglieder der drei verbotenen Vereine sowie an die Friedrichstädter Arbeitersportler bis 1933. Der 24. Juni 1945 war der erste Tag, an dem man sich offiziell als Mitglied der neuen Sportgemeinschaft eintragen konnte und gilt somit als Gründungstag.
  
 
'''30. Juni 1945'''
 
'''30. Juni 1945'''
  
 
Das Sportamt der Stadt Dresden verfügt am [[30. Juni]] 1945 beim Rat der Stadt Dresden die Auflösung aller im [[Nationalsozialistischer Reichsbund für Leibesübungen|NSRL]] organisierten Vereine in Dresden. Am gleichen Tag war in der Dresdner Tagespresse zu lesen: "Alle Turn-, Spiel- und Sportvereine oder sonstige Leibesübungen treibende Organisationen gelten als aufgelöst. Das gesamte Vermögen oder sonstige Vermögenswerte sind von der Stadtverwaltung Dresden beschlagnahmt, die ausschließlich das Verfügungsrecht über das Vermögen und die Vermögenswerte hat. Alle Vorsitzenden und Kassierer genannter Vereine oder Organisationen werden aufgefordert, sofort ihr gesamtes Vermögen und ihre gesamten Vermögenswerte beim Rat zu Dresden, Sportamt, anzumelden. Kassenbücher, Mitgliederlisten oder sonstige Unterlagen sind mitzubringen. Anmeldungen täglich 13 bis 16 Uhr in der Stadtverwaltung, Melanchthonstraße 9, Zimmer 51."
 
Das Sportamt der Stadt Dresden verfügt am [[30. Juni]] 1945 beim Rat der Stadt Dresden die Auflösung aller im [[Nationalsozialistischer Reichsbund für Leibesübungen|NSRL]] organisierten Vereine in Dresden. Am gleichen Tag war in der Dresdner Tagespresse zu lesen: "Alle Turn-, Spiel- und Sportvereine oder sonstige Leibesübungen treibende Organisationen gelten als aufgelöst. Das gesamte Vermögen oder sonstige Vermögenswerte sind von der Stadtverwaltung Dresden beschlagnahmt, die ausschließlich das Verfügungsrecht über das Vermögen und die Vermögenswerte hat. Alle Vorsitzenden und Kassierer genannter Vereine oder Organisationen werden aufgefordert, sofort ihr gesamtes Vermögen und ihre gesamten Vermögenswerte beim Rat zu Dresden, Sportamt, anzumelden. Kassenbücher, Mitgliederlisten oder sonstige Unterlagen sind mitzubringen. Anmeldungen täglich 13 bis 16 Uhr in der Stadtverwaltung, Melanchthonstraße 9, Zimmer 51."
 
'''6. August 1945'''
 
 
In einem offiziellen Brief an den "Hochzuverehrenden Herrn Präsidenten" der sächsischen Landesverwaltung beantragt DSC-Vereinsvorsitzender [[Alwin Weinhold]] am [[6. August]] 1945, alle ehemaligen DSC-Vereinsmitglieder automatisch in die SG Friedrichstadt aufzunehmen und ihr auch das Vereinsvermögen sowie den alten Namen zu übertragen. Doch sein Anliegen wird von einer Versammlung städtischer Sportfunktionäre abgelehnt.
 
  
 
'''8. September 1945'''
 
'''8. September 1945'''
Zeile 629: Zeile 523:
 
'''17. Dezember 1945'''
 
'''17. Dezember 1945'''
  
Die [[Direktive Nr. 23]] des Alliierten Kontrollrats in Deutschland zur "Beschränkung und Entmilitarisierung des Sportwesens in Deutschland" regelt am [[17. Dezember]] 1945 die Neuordnung des Sports im Deutschen Reich. In Satz 1 heißt es: "Allen vor der Kapitulation in Deutschland bestehenden sportlichen, militärischen oder paramilitärischen athletischen Organisationen (Klubs, Vereinigungen, Anstalten und andere Organisationen) wird jede Betätigung untersagt, und sie sind bis zum [[1. Januar]] [[1946]] spätestens aufzulösen." Damit steht endgültig fest, dass der Dresdner SC, der ATV Dresden und die Post-SG Dresden als Sportvereine im Friedrichstädter Einzugsgebiet auch auf dem Papier spätestens bis zum [[31. Dezember]] 1945 vollständig aufzulösen sind. Die [[SG Friedrichstadt|Sportgemeinschaft Friedrichstadt]] ist die Nachfolgeorganisation aller Friedrichstädter Sportvereine und aller in der Friedrichstadt wohnenden Sportler. Bei der SG Friedrichstadt wird hauptsächlich Fußball, Leichtathletik (unter dem alten DSCer [[Hans Beger]]) und Hockey betrieben. Auch die Mitglieder der Post-SG Dresden und der Spielabteilung des ATV Dresden, die beide ihre Heimstätten auf den Sportplätzen an der Pieschener Allee hatten, dürfen sich in der SG Friedrichstadt weiterhin sportlich betätigen. Die urdeutschen Sportarten Turnen, Fechten und Schießen, wie beim ATV Dresden betrieben, lehnen die Besatzer aber komplett ab. Diese Sportarten bleiben zunächst verboten.
+
Die [[Direktive Nr. 23]] des Alliierten Kontrollrats in Deutschland zur "Beschränkung und Entmilitarisierung des Sportwesens in Deutschland" regelt am [[17. Dezember]] 1945 die Neuordnung des Sports im Deutschen Reich. In Satz 1 heißt es: "Allen vor der Kapitulation in Deutschland bestehenden sportlichen, militärischen oder paramilitärischen athletischen Organisationen (Klubs, Vereinigungen, Anstalten und andere Organisationen) wird jede Betätigung untersagt, und sie sind bis zum [[1. Januar]] [[1946]] spätestens aufzulösen." Damit steht endgültig fest, dass der Dresdner SC, der ATV Dresden und die Post-SG Dresden als Sportvereine im Friedrichstädter Einzugsgebiet auch auf dem Papier spätestens bis zum [[31. Dezember]] 1945 vollständig aufzulösen sind. Die [[SG Friedrichstadt|Sportgemeinschaft Friedrichstadt]] ist die Nachfolgeorganisation aller Friedrichstädter Sportvereine und aller in der Friedrichstadt wohnenden Sportler. Bei der SG Friedrichstadt wird hauptsächlich Fußball, Leichtathletik (unter dem alten DSCer [[Hans Beger]]) und Hockey betrieben. Auch die Mitglieder der Post-SG Dresden und der Spielabteilung des ATV Dresden, die beide ihre Heimstätten auf den Sportplätzen an der Pieschener Allee hatten, dürfen sich in der SG Friedrichstadt weiterhin sportlich betätigen. Das urdeutsche Turnen und Fechten, wie beim ATV Dresden betrieben, lehnen die Besatzer aber komplett ab. Diese Sportarten bleiben zunächst verboten.
  
 
'''7. März 1946'''
 
'''7. März 1946'''
Zeile 637: Zeile 531:
 
'''17. März 1946'''
 
'''17. März 1946'''
  
Anpfiff zur verkürzten [[1. Mannschaft 1945/1946|Fußballsaison 1945/1946]]: Der organisierte Punktspielbetrieb beginnt in Form eines [[Fußball-Aufbauturnier Dresden|Fußball-Aufbauturniers]] am [[17. März]] 1946. Nicht mehr die Vereine sind die Träger des Sports, sondern die neu gegründeten Stadtbezirke. Die Liga wird in zwei Staffeln mit je zehn Mannschaften durchgeführt. Am 1. Spieltag am 17. März empfängt die SG Friedrichstadt in der Gruppe A um 16 Uhr die [[SG Neustadt-Mitte]], traditioneller Nachfolger des [[SV Ring-Greiling 1902 Dresden]], und gewinnt mit 16:1. Die SG Friedrichstadt muss sich jedoch aufgrund von Spielermangel nach dieser Partie aus dem Spielbetrieb zurückziehen.
+
Anpfiff zur verkürzten [[1. Mannschaft 1945/1946|Fußballsaison 1945/1946]]: Der organisierte Punktspielbetrieb beginnt in Form eines [[Fußball-Aufbauturnier Dresden|Fußball-Aufbauturniers]] am [[17. März]] 1946. Nicht mehr die Vereine sind die Träger des Sports, sondern die neu gegründeten Stadtbezirke. Die Liga wird in zwei Staffeln mit je zehn Mannschaften durchgeführt. Am 1. Spieltag am 17. März empfängt die SG Friedrichstadt in der Gruppe A um 16 Uhr die [[SG Neustadt-Mitte]], traditioneller Nachfolger des [[SV Ring-Greiling 1902 Dresden]].
  
 
'''6. Juli 1946'''
 
'''6. Juli 1946'''
  
Das Endspiel im Fußball-Aufbauturnier gewinnt die [[SG Striesen]] (Staffel B) mit 4:1 (2:1) gegen die [[SG Löbtau]] (Staffel A) am [[6. Juli]] 1946 vor 2.000 Zuschauern im [[Heinz-Steyer-Stadion|Stadion im Ostragehege]] und wird somit erster offizieller Dresdner Stadtmeister (bereits 1945 gab es eine inoffizielle Stadtmeisterschaft, im Volksmund "Oberklasse" genannt, welche die SG Löbtau gewann) nach dem Zusammenbruch.
+
Das Endspiel im Fußball-Aufbauturnier gewinnt die [[SG Striesen]] (Staffel B) mit 4:1 (2:1) gegen die [[SG Löbtau]] (Staffel A) am [[6. Juli]] 1946 vor 2.000 Zuschauern im [[Heinz-Steyer-Stadion|Stadion im Ostragehege]] und wird somit erster offizieller Dresdner Stadtmeister (bereits 1945 gab es eine inoffizielle Stadtmeisterschaft, im Volksmund "Oberklasse" genannt, welche die SG Löbtau gewann) nach dem Zusammenbruch. Welchen Platz die SG Friedrichstadt in der Staffel A belegte, ist nicht überliefert.
  
 
'''5. August 1946'''
 
'''5. August 1946'''
Zeile 649: Zeile 543:
 
'''29. September 1946'''
 
'''29. September 1946'''
  
In ihrem ersten Nachkriegsspiel besiegen die Hockeyspieler der SG Friedrichstadt die [[SG Söbrigen]] (heute [[Pillnitzer HV]]) am [[29. September]] 1946 auf dem alten [[ATV-Sportplatz im Sportpark Ostragehege|ATV-Platz]] im Sportpark Ostragehege mit 4:1 (2:0). Ebenso gewannen die Hockeyspielerinnen der SG Friedrichstadt gegen die männliche Jugend der SG Söbrigen mit 4:1 (3:0). Hockey-Abteilungsleiter [[Peter Thiel]] übergab den Gästen dabei einen Blumenstrauß und eine Bilddokumentation über Dresden. Schon am [[13. Oktober]] 1946 findet das Rückspiel erneut im Ostragehege statt und endet mit 6:0 (2:0) für Friedrichstadt.
+
In ihrem ersten Nachkriegsspiel besiegen die Hockeyspieler der SG Friedrichstadt die [[SG Söbrigen]] (heute [[Pillnitzer HV]]) am [[29. September]] 1946 auf dem alten [[Platz 6 im Sportpark Ostragehege|ATV-Platz]] im Sportpark Ostragehege mit 4:1 (2:0). Ebenso gewannen die Hockeyspielerinnen der SG Friedrichstadt gegen die männliche Jugend der SG Söbrigen mit 4:1 (3:0). Hockey-Abteilungsleiter [[Peter Thiel]] übergab den Gästen dabei einen Blumenstrauß und eine Bilddokumentation über Dresden. Schon am [[13. Oktober]] 1946 findet das Rückspiel erneut im Ostragehege statt und endet mit 6:0 (2:0) für Friedrichstadt.
  
 
'''Oktober 1946'''
 
'''Oktober 1946'''
Zeile 655: Zeile 549:
 
[[Datei:DSC-Vereinsregisterauszug-1946.png|400px|mini|rechts|Schlussvermerk unter der Nummer 243 (Dresdner Sport-Club e. V.) im VR des AG Dresden: "17. Oktober 1946: Der Verein wird auf Antrag des Polizeipräsidenten zu Dresden vom  22. August 1946 als der zuständigen Verwaltungsbehörde gemäß der Rundverfügung Nr. 216 der Landesverwaltung Sachsen – Justiz – IV J 3 A 60e/46 vom 23. Mai 1946 gelöscht. Zosel."]]
 
[[Datei:DSC-Vereinsregisterauszug-1946.png|400px|mini|rechts|Schlussvermerk unter der Nummer 243 (Dresdner Sport-Club e. V.) im VR des AG Dresden: "17. Oktober 1946: Der Verein wird auf Antrag des Polizeipräsidenten zu Dresden vom  22. August 1946 als der zuständigen Verwaltungsbehörde gemäß der Rundverfügung Nr. 216 der Landesverwaltung Sachsen – Justiz – IV J 3 A 60e/46 vom 23. Mai 1946 gelöscht. Zosel."]]
  
Der Dresdner SC, der ATV Dresden, die Post-SG Dresden und alle anderen Dresdner Sportvereine werden im Oktober 1946 aus dem Vereinsregister gelöscht. Beim Dresdner Sport-Club e. V. wird die Löschung am [[17. Oktober]] 1946 vorgenommen, beim Allgemeinen Turnverein zu Dresden gegr. 1844 e. V. am  [[25. Oktober]] 1946. Dies geschieht auf Antrag des Dresdner Polizeipräsidenten vom [[22. August]] 1946, welcher der Rundverfügung Nr. 216 der Landesverwaltung Sachsens (Justiz) vom [[23. Mai]] 1946 zwecks "Löschung aufgelöster Vereine im Vereinsregister, um eine einheitliche Behandlung des Vereinswesens bis zur Fertigstellung eines neuen Vereinsgesetzes zu erzielen" folgte. Dieses neue Vereinsgesetz wurde in der DDR letztlich erst am [[21. Februar]] [[1990]] verabschiedet.
+
Der Dresdner SC, der ATV Dresden, die Post-SG Dresden und alle anderen Dresdner Sportvereine werden im Oktober 1946 aus dem Vereinsregister gelöscht. Beim Dresdner Sport-Club e. V. wird die Löschung am [[17. Oktober]] 1946 vorgenommen. Dies geschieht auf Antrag des Dresdner Polizeipräsidenten vom [[22. August]] 1946, welcher der Rundverfügung Nr. 216 der Landesverwaltung Sachsens (Justiz) vom [[23. Mai]] 1946 zwecks "Löschung aufgelöster Vereine im Vereinsregister, um eine einheitliche Behandlung des Vereinswesens bis zur Fertigstellung eines neuen Vereinsgesetzes zu erzielen" folgte. Dieses neue Vereinsgesetz wurde in der DDR letztlich erst am [[21. Februar]] [[1990]] verabschiedet.
 
 
'''Frühjahr 1947'''
 
 
 
Die SG Friedrichstadt wird erster Dresdner Bezirksmeister im Fußball [[1. Mannschaft 1946/1947|1946/1947]]. In einer einfachen Endrunde der drei Zehnerliga-Staffelsieger der [[Bezirksliga Dresden]] – [[SG Mickten]] (Staffel 1), SG Friedrichstadt (Staffel 2) und [[SG Heidenau]] (Staffel 3) – schlagen die Friedrichstädter die SG Mickten mit 3:0 und die SG Heidenau mit 7:2. Zu einer sächsischen Landesmeisterschaft kommt es noch nicht.
 
  
 
'''6. Juli 1947'''
 
'''6. Juli 1947'''
  
Die SG Friedrichstadt besiegt die [[SG Mickten]] am [[6. Juli]] [[1947]] vor 30.000 Zuschauern im Stadion im Ostragehege mit 2:1 und wird Dresdner Stadtmeister im Fußball [[1. Mannschaft 1946/1947|1946/1947]].
+
Die SG Friedrichstadt besiegt die [[SG Mickten]] am [[6. Juli]] [[1947]] vor 30.000 Zuschauern im Stadion im Ostragehege mit 2:1 und wird erster Dresdner Bezirksmeister im Fußball [[1. Mannschaft 1946/1947|1946/1947]]. Es war die entscheidende Begegnung in der einfachen Endrunde der drei Zehnerliga-Staffelsieger der Bezirksliga Dresden, SG Mickten (Staffel 1), SG Friedrichstadt (Staffel 2) und [[SG Heidenau]] (Staffel 3). Zu einer sächsischen Landesmeisterschaft kommt es noch nicht.
  
 
'''1948'''
 
'''1948'''
  
Als Nachfolger der [[Gehörlosen-Abteilung]] des DSC und des am 24. Oktober 1946 auch offiziell aus dem Vereinsregister gelöschten [[Dresdner Gehörlosen-TSV]] formiert sich 1948 die Gehörlosen-Abteilung der SG Friedrichstadt. Leiter der Abteilung, die Fußball, Kegeln, Leichtathletik, Schach, Schießen, Schwimmen und Wandern anbietet, wird [[Erich Albert]].
+
Als Nachfolger des am 24. Oktober 1946 aus dem Vereinsregister gelöschten [[Dresdner Gehörlosen-TSV]] formiert sich 1948 die [[Gehörlosen-Abteilung]] der SG Friedrichstadt. Leiter der Abteilung, die Fußball, Kegeln, Leichtathletik, Schach, Schießen, Schwimmen und Wandern anbietet, wird [[Erich Albert]].
  
 
'''26. Mai 1948'''
 
'''26. Mai 1948'''
  
In der [[1. Mannschaft 1947/1948|Saison 1947/1948]] wurde die dreiteilige Bezirksliga Dresden durch die [[Stadtliga Dresden]] (mit zwei Staffeln 1. Klasse Dresden darunter) und die Ostsachsenliga (mit den 1. Kreisklassen Bautzen und Zittau darunter) ersetzt. Mit zwei Punkten Rückstand auf die SG Mickten wird die SG Friedrichstadt Vizemeister der Stadtliga, die aus neun Mannschaften bestand. Mickten und Friedrichstadt standen somit im Viertelfinale der Endrunde der besten acht sächsischen Mannschaften zur Ermittlung von zwei Teilnehmern zur Endrunde um die erste [[Ostzonenmeisterschaft]] im Fußball. Ein Endspiel um die sächsische Landesmeisterschaft war nicht geplant. Im besagten Viertelfinale besiegen die Friedrichstädter am [[26. Mai]] 1948 vor 9.000 Zuschauern in [[Bautzen]] die [[SG Zittau]] mit 4:3.
+
In der [[1. Mannschaft 1947/1948|Saison 1947/1948]] wurde die dreiteilige Bezirksliga Dresden durch die Stadtliga Dresden (mit zwei Staffeln 1. Klasse Dresden darunter) und die Ostsachsenliga (mit den 1. Kreisklassen Bautzen und Zittau darunter) ersetzt. Mit zwei Punkten Rückstand auf die SG Mickten wird die SG Friedrichstadt Vizemeister der Stadtliga, die aus neun Mannschaften bestand. Mickten und Friedrichstadt standen somit im Viertelfinale der Endrunde der besten acht sächsischen Mannschaft zur Ermittlung von zwei Teilnehmern zur Endrunde um die erste [[Ostzonenmeisterschaft]] im Fußball. Ein Endspiel um die sächsische Landesmeisterschaft war nicht geplant. Im besagten Viertelfinale besiegen die Friedrichstädter am [[26. Mai]] 1948 vor 9.000 Zuschauern in [[Bautzen]] die [[SG Zittau]] mit 4:3.
  
 
'''6. Juni 1948'''
 
'''6. Juni 1948'''
Zeile 695: Zeile 585:
 
'''9. April 1949'''
 
'''9. April 1949'''
  
Zur [[1. Mannschaft 1948/1949|Saison 1948/1949]] wurde die Stadtliga Dresden wieder durch die Bezirksliga Dresden ersetzt. Diese spielte in zwei Staffeln mit je zehn Mannschaften. Darunter gab es die [[Bezirksklasse Dresden]] und die [[1. Kreisklasse Dresden]] mit jeweils zwei Staffeln. Die SG Friedrichstadt wird in der Bezirksliga 1 Erster punktgleich mit der SG Striesen, die in einem Entscheidungsspiel um den Staffelsieg vor 18.000 Zuschauern mit 7:1 geschlagen wird. Am [[9. April]] 1949 findet das Endspiel um die Dresdner Bezirksmeisterschaft im Fußball gegen die SG Mickten statt. Vor nur 8.000 Zuschauern im Stadion im Ostragehege trennen sich beide Mannschaften 2:2 unentschieden nach Verlängerung.
+
Zur [[1. Mannschaft 1948/1949|Saison 1948/1949]] wurde die Stadtliga Dresden wieder durch die Bezirksliga Dresden ersetzt. Diese spielte in zwei Staffeln mit je zehn Mannschaften. Darunter gab es die Bezirksklasse Dresden und die 1. Kreisklasse Dresden mit jeweils zwei Staffeln. Die SG Friedrichstadt wird in der Bezirksliga 1 Erster punktgleich mit der SG Striesen, die in einem Entscheidungsspiel um den Staffelsieg vor 18.000 Zuschauern mit 7:1 geschlagen wird. Am [[9. April]] 1949 findet das Endspiel um die Dresdner Bezirksmeisterschaft im Fußball gegen die SG Mickten statt. Vor nur 8.000 Zuschauern im Stadion im Ostragehege trennen sich beide Mannschaften 2:2 unentschieden nach Verlängerung.
  
 
'''13. April 1949'''
 
'''13. April 1949'''
  
Am [[13. April]] 1949 findet das Wiederholungsspiel um die Dresdner Bezirksmeisterschaft im Fußball diesmal vor 15.000 Zuschauern in Striesen statt. Die SG Friedrichstadt gewinnt mit 1:3 (1:2) und steht somit in der einfachen Finalrunde mit fünf Mannschaften um die erste sächsische Landesmeisterschaft nach dem Zusammenbruch.
+
Am [[13. April]] 1949 findet das Wiederholungsspiel um die Dresdner Bezirksmeisterschaft im Fußball diesmal vor 15.000 Zuschauern bei der SG Mickten statt. Die SG Friedrichstadt gewinnt mit 1:3 (1:2) und steht somit in der einfachen Finalrunde mit fünf Mannschaften um die erste sächsische Landesmeisterschaft nach dem Zusammenbruch.
  
 
'''1. Mai 1949'''
 
'''1. Mai 1949'''
  
Spielertrainer [[Helmut Schön]] wird am [[1. Mai]] 1949 zum Trainer der Ostzonenauswahl (ab dem [[7. Oktober]] 1949 [[DDR-Fußball-Nationalmannschaft|DDR-Nationalmannschaft]]) berufen.
+
Spielertrainer [[Helmut Schön]] wird am [[1. Mai]] 1949 zum Trainer der Ostzonenauswahl (ab dem [[7. Oktober]] 1949 DDR-Nationalmannschaft) berufen.
  
 
'''22. Mai 1949'''
 
'''22. Mai 1949'''
  
Die vom [[3. April]] bis zum [[14. Mai]] 1949 ausgetragene einfache Finalrunde um die sächsische Landesmeisterschaft im Fußball beendet die SG Friedrichstadt als Erster. Da jedoch die ersten drei Mannschaften punktgleich sind, findet eine erneute einfache Finalrunde mit drei Gemeinschaften statt, die vom [[18. Mai]] bis zum [[25. Mai]] 1949 auf neutralen Plätzen ausgetragen wird. Im entscheidenden Spiel vor 45.000 Zuschauern in Chemnitz am [[22. Mai]] 1949 gegen die [[ZSG Industrie Leipzig]] setzt sich die SG Friedrichstadt mit 1:0 (1:0) durch. Das Team aus dem Ostragehege ist Sachsenmeister und steht im Viertelfinale um die zweite Ostzonenmeisterschaft.
+
Die bis zum [[15. Mai]] 1949 ausgetragene Finalrunde um die sächsische Landesmeisterschaft im Fußball beendet die SG Friedrichstadt als Erster. Da jedoch die ersten drei Mannschaften punktgleich sind, findet eine erneute einfache Finalrunde mit drei Gemeinschaften statt, die vom [[18. Mai]] 1949 bis zum [[26. Mai]] 1949 ausgetragen wird. Im entscheidenden Spiel vor 45.000 Zuschauern in Chemnitz am [[22. Mai]] 1949 gegen die [[ZSG Industrie Leipzig]] setzt sich die SG Friedrichstadt mit 1:0 durch. Das Team aus dem Ostragehege ist Sachsenmeister und steht im Viertelfinale um die zweite Ostzonenmeisterschaft.
 
 
Die [[Frauen-Tischtennismannschaft]] der SG Friedrichstadt wird am 22. Mai 1949 in [[Eisenach]] erster und einziger [[Frauen-Tischtennis-Ostzonenmeisterschaft|Ostzonen-Vizemeister]] hinter der [[BSG Post West Magdeburg]].
 
  
 
'''29. Mai 1949'''
 
'''29. Mai 1949'''
Zeile 727: Zeile 615:
 
'''16. April 1950'''
 
'''16. April 1950'''
  
Am letzten Spieltag der [[DS-Liga]] unterliegt die SG Friedrichstadt der [[ZSG Horch Zwickau]] am [[16. April]] [[1950]] mit 1:5 (1:3) vor über 60.000 Zuschauern, darunter auch 4.000 Gäste aus [[Zwickau]], im Heinz-Steyer-Stadion im Ostragehege. Weitere 40.000 Menschen, die nicht mehr in das Stadion durften, warteten vor den Eingängen. Obwohl das Spiel erst um 15:30 Uhr beginnen sollte, war der Stadionvorplatz bereits um 8 Uhr morgens überfüllt. Einige Anhänger übernachteten sogar vor dem Stadion, um sich einen Platz zu sichern. Drei Unentwegte versteckten sich bereits am Vortag im Stadion. Auch waren gefälschte Eintrittskarten im Umlauf, angeblich von einer Zwickauer Druckerei gefertigt. Immerhin 92 Stück zum Wucherpreis von 20 DDR-Mark konnten von der Volkspolizei vor dem Chemnitzer Hauptbahnhof und in Dresden-Cotta sichergestellt werden. Auf dem Schwarzmarkt kostete ein Ticket bis zu 100 DDR-Mark. Das war ein damals unvorstellbar hoher Preis, denn der Normalpreis betrug 80 Pfennig. Der Zuschauerschnitt bei den Heimspielen der SG Friedrichstadt betrug in dieser Saison für die damalige Zeit unglaubliche 28.066 Menschen, das war deutschlandweiter Rekord. Schiedsrichter Willi Schmidt aus Schönebeck hatte, wie später nachgewiesen wurde, von den DDR-Funktionären den Befehl bekommen, für Zwickau zu pfeifen. Aufgrund des offensichtlichen Betruges finden nach Spielschluss im Stadion die größten Ausschreitungen in der Geschichte der noch jungen DDR statt. Der letzte Deutsche Meister, ein bürgerlicher Verein, hätte unter keinen Umständen erster DDR-Meister werden dürfen. Den Friedrichstädtern blieb nur die Vizemeisterschaft. Die angekündigten Medaillen dafür haben die Spieler bis heute nicht erhalten. "Besonders aber begrüßen wir es, daß die Sportler der großen Betriebssportgemeinschaft eines volkseigenen Betriebes diesen Sieg errungen haben. Sind sie es doch, die durch ihre unermüdliche Arbeit mitgeholfen haben und ständig weiter mithelfen, die Lebenslage unseres ganzen Volkes zu verbessern. Ihr Sieg in dieser Meisterschaft bewies, daß die Demokratische Sportbewegung auf dem richtigen Wege ist, wenn sie ihre besondere Aufmerksamkeit und Förderung dem Betriebssport in den Betrieben des Volkes zuwendet. Und darum werden die provokatorischen Ausschreitungen nach dem Spiel der Anlaß dazu sein, nun erst recht die Arbeit in den Betriebssportgemeinschaften zu verstärken", so [[Manfred Ewald]], Leiter Abteilung Sport im [[Deutscher Sportausschuß|Deutschen Sportausschuß]].
+
{{#ev:youtube|https://www.youtube.com/watch?v=3SHT982hY60|650|right|SG Friedrichstadt – ZSG Horch Zwickau}}
 +
 
 +
Am letzten Spieltag der [[DS-Liga]] unterliegt die SG Friedrichstadt der [[ZSG Horch Zwickau]] am [[16. April]] [[1950]] mit 1:5 (1:3) vor über 60.000 Zuschauern im Heinz-Steyer-Stadion im Ostragehege. Weitere 40.000 Menschen, die nicht mehr in das Stadion durften, warteten vor den Eingängen. Obwohl das Spiel erst um 15:30 Uhr beginnen sollte, war der Stadionvorplatz bereits um 8 Uhr morgens überfüllt. Einige Anhänger übernachteten sogar vor dem Stadion, um sich einen Platz zu sichern. Drei Unentwegte versteckten sich bereits am Vortag im Stadion. Auch waren gefälschte Eintrittskarten im Umlauf, angeblich von einer Zwickauer Druckerei gefertigt. Immerhin 92 Stück zum Wucherpreis von 20 DDR-Mark konnten von der Volkspolizei vor dem Chemnitzer Hauptbahnhof und in Dresden-Cotta sichergestellt werden. Auf dem Schwarzmarkt kostete ein Ticket bis zu 100 DDR-Mark. Das war ein damals unvorstellbar hoher Preis, denn der Normalpreis betrug 80 Pfennig. Der Zuschauerschnitt bei den Heimspielen der SG Friedrichstadt betrug in dieser Saison für die damalige Zeit unglaubliche 28.066 Menschen, das war deutschlandweiter Rekord. Schiedsrichter Willi Schmidt aus Schönebeck hatte, wie später nachgewiesen wurde, von den DDR-Funktionären den Befehl bekommen, für Zwickau zu pfeifen. Aufgrund des offensichtlichen Betruges finden nach Spielschluss im Stadion die größten Ausschreitungen in der Geschichte der noch jungen DDR statt. Der letzte Deutsche Meister, ein bürgerlicher Verein, hätte unter keinen Umständen erster DDR-Meister werden dürfen. Den Friedrichstädtern blieb nur die Vizemeisterschaft. Die angekündigten Medaillen dafür haben die Spieler bis heute nicht erhalten. "Besonders aber begrüßen wir es, daß die Sportler der großen Betriebssportgemeinschaft eines volkseigenen Betriebes diesen Sieg errungen haben. Sind sie es doch, die durch ihre unermüdliche Arbeit mitgeholfen haben und ständig weiter mithelfen, die Lebenslage unseres ganzen Volkes zu verbessern. Ihr Sieg in dieser Meisterschaft bewies, daß die Demokratische Sportbewegung auf dem richtigen Wege ist, wenn sie ihre besondere Aufmerksamkeit und Förderung dem Betriebssport in den Betrieben des Volkes zuwendet. Und darum werden die provokatorischen Ausschreitungen nach dem Spiel der Anlaß dazu sein, nun erst recht die Arbeit in den Betriebssportgemeinschaften zu verstärken", so [[Manfred Ewald]], Leiter Abteilung Sport im [[Deutscher Sportausschuß|Deutschen Sportausschuß]].
  
 
Die Krawalle nehmen die DDR-Politiker zudem als willkommenen Grund, Stadion und Mannschaft zu sperren. Der beim Spiel anwesende [[Walter Ulbricht]] persönlich verspricht, "den alten DSC-Geist mit Stumpf und Stiel auszurotten". Die Erinnerung an große Zeiten sollte ausgelöscht werden. Mannschaftskapitän [[Helmut Schön]] wird wegen angeblicher Unsportlichkeit für ein Jahr gesperrt. Helmut Schön: "Ich stand wie vor einem Tribunal. Der Sportausschuß hatte mich wegen der Skandalszenen vorgeladen. 'Sie haben die Ausschreitungen in Dresden provoziert! Wir brauchen in unserem sozialistischen Sport keine Spieler, die noch an den alten Traditionen hängen. Nach Pfingsten werden wir über Sie disponieren, Schön!'" Spieler [[Hans Kreische]] im Rückblick: "Wir hatten schon vor dem entscheidenden Spiel im Ostragehege den Eindruck, dass vieles gegen uns ging. Wir galten als die Nachfolger der berühmten DSC-Mannschaft, als bürgerliche Truppe. Verbindungen nach dem Westen waren natürlich da. Das war manchem Funktionär ein Dorn im Auge. Außerdem trugen wir schwarze Hosen, weiße Hemden und hatten auf unserem Emblem die DSC-Fahne. Da meinten manche, wir wären Nazis. Das stimmt nicht. In unserem Verein verkehrten Geschäftsleute, die uns unterstützten. Von ihnen habe ich manches gelernt. Da konnten sich die Spieler auch mal was abholen. Ich bekam beispielsweise von Bramsch, wo ich arbeitete, einmal ein Stück Hefe. Was haben wir uns gefreut. Beim Bäcker gab es dafür zwei, drei Brote. Ulbricht hat uns Dresdnern damals überhaupt nicht gratuliert. Er sprach bei der Meisterfeier in Loschwitz nur zu den Zwickauern, als ob es uns überhaupt nicht geben würde. Wir saßen da wie die dummen Jungs, wurden überhaupt nicht beachtet. Da haben wir uns leise abgesprochen, sind aufgestanden und rausgegangen. Was sollten wir dort? Wir sind als Mannschaft ins Stadion gefahren und haben mit unseren Fans im Ostragehege gefeiert. Bis früh haben wir Bier getrunken. Es waren unglaubliche Stunden."
 
Die Krawalle nehmen die DDR-Politiker zudem als willkommenen Grund, Stadion und Mannschaft zu sperren. Der beim Spiel anwesende [[Walter Ulbricht]] persönlich verspricht, "den alten DSC-Geist mit Stumpf und Stiel auszurotten". Die Erinnerung an große Zeiten sollte ausgelöscht werden. Mannschaftskapitän [[Helmut Schön]] wird wegen angeblicher Unsportlichkeit für ein Jahr gesperrt. Helmut Schön: "Ich stand wie vor einem Tribunal. Der Sportausschuß hatte mich wegen der Skandalszenen vorgeladen. 'Sie haben die Ausschreitungen in Dresden provoziert! Wir brauchen in unserem sozialistischen Sport keine Spieler, die noch an den alten Traditionen hängen. Nach Pfingsten werden wir über Sie disponieren, Schön!'" Spieler [[Hans Kreische]] im Rückblick: "Wir hatten schon vor dem entscheidenden Spiel im Ostragehege den Eindruck, dass vieles gegen uns ging. Wir galten als die Nachfolger der berühmten DSC-Mannschaft, als bürgerliche Truppe. Verbindungen nach dem Westen waren natürlich da. Das war manchem Funktionär ein Dorn im Auge. Außerdem trugen wir schwarze Hosen, weiße Hemden und hatten auf unserem Emblem die DSC-Fahne. Da meinten manche, wir wären Nazis. Das stimmt nicht. In unserem Verein verkehrten Geschäftsleute, die uns unterstützten. Von ihnen habe ich manches gelernt. Da konnten sich die Spieler auch mal was abholen. Ich bekam beispielsweise von Bramsch, wo ich arbeitete, einmal ein Stück Hefe. Was haben wir uns gefreut. Beim Bäcker gab es dafür zwei, drei Brote. Ulbricht hat uns Dresdnern damals überhaupt nicht gratuliert. Er sprach bei der Meisterfeier in Loschwitz nur zu den Zwickauern, als ob es uns überhaupt nicht geben würde. Wir saßen da wie die dummen Jungs, wurden überhaupt nicht beachtet. Da haben wir uns leise abgesprochen, sind aufgestanden und rausgegangen. Was sollten wir dort? Wir sind als Mannschaft ins Stadion gefahren und haben mit unseren Fans im Ostragehege gefeiert. Bis früh haben wir Bier getrunken. Es waren unglaubliche Stunden."
Zeile 745: Zeile 635:
 
Seine letzte Partie als Trainer von Hertha BSC/DSC hatte Helmut Schön, der zuvor verletzungsbedingt nur drei Punktspiele als Spieler absolvierte, am [[18. Februar]] [[1951]] beim 1:1 gegen den [[Berliner SV 1892]]. Als daraufhin Hertha die Buchstaben DSC wieder aus dem Namen gestrichen hatte, obwohl von den elf Exil-Dresdnern zeitweilig neun und nur zwei Berliner aufliefen, trennte man sich zum Saisonende im Sommer 1951. Die Spieler wechselten im Juli 1951 als eigenständige Fußballabteilung Dresdner SC zur [[TSG Heidelberg 1878]]. Am 30. April [[1952]] zum 54. Geburtstag des DSC machte sich der Dresdner SC in der TSG Heidelberg 1878 als [[Dresdner SC Heidelberg|Dresdner Sport-Club Heidelberg]] selbstständig. Im September 1952 schließlich wechselte die komplette Fußballabteilung der TSG Heidelberg 1878 zum Dresdner SC Heidelberg. Erst am [[28. Juni]] [[1968]], als schon lange keine Dresdner mehr in Heidelberg spielten, wurde aus dem DSC Heidelberg der heutige [[Heidelberger SC]]. Helmut Schön rückblickend im Jahre 1970: "In einer Verhandlung, die für einen späteren Zeitpunkt angesetzt war, wollte man mich offenbar wegen der Vorgänge im Spiel gegen Zwickau verurteilen, obwohl alle wußten, wer die eigentlichen Schuldigen waren. Im zertrümmerten Dresden war die sportkameradschaftliche Verbundenheit der Freunde vom Ostragehege der letzte Halt gewesen, der Heimat die Treue zu bewahren. Durch glückliche Umstände waren wir bei der Bombardierung am Leben geblieben, aber nun kam dieser letzte Schock, und der Weg mit meiner Familie konnte nur dorthin führen, wo der Sport von politischem Druck und staatlichem Zwang frei war. Unter diesen Umständen verließen wir zu Pfingsten 1950 unser geliebtes Dresden. Wenig später gingen auch die restlichen Mitglieder der Mannschaft nach Berlin und schlossen sich der ruhmreichen Hertha BSC an. Ich war davon überrascht und blieb bei meinen alten Kameraden, obwohl ich ein Angebot als Trainer in Westdeutschland hatte. Der neue Verein trug einige Zeit den Namen Hertha BSC/DSC, aber die Verhältnisse waren schließlich stärker als der Wille, zusammenzubleiben. Trotz vorbildlicher Betreuung seitens des Berliner Verbandes und redlicher Bemühungen von Hertha BSC kam nie eine rechte Ehe zustande. Unzufriedenheit mit der Wohnung und den Arbeitsplätzen führte schließlich zu einer neuen Trennung. Ich hatte meinen Weg nach Westdeutschland längst angetreten, als sich der Rest der Dresdner in Heidelberg niederließ, um dort den alten DSC wieder aufleben zu lassen. Was aber schon die Berliner Zeit bewiesen hatte, wurde hier von neuem bestätigt: Einen Club kann man nicht fern von seiner Heimat wiedererstehen lassen und zur Blüte bringen. Eine Mannschaft allein ist noch kein Verein, und wenn der DSC wieder zum großen Sport-Club werden möchte, kann das nur in seiner Heimatstadt Dresden geschehen."
 
Seine letzte Partie als Trainer von Hertha BSC/DSC hatte Helmut Schön, der zuvor verletzungsbedingt nur drei Punktspiele als Spieler absolvierte, am [[18. Februar]] [[1951]] beim 1:1 gegen den [[Berliner SV 1892]]. Als daraufhin Hertha die Buchstaben DSC wieder aus dem Namen gestrichen hatte, obwohl von den elf Exil-Dresdnern zeitweilig neun und nur zwei Berliner aufliefen, trennte man sich zum Saisonende im Sommer 1951. Die Spieler wechselten im Juli 1951 als eigenständige Fußballabteilung Dresdner SC zur [[TSG Heidelberg 1878]]. Am 30. April [[1952]] zum 54. Geburtstag des DSC machte sich der Dresdner SC in der TSG Heidelberg 1878 als [[Dresdner SC Heidelberg|Dresdner Sport-Club Heidelberg]] selbstständig. Im September 1952 schließlich wechselte die komplette Fußballabteilung der TSG Heidelberg 1878 zum Dresdner SC Heidelberg. Erst am [[28. Juni]] [[1968]], als schon lange keine Dresdner mehr in Heidelberg spielten, wurde aus dem DSC Heidelberg der heutige [[Heidelberger SC]]. Helmut Schön rückblickend im Jahre 1970: "In einer Verhandlung, die für einen späteren Zeitpunkt angesetzt war, wollte man mich offenbar wegen der Vorgänge im Spiel gegen Zwickau verurteilen, obwohl alle wußten, wer die eigentlichen Schuldigen waren. Im zertrümmerten Dresden war die sportkameradschaftliche Verbundenheit der Freunde vom Ostragehege der letzte Halt gewesen, der Heimat die Treue zu bewahren. Durch glückliche Umstände waren wir bei der Bombardierung am Leben geblieben, aber nun kam dieser letzte Schock, und der Weg mit meiner Familie konnte nur dorthin führen, wo der Sport von politischem Druck und staatlichem Zwang frei war. Unter diesen Umständen verließen wir zu Pfingsten 1950 unser geliebtes Dresden. Wenig später gingen auch die restlichen Mitglieder der Mannschaft nach Berlin und schlossen sich der ruhmreichen Hertha BSC an. Ich war davon überrascht und blieb bei meinen alten Kameraden, obwohl ich ein Angebot als Trainer in Westdeutschland hatte. Der neue Verein trug einige Zeit den Namen Hertha BSC/DSC, aber die Verhältnisse waren schließlich stärker als der Wille, zusammenzubleiben. Trotz vorbildlicher Betreuung seitens des Berliner Verbandes und redlicher Bemühungen von Hertha BSC kam nie eine rechte Ehe zustande. Unzufriedenheit mit der Wohnung und den Arbeitsplätzen führte schließlich zu einer neuen Trennung. Ich hatte meinen Weg nach Westdeutschland längst angetreten, als sich der Rest der Dresdner in Heidelberg niederließ, um dort den alten DSC wieder aufleben zu lassen. Was aber schon die Berliner Zeit bewiesen hatte, wurde hier von neuem bestätigt: Einen Club kann man nicht fern von seiner Heimat wiedererstehen lassen und zur Blüte bringen. Eine Mannschaft allein ist noch kein Verein, und wenn der DSC wieder zum großen Sport-Club werden möchte, kann das nur in seiner Heimatstadt Dresden geschehen."
  
Wie schon vor dem letzten Saisonspiel der SG Friedrichstadt mitgeteilt, sollte sich diese laut Staatsmacht der [[BSG VVB Tabak Dresden]] (gegründet am 1. Juli 1910 als [[FC SV 1910 Striesen und Laubegast]] durch Zusammenschluss von vier sogenannten wilden Vereinen aus Blasewitz, Laubegast, Striesen und Tolkewitz, ab Februar 1921 [[SSV 1910 Dresden]], kurze Zeit später [[Dresdner SV 1910]], im Mai 1933 von den Nazis verboten und aufgelöst, am 22. Juni 1945 neugegründet als [[SG Striesen]], 1948 bis 1949 [[ZSG Nagema Dresden]], ab 1952 [[BSG Empor Tabak Dresden]], am 27. Juni 1990 Rückbenennung in Dresdner SV 1910, dessen Fußballabteilung sich im Juni 1991 als [[SG Dresden-Striesen]], welche am 8. Januar 1991 gegründet wurde, selbstständig machte) anschließen. Tabak-Vereinsvorsitzender Otto Nagel, ehemaliger Spieler des Dresdner SV 1910, war aus historischen Gründen gegen die Verpflanzung. Dennoch bestritten die ehemaligen Spieler der SG Friedrichstadt zwischen dem [[30. April]] und dem [[27. Mai]] 1950 zum Saisonabschluss noch vier Freundschaftsspiele unter dem Namen BSG VVB Tabak Dresden bei einer Stadtauswahl [[Görlitz]] (1:6), gegen die [[BSG Einigkeit Spremberg]] (3:1), bei der [[SG Lauter]] (1:5) und gegen die [[ZSG Industrie Leipzig]] (3:1). Größtenteils am Pfingstsonntag, den [[28. Mai]] 1950 flüchteten diese Spieler nach West-Berlin und die BSG VVB Tabak Dresden musste in der Landesklasse Sachsen verbleiben. Auch ein Versuch des ehemaligen DSC-Vorsitzenden [[Alwin Weinhold]], unterstützt von [[Herbert Haufe]] und [[Hans Zehrer]], die Friedrichstädter als [[Dresdner Sport-Centrum Eisenbahn]] unter der Trägerschaft der [[Deutsche Reichsbahn|Deutschen Reichsbahn]] spielen zu lassen, wurde von den Kommunisten im Keim erstickt.
+
Wie schon vor dem letzten Saisonspiel der SG Friedrichstadt mitgeteilt, sollte sich diese laut Staatsmacht der [[BSG VVB Tabak Dresden]] (gegründet am 1. Juli 1910 als [[FC SV 1910 Striesen und Laubegast]] durch Zusammenschluss von vier sogenannten wilden Vereinen aus Blasewitz, Laubegast, Striesen und Tolkewitz, ab Februar 1921 [[SSV 1910 Dresden]], kurze Zeit später [[Dresdner SV 1910]], im Mai 1933 von den Nazis verboten und aufgelöst, am 22. Juni 1945 neugegründet als [[SG Striesen]], 1948 bis 1949 [[ZSG Nagema Dresden]], ab 1952 [[BSG Empor Tabak Dresden]], am 27. Juni 1990 Rückbenennung in Dresdner SV 1910, dessen Fußballabteilung sich im Juni 1991 als [[SG Dresden-Striesen]], welche am 8. Januar 1991 gegründet wurde, selbstständig machte) anschließen. Tabak-Vereinsvorsitzender Otto Nagel, ehemaliger Spieler des Dresdner SV 1910, war aus historischen Gründen gegen die Verpflanzung. Dennoch bestritten die ehemaligen Spieler der SG Friedrichstadt zwischen dem [[30. April]] und dem [[7. Mai]] 1950 zum Saisonabschluss noch drei Freundschaftsspiele unter dem Namen BSG VVB Tabak Dresden bei einer Stadtauswahl [[Görlitz]] (1:6), gegen die [[BSG Einigkeit Spremberg]] (3:1) und bei der [[SG Lauter]] (1:5). In der Folge flüchteten diese Spieler nach West-Berlin und die BSG VVB Tabak Dresden musste in der Landesklasse Sachsen verbleiben. Auch ein Versuch des ehemaligen DSC-Vorsitzenden [[Alwin Weinhold]], unterstützt von [[Herbert Haufe]] und [[Hans Zehrer]], die Friedrichstädter als [[Dresdner Sport-Centrum Eisenbahn]] unter der Trägerschaft der [[Deutsche Reichsbahn|Deutschen Reichsbahn]] spielen zu lassen, wurde von den Kommunisten im Keim erstickt.
  
Die verbliebenen Spieler der weiteren Fußballmannschaften, nahezu der komplette Nachwuchsbereich und einige Trainer der SG Friedrichstadt schlossen sich noch im April 1950 der [[SG Mickten]] (im Frühjahr 1901 gegründet als [[FC Bayern Dresden]], ab 1903 [[Dresdner FC Brandenburg]], im Juli 1919 Fusion mit dem [[FC Meteor Dresden]] zum [[Dresdner SV Brandenburg 1901]], am 30. November 1933 Zwangsfusion mit dem [[VfR Dresden]], gegründet am 4. April 1908, und dem [[SV Ring-Greiling 1902 Dresden]], von 1902 bis April 1915 [[Dresdner FC Fußballring]], danach bis zum 8. Februar 1930 [[Dresdner Fußballring 1902]], zu [[Dresdner Sportfreunde 01]], 1945 Lösung der Zwangsfusion und Gründung der [[SG Pieschen]] Ende Mai 1945 als traditioneller Nachfolger von [[ASV Dresden-Pieschen]], [[ATV Pieschen]] und VfR Dresden, Ende April 1946 Anschluss an die SG Mickten (gegründet am 30. Januar 1946 als traditioneller Nachfolger des Dresdner SV Brandenburg 1901), und der [[SG Neustadt-Mitte]] im Juli 1945 als traditioneller Nachfolger des SV Ring-Greiling 1902 Dresden, 1946 Fusion mit der [[SG Neustadt-Ost]], Nachfolger der [[Dresdner SG 1893]], zur [[SG Neustadt]], am 20. März 1950 Fusion mit der [[SG Bau-Union Süd Dresden]] zur [[BSG Bau-Union Süd Dresden]], ab 1952 [[BSG Aufbau Dresden-Mitte]], ab 4. Mai 1990 [[Sportfreunde 01 Dresden]], am 18. Mai 2001 Fusion mit dem [[SV Nord Dresden]], gegründet am 20. Juni 1990 und zuvor u. a. [[BSG Funkwerk Dresden]], [[BSG Motor Industriegelände Dresden]] und [[BSG Meßelektronik Dresden]], zu [[Sportfreunde 01 Dresden-Nord]]) an. Maßgeblich daran beteiligt war das Trainergespann [[Gerhard Schelle]] und [[Peter Hille]]. Da der Aufstieg der SG Mickten in die DS-Oberliga zu diesem Zeitpunkt noch nicht abzusehen war und Dresden nach dem Willen der politischen Machthaber einen Erstligisten haben sollte, wurde im Juni 1950 per Dekret die in der 1. Kreisklasse Dresden 2 (5. Liga) spielende [[SV Deutsche Volkspolizei Dresden]] (am 2. Oktober 1921 gegründet als [[SG Dresdner Polizei]], ab dem  29. März 1928 [[VfL Dresdner Polizei]], am 22. März 1932 Fusion mit dem am 7. Dezember 1928 gegründeten [[Dresdner Polizei-Schwimmverein]] zum [[Polizei-SV Dresden]], ab dem 30. Oktober 1942 [[SG Ordnungspolizei Dresden]], 1945 verboten und aufgelöst, Anfang 1946 Neugründung als [[Volkspolizei-SG Dresden]], ab 20. Juni 1950 SV Deutsche Volkspolizei Dresden, ab 12. April 1953 [[SG Dynamo Dresden]], ab 28. Mai 1990 [[1. FC Dynamo Dresden]], seit 1. Juli 2007 wieder SG Dynamo Dresden) ins Oberhaus befördert. Zu diesem Zweck wurden am 28. Juli 1950 17 Spieler aus elf Städten nach Dresden delegiert.
+
Die verbliebenen Spieler der weiteren Fußballmannschaften, nahezu der komplette Nachwuchsbereich und einige Trainer der SG Friedrichstadt schlossen sich noch im April 1950 der [[SG Mickten]] (1901 gegründet als [[FC Bayern Dresden]], ab 1903 [[FC Brandenburg Dresden]], 1920 Fusion mit dem [[FC Meteor Dresden]] zum [[Dresdner SV Brandenburg 1901]], 1933 Zwangsfusion mit dem [[VfR Dresden]], gegründet am 4. April 1908, und dem [[SV Ring-Greiling 1902 Dresden]], von 1902 bis April 1915 [[Dresdner FC Fußballring]], danach bis 1930 [[Dresdner Fußballring 1902]], zu [[Dresdner Sportfreunde 01]], 1945 Lösung der Zwangsfusion und Gründung der [[SG Pieschen]] Ende Mai 1945 als traditioneller Nachfolger von [[ASV Dresden-Pieschen]], [[ATV Pieschen]] und VfR Dresden, Ende April 1946 Anschluss an die SG Mickten (gegründet am 30. Januar 1946 als traditioneller Nachfolger des Dresdner SV Brandenburg 1901), und der [[SG Neustadt-Mitte]] im Juli 1945 als traditioneller Nachfolger des SV Ring-Greiling 1902 Dresden, 1946 Fusion mit der [[SG Neustadt-Ost]], Nachfolger der [[Dresdner SG 1893]], zur [[SG Neustadt]], ab 1950 [[BSG Bau-Union Dresden-Süd]], ab 1952 [[BSG Aufbau Dresden-Mitte]], ab 4. Mai 1990 [[Sportfreunde 01 Dresden]], am 18. Mai 2001 Fusion mit dem [[SV Nord Dresden]], gegründet am 20. Juni 1990 und zuvor u. a. [[BSG Funkwerk Dresden]], [[BSG Motor Industriegelände Dresden]] und [[BSG Meßelektronik Dresden]], zu [[Sportfreunde 01 Dresden-Nord]]) an. Maßgeblich daran beteiligt war das Trainergespann [[Gerhard Schelle]] und [[Peter Hille]]. Da der Aufstieg der SG Mickten in die DS-Oberliga zu diesem Zeitpunkt noch nicht abzusehen war und Dresden nach dem Willen der politischen Machthaber einen Erstligisten haben sollte, wurde im Juni 1950 per Dekret die in der 1. Kreisklasse Dresden (5. Liga) spielende [[SV Deutsche Volkspolizei Dresden]] (1928 gegründet als [[VfL Dresdner Polizei]], am 22. März 1932 Fusion mit dem am 7. Dezember 1928 gegründeten [[Dresdner Polizei-Schwimmverein]] zum [[Polizei-SV Dresden]], ab dem 30. Oktober 1942 [[SG Ordnungspolizei Dresden]], 1945 verboten und aufgelöst, Anfang 1946 Neugründung als [[Volkspolizei-SG Dresden]], ab 20. Juni 1950 SV Deutsche Volkspolizei Dresden, ab 12. April 1953 [[SG Dynamo Dresden]], ab 28. Mai 1990 [[1. FC Dynamo Dresden]], seit 1. Juli 2007 wieder SG Dynamo Dresden) ins Oberhaus befördert. Zu diesem Zweck wurden am 28. Juli 1950 17 Spieler aus elf Städten nach Dresden delegiert.
  
 
'''1. Mai 1950'''
 
'''1. Mai 1950'''
Zeile 777: Zeile 667:
 
'''23. August 1951'''
 
'''23. August 1951'''
  
Im [[TSG-Sportpark Heidelberg]] trägt der DSC am [[23. August]] 1951 vor 5.000 Zuschauern sein erstes Gesellschaftsspiel aus. Gegen eine Heidelberger Stadtauswahl wird mit 0:1 (0:1) verloren. In der Aufstellung der von [[Dietrich Tillmann]] trainierten DSC-Elf standen neun ehemalige Dresdner Spieler: [[Anton Schachtner]] – [[Werner Pohl]], [[Kurt Jungnickel]] – [[Karl Kunstmann]], [[Gottfried Hövermann]], [[Max Kreische]] – [[Horst Ulrich]], [[Hans Kreische]], [[Horst Seifert]], [[Jürgen Küchenmeister]], [[Hans Bräunig]]. Die [[Saison 1951/1952]] bestreitet der DSC außer Konkurrenz in der [[1. Amateurliga Nordbaden]]. Zuvor war bereits im Juni 1951 ein Antrag abgelehnt wurden, in der zweitklassigen II. Division Süd antreten zu dürfen.
+
Im [[TSG-Sportpark Heidelberg]] trägt der DSC am [[23. August]] 1951 vor 5.000 Zuschauern sein erstes Spiel aus. Gegen eine Heidelberger Stadtauswahl wird mit 0:1 (0:1) verloren. In der Aufstellung der von Tillmann trainierten DSC-Elf standen neun Spieler der ehemaligen [[SG Friedrichstadt]]: Schlachtner – [[Werner Pohl]], [[Kurt Jungnickel]] – [[Karl Kunstmann]], [[Gottfried Hövermann]], [[Max Kreische]] – [[Horst Ullrich]], [[Hans Kreische]], [[Horst Seifert]], [[Jürgen Küchenmeister]], Bräunig. Die [[Saison 1951/1952]] bestreitet der DSC außer Konkurrenz in der [[1. Amateurliga Nordbaden]]. Zuvor war bereits im Juni 1951 ein Antrag abgelehnt wurden, in der zweitklassigen II. Division Süd antreten zu dürfen.
  
 
'''30. April 1952'''
 
'''30. April 1952'''
Zeile 801: Zeile 691:
 
'''1. Januar 1955'''
 
'''1. Januar 1955'''
  
Am [[1. Januar]] [[1955]] wird die [[Sektion Handball]] gegründet, als die Handballerinnen der [[BSG Einheit Dresden-Süd]] zum SC Einheit wechseln. Die A-Juniorinnen werden [[1963]] DDR-Meister. Ende des Jahres [[1965]] muss die Sektion aber wieder aufgelöst werden. Zum 1. Januar [[1966]] wechseln die Handballerinnen zur [[BSG Lokomotive Dresden]]. Ebenso wird die [[Sektion Tischtennis]] gegründet, als die Tischtennisspielerinnen der [[BSG Einheit Ring Dresden]] zum SC Einheit wechseln. Ende des Jahres [[1965]] muss sie wieder aufgelöst werden. Die Tischtennisspielerinnen wechseln zum 1. Januar 1966 zur [[BSG Motor Dresden-Niedersedlitz]]. Auch die [[Sektion Leichtathletik]] wird neu gegründet. Außerdem wird die [[Sektion Kegeln]] gegründet. Auch sie muss Ende des Jahres 1966 wieder aufgelöst werden und schließt sich zum 1. Januar [[1967]] der [[BSG Motor Dresden-Niedersedlitz]] an.
+
Am [[1. Januar]] [[1955]] wird die [[Sektion Handball]] gegründet, als die Handballerinnen der [[BSG Einheit Dresden-Süd]] zum SC Einheit wechseln. Die Juniorinnen werden [[1963]] DDR-Meister. Ende des Jahres [[1965]] muss die Sektion aber wieder aufgelöst werden. Zum 1. Januar [[1966]] wechseln die Handballerinnen zur [[BSG Lokomotive Dresden]]. Ebenso wird die [[Sektion Tischtennis]] gegründet, als die Tischtennisspielerinnen der [[BSG Einheit Ring Dresden]] zum SC Einheit wechseln. Ende des Jahres [[1965]] muss sie wieder aufgelöst werden. Auch die [[Sektion Leichtathletik]] wird neu gegründet. Außerdem wird die [[Sektion Kegeln]] gegründet. Auch sie muss Ende des Jahres 1966 wieder aufgelöst werden.
  
 
'''Februar 1955'''
 
'''Februar 1955'''
Zeile 809: Zeile 699:
 
'''1. März 1955'''
 
'''1. März 1955'''
  
Die Sektionen [[Sektion Kunstschwimmen|Kunstschwimmen]], [[Sektion Sportschwimmen|Sportschwimmen]], [[Sektion Wasserball|Wasserball]] und [[Sektion Wasserspringen|Wasserspringen]] werden zum [[1. März]] 1955 gegründet. Die Sektion Kunstschwimmen wird Ende des Jahres 1966 wieder aufgelöst (Anschluss an die [[BSG Post Dresden]]), die Sektion Wasserball Ende des Jahres 1969.
+
Die Sektionen [[Sektion Kunstschwimmen|Kunstschwimmen]], [[Sektion Sportschwimmen|Sportschwimmen]], [[Sektion Wasserball|Wasserball]] und [[Sektion Wasserspringen|Wasserspringen]] werden am [[1. März]] 1955 gegründet. Die Sektion Kunstschwimmen wird Ende des Jahres 1966 wieder aufgelöst (Anschluss an die [[BSG Post Dresden]]), die Sektion Wasserball Ende des Jahres 1969.
  
 
'''1. August 1955'''
 
'''1. August 1955'''
Zeile 833: Zeile 723:
 
'''30. April 1958'''
 
'''30. April 1958'''
  
Das [[60. Stiftungsfest]] des Dresdner SC sollte am [[30. April]] [[1958]] in Dresden stattfinden. Es wurde von [[Arno Neumann]] und [[Alexander Schreiber]] mit Unterstützung von [[Friedrich Rauchstädt]] vorbereitet. Die Feier wurde jedoch verboten und die drei Organisatoren wurden im Frühjahr 1958 verhaftet. Ein Dresdner Kreisgericht verurteilte die beiden Hauptorganisatoren im November 1958 wegen "Wühl- und Zersetzungsarbeit gegen die [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] im Auftrage feindlicher Organisationen, insbesondere aber des [[SPD]]-Ostbüros und des westzonalen Spionageministeriums" sowie für den "Aufbau einer illegalen Organisation" zu je fünfeinhalb Jahren Zuchthaus. Der ebenfalls inhaftierte Friedrich Rauchstädt verstarb am [[9. Januar]] [[1960]] im Alter von 69 Jahren in der Haft in [[Bautzen]].
+
Das [[60. Stiftungsfest]] des Dresdner SC sollte am [[30. April]] [[1958]] in Dresden stattfinden. Es wurde von [[Arno Neumann]] und [[Alexander Schreiber]] mit Unterstützung von [[Friedrich Rauchstädt]] vorbereitet. Die Feier wurde jedoch verboten und die drei Organisatoren wurden im Frühjahr 1958 verhaftet. Ein Dresdner Kreisgericht verurteilte das Trio im November 1958 wegen "Wühl- und Zersetzungsarbeit gegen die [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]" sowie für den "Aufbau einer illegalen Organisation" zu je fünfeinhalb Jahren Zuchthaus.
  
 
'''1958'''
 
'''1958'''
Zeile 849: Zeile 739:
 
'''1959'''
 
'''1959'''
  
[[Datei:Frauen-Tischtennismannschaft-1958-1959.jpg|400px|mini|rechts|DDR-Tischtennis-Mannschaftsmeister 1959: 1. Frauenmannschaft des SC Einheit Dresden]]
+
Die [[Tischtennis|Tischtennisspielerinnen]] des SC Einheit werden 1959 zum ersten Mal DDR-Mannschaftsmeister. Bis 1963 gibt es fünf Titel in Folge.
 
 
Zwischen [[1959]] und [[1963]] wird die [[Frauen-Tischtennismannschaft]] fünfmal hintereinander [[DDR-Frauen-Tischtennis-Oberliga|DDR-Mannschaftsmeister]] und durfte bei der Premiere des [[Frauen-Tischtennis-Europapokal der Landesmeister|Europapokals der Landesmeister]] in der [[Saison 1963/1964]] an den Start gehen. Als einer von neun Teilnehmern war der SCE automatisch für das Viertelfinale qualifiziert, in dem bei der [[Polizei-SV Wien]] mit 2:5 gewonnen wurde. Im Halbfinale scheiterte man mit 0:5 am späteren Europapokalsieger [[Voința Arad]] aus [[Rumänien]].
 
  
 
== 1960er Jahre ==
 
== 1960er Jahre ==
Zeile 893: Zeile 781:
 
'''16. August 1965'''
 
'''16. August 1965'''
  
Der [[DTSB]] beschließt am [[16. August]] [[1965]], Fußballclubs zu bilden, die aus den bestehenden Sportclubs herausgelöst werden sollen. Seinen Ursprung hatte diese Maßnahme in einem internen Papier des [[DFV]] von 1964. Dessen Generalsekretär Kurt Michalski schlug die Umstrukturierung in seiner "Gliederung über Probleme des DDR-Fußballs" vor. Er hielt es dabei für vorteilhaft, wenn die neuen Fußballclubs bürgerliche Namen bekämen. Geradezu sensationell ist sein Vorschlag, aus dem [[SC Leipzig]] wieder den [[VfB Leipzig]] zu machen. Nur für Dresden ist er nicht ganz so mutig. Doch auch hier wird er traditionell: Die aus dem SC Einheit Dresden zu entlassende Sektion Fußball könne den Namen [[SV Guts Muts Dresden]] tragen. Dies in Erinnerung an die historischen Vereine [[TV Guts Muths Striesen]], [[ATV Guts Muths Dresden-Striesen]], [[TV Guts Muths Dresden]], [[Dresdner FC Guts Muts]], [[Dresdner SV Guts Muts]] und [[Dresdner TSV Guts Muts]].
+
Der [[DTSB]] beschließt am [[16. August]] [[1965]], Fußballclubs zu bilden, die aus den bestehenden Sportclubs herausgelöst werden sollen. Seinen Ursprung hatte diese Maßnahme in einem internen Papier des [[DFV]] von 1964. Dessen Generalsekretär Kurt Michalski schlug die Umstrukturierung in seiner "Gliederung über Probleme des DDR-Fußballs" vor. Er hielt es dabei für vorteilhaft, wenn die neuen Fußballclubs bürgerliche Namen bekämen. Geradezu sensationell ist sein Vorschlag, aus dem [[SC Leipzig]] wieder den [[VfB Leipzig]] zu machen. Nur für Dresden ist er nicht ganz so mutig. Doch auch hier wird er traditionell: Die aus dem SC Einheit Dresden zu entlassende Sektion Fußball könne den Namen [[SV Guts Muts Dresden]] tragen. Dies in Erinnerung an die historischen Vereine [[ATV Guts Muths Striesen]], [[TV Guts Muths Dresden]], [[Dresdner FC Guts Muts]], [[Dresdner SV Guts Muts]] und [[Dresdner TSV Guts Muts]].
  
 
'''18. August 1965'''
 
'''18. August 1965'''
Zeile 905: Zeile 793:
 
'''6. Januar 1966'''
 
'''6. Januar 1966'''
  
Die Sektion Fußball des SC Einheit Dresden mit ihren 16 Fußballmannschaften macht sich am [[6. Januar]] [[1966]] als [[FSV Lokomotive Dresden|Fußball-Spielvereinigung Lokomotive Dresden]] selbstständig. Gemeinschaftsfarben der von der [[Deutsche Reichsbahn|Deutschen Reichsbahn]] und der [[Hochschule für Verkehrswesen]] unterstützten Betriebssportgemeinschaft werden Rot und Schwarz. Das an westliche Vereine anmutende Kürzel FSV wird der Betriebssportgemeinschaft erst nach längerem Hin und Her zugestanden. Dabei wurde die Gründung der FSV Lok Dresden in der [[Fuwo]] vom [[11. Januar]] 1966 noch groß bekanntgegeben und es störte sich einige Wochen lang niemand daran. In der Fuwo vom [[15. Februar]] 1966 gab der [[DFV]]-Spielausschuss dann plötzlich offiziell bekannt, dass die Mannschaft vorübergehend nur als "Dresden" bezeichnet werden darf. Am [[8. März]] 1966 gab der DFV-Spielausschuss in der Fuwo bekannt, dass die Mannschaft nun offiziell "Lok Dresden" heißt. Erst im amtlichen DFV-Ansetzungsheft für die [[Saison 1966/1967]] wird die BSG "FSV Lokomotive Dresden" verschämt wieder genannt. In der Fuwo taucht das Kürzel FSV sogar erst zur [[Saison 1967/1968]] wieder auf.
+
Die Sektion Fußball des SC Einheit Dresden mit ihren 16 Fußballmannschaften macht sich am [[6. Januar]] [[1966]] als [[FSV Lokomotive Dresden|Fußball-Spielvereinigung Lokomotive Dresden]] selbstständig. Das an westliche Vereine anmutende Kürzel FSV wird dem Verein dabei erst nach längerem Hin und Her zugestanden. Gemeinschaftsfarben der von der [[Deutsche Reichsbahn|Deutschen Reichsbahn]] und der [[Hochschule für Verkehrswesen]] unterstützten Betriebssportgemeinschaft werden Rot und Schwarz.
  
 
'''12. Januar 1966'''
 
'''12. Januar 1966'''
Zeile 921: Zeile 809:
 
'''28. Juli 1968'''
 
'''28. Juli 1968'''
  
Auf Anordnung der SED-Bezirksleitung Dresden erklärt der DTSB-Bezirksvorstand die [[SG Dynamo Dresden]] am [[28. Juli]] 1968 zum Fußball-Leistungszentrum des Bezirkes Dresden. Dadurch ist die FSV Lokomotive Dresden jetzt auch offiziell dazu verpflichtet, sämtliche Talente an die SG Dynamo Dresden abzuführen. Der Sturz in die sportliche Bedeutungslosigkeit ist fortan nicht mehr aufzuhalten. [[Werner Krolikowski]], Erster Sekretär der SED-Bezirksleitung Dresden, bevorzugte eigentlich den zivilen Vertreter FSV Lokomotive Dresden, was die Bezirksleitung auch dem FSV-Leiter Herbert Haufe mitteilte. Auch das [[Ministerium für Verkehrswesen]] war bereit, neben dem [[1. FC Lokomotive Leipzig]] eine zweite [[DDR-Oberliga]]-Mannschaft zu finanzieren. In einem internen Machtkampf der Politbonzen setzte sich am Ende jedoch [[Erich Mielke]] mit seiner [[Stasi]]-Mannschaft SG Dynamo Dresden durch. Dynamo-Clubchef wird der FSV-Geschäftsführer [[Wolfgang Hänel]]. Als erster FSVer muss Stürmer [[Eduard Geyer]] zur SGD wechseln.
+
Auf Anordnung der SED-Bezirksleitung Dresden erklärt der DTSB-Bezirksvorstand die [[SG Dynamo Dresden]] am [[28. Juli]] 1968 zum Fußball-Leistungszentrum des Bezirkes Dresden. Dadurch ist die FSV Lokomotive Dresden jetzt auch offiziell dazu verpflichtet, sämtliche Talente an die SG Dynamo Dresden abzuführen. Der Sturz in die sportliche Bedeutungslosigkeit ist fortan nicht mehr aufzuhalten. [[Werner Krolikowski]], Erster Sekretär der SED-Bezirksleitung Dresden, bevorzugte eigentlich den zivilen Vertreter FSV Lokomotive Dresden, was die Bezirksleitung auch dem FSV-Leiter Herbert Haufe mitteilte. Auch das [[Ministerium für Verkehrswesen]] war bereit, neben dem [[1. FC Lokomotive Leipzig]] eine zweite [[DDR-Oberliga]]-Mannschaft zu finanzieren. In einem internen Machtkampf der Politbonzen setzte sich am Ende jedoch [[Erich Mielke]] mit seiner [[Stasi]]-Mannschaft SG Dynamo Dresden durch. Dynamo-Clubchef wird der ehemalige FSV-Geschäftsführer [[Wolfgang Hänel]]. Als erster FSVer muss Stürmer [[Eduard Geyer]] zur SGD wechseln.
  
 
== 1970er Jahre ==
 
== 1970er Jahre ==
Zeile 957: Zeile 845:
 
'''28. Oktober 1989'''
 
'''28. Oktober 1989'''
  
Infolge eines [[DTSB]]-Beschlusses werden noch vor dem Mauerfall in den DDR-Sportclubs die Sommer- und Wintersportarten voneinander separiert, was am [[28. Oktober]] [[1989]] zur Abspaltung vom [[SC Einheit Dresden]] und Gründung des [[ESC Dresden]] mit den Sektionen Eiskunstlauf und Eisschnelllauf führt. Nach der politischen Wende wird der ESC Dresden schließlich am [[17. Mai]] [[1990]] in das Vereinsregister eingetragen. Bereits im April 1990 wechselt die Abteilung Eishockey der [[BSG Kraftverkehr Dresden]] (ehemalige Sektion Eishockey des SC Einheit Dresden) zum ESC Dresden. Die 1c-Eishockeymannschaft verlässt später den ESC Dresden und gründet am [[17. März]] [[1997]] mit dem [[EHV Dresden Devils]] einen eigenen Verein. [[1998]] gründet der ESC Dresden die Para-Eishockeymannschaft [[Dresden Cardinals]] und am [[16. Juli]] [[1999]] die Profi-Eishockeymannschaft [[Dresdner Eislöwen]]. Für seine Eishockey-Junioren gründet der ESC Dresden am [[12. Februar]] [[2001]] den [[EHC Neue Eislöwen Dresden]], ehe zum [[1. Mai]] [[2008]] alle Nachwuchsspieler wieder in den ESC Dresden zurückkehrten. Zudem werden am [[8. Mai]] [[2002]] die [[Dresdner Ice-Pilots]] gegründet, die auf einen Fanclub der Dresdner Eislöwen zurückgingen. Am [[18. Januar]] 1999 macht sich die Abteilung Eiskunstlauf des ESC Dresden als [[Dresdner Eislauf-Club]] selbstständig. Am [[6. April]] 2001 macht sich schließlich auch die Abteilung Eisschnelllauf des ESC Dresden als [[Eislauf-Verein Dresden]] selbstständig.
+
Infolge eines [[DTSB]]-Beschlusses werden noch vor dem Mauerfall in den DDR-Sportclubs die Sommer- und Wintersportarten voneinander separiert, was am [[28. Oktober]] [[1989]] zur Abspaltung vom [[SC Einheit Dresden]] und Gründung des [[ESC Dresden]] mit den Sektionen Eiskunstlauf und Eisschnelllauf führt. Nach der politischen Wende wird der ESC Dresden schließlich am [[28. April]] [[1990]] in das Vereinsregister eingetragen. Ebenfalls im April 1990 wechselt die Abteilung Eishockey der [[BSG Kraftverkehr Dresden]] (ehemalige Sektion Eishockey des SC Einheit Dresden) zum ESC Dresden. Die 1c-Eishockeymannschaft verlässt später den ESC Dresden und gründet am [[17. März]] [[1997]] mit dem [[EHV Dresden Devils]] einen eigenen Verein. [[1998]] gründet der ESC Dresden die Para-Eishockeymannschaft [[Dresden Cardinals]] und am [[4. August]] [[1999]] die Profi-Eishockeymannschaft [[Dresdner Eislöwen]]. Für seine Eishockey-Junioren gründet der ESC Dresden im Januar [[2001]] den [[EHC Neue Eislöwen Dresden]], ehe am [[1. Mai]] [[2008]] alle Nachwuchsspieler wieder in den ESC Dresden zurückkehrten. Zudem werden [[2002]] die [[Ice Pilots Dresden]] gegründet, die auf einen Fanclub der Dresdner Eislöwen zurückgingen. Am [[18. Januar]] 1999 macht sich die Abteilung Eiskunstlauf des ESC Dresden als [[Dresdner Eislauf-Club]] selbstständig. Am [[6. April]] 2001 macht sich schließlich auch die Abteilung Eisschnelllauf des ESC Dresden als [[Eislauf-Verein Dresden]] selbstständig.
  
 
== 1990er Jahre ==
 
== 1990er Jahre ==
Zeile 997: Zeile 885:
 
Die Fußballerinnen des [[SV TuR Dresden]] (bis 8. Mai 1990 [[BSG Motor TuR Dresden-Übigau]], danach bis 1991 [[SV Motor TuR Dresden-Übigau]]) wechseln im Herbst 1991 zum DSC. Schon seit 1968 wurde im Ostragehege Frauenfußball gespielt. Als erste legale Frauenfußballmannschaft in ganz Deutschland wurde im Frühjahr 1968 von [[Wladimir Zwetkow]] ein Team bei der [[BSG Empor Dresden-Mitte]] (gegründet im Januar 1950 als Zusammenschluss von Teilen der [[BSG Handelsorganisation Dresden]] und der [[BSG Empor Dresden-West]], seit 1990 [[SV Dresden-Mitte 1950]]) gegründet. Die BSG Empor Dresden-Mitte schloss sich 1981 der BSG Motor TuR Dresden-Übigau an, deren Frauenmannschaft 1972 gegründet wurde. Die größten Erfolge waren die Qualifikation zur neuen zweigleisigen [[DDR-Frauen-Oberliga]], welcher man drei Jahre von 1987/1988 bis 1989/1990 angehörte, 1990/1991 der Gewinn der ersten sächsischen Landesmeisterschaft und die Teilnahme am [[DFB-Pokal der Frauen]] 1991/1992.
 
Die Fußballerinnen des [[SV TuR Dresden]] (bis 8. Mai 1990 [[BSG Motor TuR Dresden-Übigau]], danach bis 1991 [[SV Motor TuR Dresden-Übigau]]) wechseln im Herbst 1991 zum DSC. Schon seit 1968 wurde im Ostragehege Frauenfußball gespielt. Als erste legale Frauenfußballmannschaft in ganz Deutschland wurde im Frühjahr 1968 von [[Wladimir Zwetkow]] ein Team bei der [[BSG Empor Dresden-Mitte]] (gegründet im Januar 1950 als Zusammenschluss von Teilen der [[BSG Handelsorganisation Dresden]] und der [[BSG Empor Dresden-West]], seit 1990 [[SV Dresden-Mitte 1950]]) gegründet. Die BSG Empor Dresden-Mitte schloss sich 1981 der BSG Motor TuR Dresden-Übigau an, deren Frauenmannschaft 1972 gegründet wurde. Die größten Erfolge waren die Qualifikation zur neuen zweigleisigen [[DDR-Frauen-Oberliga]], welcher man drei Jahre von 1987/1988 bis 1989/1990 angehörte, 1990/1991 der Gewinn der ersten sächsischen Landesmeisterschaft und die Teilnahme am [[DFB-Pokal der Frauen]] 1991/1992.
  
'''21. Dezember 1991'''
+
'''1. Januar 1992'''
  
 
Unter dem Titel [[Der Fluch des bösen Namens]] erscheint in der Ausgabe 1/1992 des [[Fußballmagazin|Fußballmagazins]] aus dem Hause [[Kicker]] eine Reportage über die [[Stasi]]-Vergangenheit des [[1. FC Dynamo Dresden]], in der auch erstmals überregional ausführlich über den neugegründeten DSC berichtet wird.
 
Unter dem Titel [[Der Fluch des bösen Namens]] erscheint in der Ausgabe 1/1992 des [[Fußballmagazin|Fußballmagazins]] aus dem Hause [[Kicker]] eine Reportage über die [[Stasi]]-Vergangenheit des [[1. FC Dynamo Dresden]], in der auch erstmals überregional ausführlich über den neugegründeten DSC berichtet wird.
Zeile 1.013: Zeile 901:
 
Die [[Abteilung Turnen]] gründet [[1996]] einen Bereich [[Sportakrobatik]].
 
Die [[Abteilung Turnen]] gründet [[1996]] einen Bereich [[Sportakrobatik]].
  
'''28. März 1997'''
+
'''6. Juni 1997'''
  
Ohne jeglichen historischen Bezug erlebt der [[ATV Dresden]] am [[28. März]] [[1997]] als [[ATV Dresden 1997|Allgemeiner Turnverein Dresden e. V.]] eine kurze Wiederauferstehung, wird aber am [[21. Februar]] [[2005]] passender in [[WingTsun-Schule Dresden Verein für Kampfkunst und Selbstverteidigung|WingTsun-Schule Dresden Verein für Kampfkunst und Selbstverteidigung e. V.]] und am [[10. April]] [[2006]] in den heutigen [[Feel Good Sports Dresden|Feel Good Sports e. V.]] umbenannt.
+
Der historische [[ATV Dresden]] erlebt am [[6. Juni]] [[1997]] als [[ATV Dresden 1997|Allgemeiner Turnverein Dresden e. V.]] eine kurze Wiederauferstehung, wird aber schon bald in [[WingTsun-Schule Dresden Verein für Kampfkunst und Selbstverteidigung|WingTsun-Schule Dresden Verein für Kampfkunst und Selbstverteidigung e. V.]] und anschließend in den heutigen [[Feel Good Sports Dresden|Feel Good Sports e. V.]] umbenannt.
  
 
'''20. Oktober 1998'''
 
'''20. Oktober 1998'''
Zeile 1.163: Zeile 1.051:
 
'''4. August 2017'''
 
'''4. August 2017'''
  
Als Ersatz für die ab dem [[16. März]] 2015 abgerissene [[Holztribüne]] wird am [[4. August]] 2017 die neu erbaute [[Nordtribüne]] des [[Heinz-Steyer-Stadion|Heinz-Steyer-Stadions]] eingeweiht. In 15 Monaten Bauzeit entstand eine moderne und funktionale Tribüne aus Stahlbeton mit elf überdachten Sitzreihen, auf denen 1.864 Personen in vier Blöcken dem Geschehen folgen können. Davon befinden sich vor der ersten Reihe 20 Rollstuhlplätze mit je einem Sitzplatz für eine Begleitperson. Die blauen Sitze sollen die Elbe widerspiegeln, die grauen Sitze den Rahmen zum Bau aus Beton und Stahl bilden. Im rückseitigen Bereich der Tribüne befinden sich die Toiletten mit Behinderten-WC sowie Lager- und Technikräume. Der Unterbau hat eine Nutzfläche von etwa 600 Quadratmetern. Zwischen Tribüne und Hochwasserschutzmauer wurde eine vier Meter breite Fahrspur geschaffen, die zum Aufstellen von bis zu vier mobilen Kiosken sowie als Zufahrt für Rettungsfahrzeuge dient.
+
Als Ersatz für die ab dem [[16. März]] 2015 abgerissene [[Holztribüne]] wird am [[4. August]] 2017 die neu erbaute [[Nordtribüne]] eingeweiht. In 15 Monaten Bauzeit entstand eine moderne und funktionale Tribüne aus Stahlbeton mit elf überdachten Sitzreihen, auf denen 1.864 Personen in vier Blöcken dem Geschehen folgen können. Davon befinden sich vor der ersten Reihe 20 Rollstuhlplätze mit je einem Sitzplatz für eine Begleitperson. Die blauen Sitze sollen die Elbe widerspiegeln, die grauen Sitze den Rahmen zum Bau aus Beton und Stahl bilden. Im rückseitigen Bereich der Tribüne befinden sich die Toiletten mit Behinderten-WC sowie Lager- und Technikräume. Der Unterbau hat eine Nutzfläche von etwa 600 Quadratmetern. Zwischen Tribüne und Hochwasserschutzmauer wurde eine vier Meter breite Fahrspur geschaffen, die zum Aufstellen von bis zu vier mobilen Kiosken sowie als Zufahrt für Rettungsfahrzeuge dient.
 
 
== 2020er Jahre ==
 
 
 
'''1. Januar 2021'''
 
 
 
Die [[1998]] eingeweihte [[Mehrzweckhalle an der Bodenbacher Straße]], als "Margon Arena" Heimstätte der [[Frauen-Volleyballmannschaft]] des DSC, ist zum [[1. Januar]] [[2021]] in das Eigentum der Stadt [[Dresden]] übergegangen. Zuvor war die Arena im Besitz des [[Stadtsportbund Dresden|Stadtsportbundes Dresden]], nun wird die Stadt Dresden die Spielstätte selbst betreiben.
 
 
 
'''28. Januar 2021'''
 
 
 
Der Dresdner Stadtrat beschloss in seiner Sitzung am [[28. Januar]] [[2021]] den Um- und Ausbau des [[Heinz-Steyer-Stadion|Heinz-Steyer-Stadions]] zu einer multifunktionalen Sport- und Veranstaltungsstätte durch die [[BAM Sports GmbH]]. Der Auftrag umfasst Generalübernehmer-Leistungen für eine schlüsselfertige und betreibungsfähige Übergabe an die Landeshauptstadt Dresden, inklusive aller dafür notwendigen Planungs- und Bauleistungen. Die Gesamtkosten liegen bei rund 37,3 Millionen Euro. Der [[Freistaat Sachsen]] fördert das Vorhaben mit vier Millionen Euro, mitfinanziert aus Steuermitteln auf der Grundlage des vom sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Zusätzlich stellt er etwa 770.000 Euro Fördermittel für die fachgerechte Entsorgung von kontaminiertem Bauschutt bereit. Geplant ist der Umbau zu einem Stadion mit 5.000 überdachten Sitzplätzen, ergänzt um ein multifunktionales Gebäude als [[Südtribüne]] an der Stelle der bisherigen [[Steintribüne]]. In diesem etwa 140 Meter langen Bauwerk sollen auf vier Etagen eine neue Fechterhalle, Sport- und Fitnessräume, Squashcourts sowie ein Multifunktionsbereich für Sport und Bildung entstehen. Dazu kommen Büros und Räume für Vereine, Sportmedizin, Gastronomie und weitere gewerbliche Anbieter. Mobile Tribünen in den Kurven sollen die Zuschauerkapazität des Stadions vorübergehend auf bis zu 15.000 Personen erweitern und schaffen damit die Voraussetzung für deutsche Leichtathletik-Meisterschaften in Dresden. Ein umlaufender Flutlichtkranz integriert bereits vorhandene Teile des Stadions wie die 2016/2017 erbaute [[Nordtribüne]]. Zwischen der [[BallsportARENA Dresden]] und dem Stadion wird ein neuer Platz als zentraler Eingang zum [[Sportpark Ostragehege]] geschaffen. Dieser lässt sich im Zusammenhang mit Sportveranstaltungen oder für sonstige Veranstaltungen wie Public Viewings nutzen. Die Bauarbeiten beginnen ab dem [[1. Oktober]] 2021 mit dem Abbruch der Steintribüne und dem Aushub der Baugrube. Ab Dezember 2021 bis zum Herbst [[2022]] entsteht der Rohbau. Im August 2022 beginnen die Ausbauarbeiten, die etwa ein Jahr andauern. Parallel dazu werden ab Dezember 2022 die Außenanlagen und der Innenraum hergerichtet. Die Übergabe ist im September [[2023]] geplant.
 
 
 
'''26. Oktober 2021'''
 
 
 
Am [[26. Oktober]] 2021 fand die offizielle Grundsteinlegung der Stadt Dresden für den Um- und Ausbau des [[Heinz-Steyer-Stadion|Heinz-Steyer-Stadions]] statt. Unter den Ehrengästen im Stadion waren der sächsische Kultusminister Christian Piwarz, Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert, [[DLV]]-Vizepräsident Prof. Dr. Hartmut Grothkopp und die DSC-Laufsport-Legende [[Gabriele Löwe]], Weltpokalsiegerin und olympische Silber-Medaillengewinnerin.
 
 
 
'''15. September 2022'''
 
 
 
Bei der [[Delegiertenversammlung am 15. September 2022]] wird mit großer Mehrheit die Gründung einer [[Abteilung Rennrodel, Skeleton und Bobsport]] zum [[1. Januar]] [[2023]] beschlossen.
 
 
 
'''30. April 2023'''
 
 
 
Über 7.200 Besucher feierten am 30. April 2023 das [[125. Stiftungsfest]] des DSC an und in der [[DSC-Trainingshalle]].
 
  
 
[[Kategorie:ATV Dresden]]
 
[[Kategorie:ATV Dresden]]
 
[[Kategorie:DSC allgemein]]
 
[[Kategorie:DSC allgemein]]

Bitte kopiere keine Webseiten, die nicht deine eigenen sind, benutze keine urheberrechtlich geschützten Werke ohne Erlaubnis des Urhebers!
Du gibst uns hiermit deine Zusage, dass du den Text selbst verfasst hast, dass der Text Allgemeingut (public domain) ist, oder dass der Urheber seine Zustimmung gegeben hat. Falls dieser Text bereits woanders veröffentlicht wurde, weise bitte auf der Diskussionsseite darauf hin. Bitte beachte, dass alle DSC-Archiv.de-Beiträge automatisch unter der „Creative Commons Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz“ stehen (siehe DSC-Archiv.de:Urheberrechte für Einzelheiten). Falls du nicht möchtest, dass deine Arbeit hier von anderen verändert und verbreitet wird, dann klicke nicht auf „Seite speichern“.

Abbrechen Bearbeitungshilfe (wird in einem neuen Fenster geöffnet)