Bearbeiten von „Vereinsgeschichte“

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== 1830er Jahre ==
 
 
'''1830'''
 
 
[[Datei:Adolph-Werner.jpg|250px|mini|rechts|Prof. Dr. Johann Adolph Ludwig Werner]]
 
 
Der Fechtmeister [[Adolph Werner]] wird 1830 Inhaber eines gut besuchten privaten [[Gymnastisch-orthopädisches Institut Dresden|Gymnastisch-orthopädischen Instituts]] in [[Dresden]]. In den Sälen des [[Gewandhaus Dresden|Dresdner Gewandhauses]] hält er Aufsehen erregende Schauturnveranstaltungen mit Schulkindern ab. Er führt 1830 in Dresden als Erster in Deutschland das Mädchenturnen ein. Zum [[1. April]] 1839 verlässt er Dresden, um sich beruflich in [[Dessau]] niederzulassen.
 
 
'''1839'''
 
 
[[Datei:Wilhelm-Heusinger.jpg|250px|mini|rechts|Johann Friedrich Wilhelm Heusinger]]
 
 
Der Turnlehrer [[Wilhelm Heusinger]], späterer [[Präsidenten|Vereinsvorsitzender]] des [[Dresdner TV]], wechselt 1839 aus [[Leipzig]] an die [[Blochmann'sche Erziehungsanstalt]] in Dresden. Zusammen mit dem Fechtmeister [[Theodor Gubner]], späteres [[Gründungsmitglieder|Gründungsmitglied]] des Dresdner TV, eröffnet er 1839 eine private [[Turnanstalt Dresden|Turnanstalt]] in Dresden. Im Winter werden die Turnübungen in einem Saal des Dresdner Gewandhauses abgehalten, im Sommer auf dem [[Turnplatz am Schießhaus]]. Bis zu 200 Schüler gleichzeitig besuchen die kostenpflichtige Turnanstalt.
 
  
 
== 1840er Jahre ==
 
== 1840er Jahre ==
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[[Datei:Turnerkreuz.png|144px|mini|rechts|Turnerkreuz des Dresdner TV]]
 
[[Datei:Turnerkreuz.png|144px|mini|rechts|Turnerkreuz des Dresdner TV]]
  
Auf Initiative von [[Conrad Kein]], [[Eduard Lehmann]], [[Robert Seidemann]] und [[Hermann Zeller]] [[Gründungsversammlung des Dresdner TV|gründen]] neun Männer am [[11. Dezember]] [[1843]] den [[Dresdner TV|Dresdner Turnverein]] als ersten Sportverein in der Stadt [[Dresden]] und drittältesten Sportverein im [[Königreich Sachsen]] nach dem [[TV 1840 Falkenstein]] (gegründet am 1. September 1840) und der [[TG Plauen]] (gegründet am 9. November 1843). Alle vier Initiatoren sind ehemalige Schüler der [[Turnanstalt Dresden|Turnanstalt]] von [[Wilhelm Heusinger]] und [[Theodor Gubner]]. Ihr beabsichtigter Zweck ist das Ermöglichen des [[Turnen|Turnens]] für Jedermann zum erschwinglichen Preis. Dieser Tag gilt heute als die Geburtsstunde des Dresdner Vereinssports. Conrad Kein legt an diesem Tag die erste von ihm erarbeitete [[Vereinssatzung]] vor. Weitere [[Gründungsmitglieder]] sind [[Theodor Gubner]], [[Carl Ludewig]], [[Ernst Steglich]], [[Hermann von Lindemann]] und [[Moritz von Lindemann]].
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Neun junge Männer unter der Leitung von [[Ernst Steglich]], [[Hermann von Lindeman]] und [[Moritz von Lindeman]] gründen am [[11. Dezember]] [[1843]] den [[Dresdner TV|Dresdner Turnverein]] als ersten Sportverein in der Stadt [[Dresden]] und drittältesten Sportverein im [[Königreich Sachsen]] nach dem [[TV 1840 Falkenstein]] und der ebenfalls 1843 gegründeten [[TG Plauen]]. Dieser Tag gilt heute als die Geburtsstunde des Dresdner Vereinssports.
 
 
'''29. Dezember 1843'''
 
 
 
Unter der Leitung von Ernst Steglich wird am [[29. Dezember]] 1843 eine geänderte [[Vereinssatzung]] beschlossen. Es wird ebenso folgender Zusatz aufgenommen: "Gegenwärtiges Grundgesetz tritt in Kraft, sobald der Verein 30 Mitglieder zählt."
 
 
 
'''Januar 1844'''
 
 
 
Um auf die angestrebten 30 Vereinsmitglieder zu kommen, wird im Januar [[1844]] im [[Literarisches Museum|Literarischen Museum]] eine [[Einladung zur Mitwirkung zur Bildung eines Turnvereins in Dresden]] ausgelegt. Diese wurde von den neun Gründungsmitgliedern sowie [[Friedrich Lempe]] und [[Julius Schenck]] unterschrieben. Zu diesen elf Pionieren gesellen sich im Laufe der nächsten Wochen weitere 47 Unterzeichner des Aufrufs.
 
  
 
'''12. Februar 1844'''
 
'''12. Februar 1844'''
  
Am [[12. Februar]] 1844 findet um 19 Uhr die offizielle [[Gründungsfeier des Dresdner TV]] im [[Restaurant Hertzsch]] in der [[Scheffelgasse]] 1 in der [[Innere Altstadt|Inneren Altstadt]] statt. Unter den anfangs 26, später 30 dabei anwesenden Männern war auch [[Hermann Köchly|Dr. Hermann Köchly]], Oberlehrer an der Dresdner [[Kreuzschule]]. Stadtgerichtsaktuar [[Theodor Kell]] wird mit dem Vorsitz der Versammlung betraut.
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Am [[12. Februar]] [[1844]] findet die offizielle Gründungsfeier des Dresdner TV statt. Unter den elf, nach anderen Quellen 30 dabei anwesenden Männern war auch [[Hermann Köchly|Dr. Hermann Köchly]], Oberlehrer an der Dresdner [[Kreuzschule]].
 
 
'''23. Februar 1844'''
 
 
 
In der [[Mitgliederversammlung am 23. Februar 1844]] wird [[Wilhelm Heusinger]] zum offiziell ersten [[Präsidenten|Vereinsvorsitzenden]] gewählt.
 
 
 
'''5. Juli 1844'''
 
 
 
Die [[Abteilung Sängerschaft]] des Dresdner TV wird am [[5. Juli]] 1844 gegründet.
 
  
 
'''4. September 1844'''
 
'''4. September 1844'''
  
Der Dresdner TV veranstaltet am [[4. September]] 1844 auf dem [[Turnplatz am Schießhaus]] sein erstes [[Turnen|Schauturnen]] mit fast 300 Turnern. Der Turnplatz am Schießhaus war ein schon länger bestehender städtischer Sportplatz, der am [[22. April]] 1844 auch offiziell eröffnet wurde.
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Der Dresdner TV veranstaltet am [[4. September]] 1844 sein erstes [[Turnen|Schauturnen]].
 
 
'''Frühjahr 1845'''
 
 
 
Im Frühjahr [[1845]] wird die [[Abteilung Fechten]] des Dresdner TV gegründet.
 
 
 
'''26. Mai 1845'''
 
 
 
Die [[Abteilung Schwimmen]] des Dresdner TV wird am [[26. Mai]] 1845 gegründet.
 
  
 
'''1846'''
 
'''1846'''
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[[Datei:Turnerfeuerwehr-Dresden-1870.jpg|300px|mini|rechts|Führung der Turnerfeuerwehr Dresden 1870]]
 
[[Datei:Turnerfeuerwehr-Dresden-1870.jpg|300px|mini|rechts|Führung der Turnerfeuerwehr Dresden 1870]]
  
Nachdem der Dresdner TV bereits seit dem [[6. Juni]] 1845 Übungen zur Brandbekämpfung veranstaltete, gründet er zum [[1. Februar]] [[1847]] die erste freiwillige Feuerwehr in Dresden. Die 127 Mitglieder waren ausschließlich Turner des Vereins, die unter der Leitung des städtischen Feuerlöschdirektors [[Ferdinand Flössel]] standen. Nach der staatlichen Verfolgung des Turnvereins in Folge des Dresdner Maiaufstandes vom [[3. Mai|3.]] bis zum [[9. Mai]] [[1849]] wurde die Feuerwehr am [[17. Januar]] [[1863]] als [[Freiwillige Turnerfeuerwehr zu Dresden]] mit zunächst 75 Turnern erneut gegründet. Am [[18. Juni]] [[1866]] wird der Kommandant der Turnerfeuerwehr, [[Gustav Ritz]], als Nachfolger des erkrankten Ferdinand Flössel als städtischer Branddirektor angestellt. Unter seiner Leitung werden die Dresdner Feuerlöscheinrichtungen völlig neu organisiert und erweitert. Aus der Turnerfeuerwehr entstand zum [[1. Juli]] [[1868]] schließlich die Dresdner Berufsfeuerwehr. Der Turnerfeuerwehr gehörten bis zu ihrer Auflösung am [[23. August]] [[1881]] zeitweise bis zu 165 Turner, insgesamt nahezu 1.300 Turner und zuletzt mehr als 110 Turner an. Ehemalige Mitglieder der Turnerfeuerwehr gründen am [[9. Oktober]] [[1882]] die [[Gut-Schlauch-Riege]] im [[ATV Dresden]]. Zudem wird ein Verein namens "Vormalige Turnerfeuerwehr zu Dresden" gegründet. Diese Vereinigung, in der sich viele ehemalige Mitglieder zusammenfanden, ist bis in das Jahr [[1906]] nachweisbar.
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Nachdem der Dresdner TV bereits seit [[1845]] Übungen zur Brandbekämpfung veranstaltete, gründet er am [[1. Februar]] [[1847]] die erste freiwillige Feuerwehr in Dresden. Die 127 Mitglieder waren ausschließlich Turner des Vereins, die unter der Leitung des städtischen Feuerlöschdirektors [[Ferdinand Flössel]] standen. Nach der staatlichen Verfolgung des Turnvereins in Folge des Dresdner Maiaufstandes vom [[3. Mai|3.]] bis zum [[9. Mai]] [[1849]] wurde die Feuerwehr am [[17. Januar]] [[1863]] als [[Freiwillige Turnerfeuerwehr zu Dresden]] mit zunächst 75 Turnern erneut gegründet. Am [[18. Juni]] [[1866]] wird der Kommandant der Turnerfeuerwehr, [[Gustav Ritz]], als Nachfolger des erkrankten Ferdinand Flössel als städtischer Branddirektor angestellt. Unter seiner Leitung werden die Dresdner Feuerlöscheinrichtungen völlig neu organisiert und erweitert. Aus der Turnerfeuerwehr entstand zum [[1. Juli]] [[1868]] schließlich die Dresdner Berufsfeuerwehr. Der Turnerfeuerwehr gehörten bis zu ihrer Auflösung am [[30. Juli]] [[1881]] zeitweise bis zu 165 Turner, insgesamt nahezu 1.300 Turner und zuletzt mehr als 110 Turner an. Ehemalige Mitglieder der Turnerfeuerwehr gründen am [[9. Oktober]] [[1882]] die [[Gut-Schlauch-Riege]] im [[ATV Dresden]]. Zudem wird ein Verein namens "Vormalige Turnerfeuerwehr zu Dresden" gegründet. Diese Vereinigung, in der sich viele ehemalige Mitglieder zusammenfanden, ist bis in das Jahr [[1906]] nachweisbar.
  
 
'''9. Mai 1847'''
 
'''9. Mai 1847'''
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'''17. Januar 1861'''
 
'''17. Januar 1861'''
  
Der [[TV Neu- und Antonstadt Dresden|Turnverein für Neu- und Antonstadt Dresden]] wird am [[17. Januar]] [[1861]] als Abspaltung einiger Neustädter Mitglieder des Dresdner TV gegründet.
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Der [[TV Neu- und Antonstadt Dresden|Turnverein für Neu- und Antonstadt Dresden]] wird am [[17. Januar]] [[1861]] gegründet.
  
 
'''6. Februar 1861'''
 
'''6. Februar 1861'''
  
Am [[6. Februar]] 1861 formiert [[Ernst Wilhelm Staberoh]] eine 15 Mann starke [[Fechten|Fechtriege]] im TV Neu- und Antonstadt Dresden. Zunächst wird mit Florett, ab [[1864]] auch mit Säbel gefochten.
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Am [[6. Februar]] 1861 formiert [[Ernst Wilhelm Staberoh]] eine 15 Mann starke [[Fechten|Fechtriege]] im TV Neu- und Antonstadt Dresden, die Keimzelle der späteren [[Abteilung Fechten]] des Dresdner SC. Zunächst wurde mit Florett, ab [[1864]] auch mit Säbel gefochten.
  
 
'''1861'''
 
'''1861'''
  
 
In Dresden lebende [[England|Engländer]] gründen 1861 den [[Dresden Cricket Club]].
 
In Dresden lebende [[England|Engländer]] gründen 1861 den [[Dresden Cricket Club]].
 
'''18. Januar 1862'''
 
 
Am [[18. Januar]] [[1862]] wird der [[MTV Dresden]] als Abspaltung einiger Mitglieder des Dresdner TV gegründet.
 
  
 
'''12. August 1863'''
 
'''12. August 1863'''
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'''12. Juni 1865'''
 
'''12. Juni 1865'''
  
Die [[Abteilung Sängerschaft]] des Dresdner TV weiht am [[12. Juni]] [[1865]] ihre Fahne.
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Die neue [[Abteilung Sängerschaft]] des Dresdner TV weiht am [[12. Juni]] [[1865]] ihre Fahne.
  
'''16. Juni 1865'''
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'''1865'''
  
 
[[Datei:Vereinslogo-ATV-Dresden.png|150px|mini|rechts|Vereinslogo des ATV Dresden]]
 
[[Datei:Vereinslogo-ATV-Dresden.png|150px|mini|rechts|Vereinslogo des ATV Dresden]]
  
Der Dresdner TV benennt sich am [[16. Juni]] 1865 um in [[ATV Dresden|Allgemeiner Turnverein zu Dresden]].
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Der Dresdner TV benennt sich 1865 um in [[ATV Dresden|Allgemeiner Turnverein zu Dresden]].
  
 
== 1870er Jahre ==
 
== 1870er Jahre ==
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'''Juli 1885'''
 
'''Juli 1885'''
  
Vom 18. bis zum 23. Juli [[1885]] findet das 6. [[Deutsches Turnfest|Deutsche Turnfest]] mit 19.803 Teilnehmern unter der Leitung des Geheimen Hofrathes Gustav Ackermann in Dresden statt. Unter den Zuschauern sind auch der deutsche Kaiser Wilhelm I., der österreichische Kaiser Franz Joseph I., der deutsche Reichskanzler Otto von Bismarck und der sächsische König Albert I. Alle Einrichtungen für das Turnfest befinden sich auf dem Festplatz am [[Großer Garten|Großen Garten]]. Die Festhalle ist 108 Meter lang, im Hauptteil 36 Meter breit und in der Mitte 35 Meter hoch.
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Vom 18. bis zum 23. Juli [[1885]] findet das 6. Deutsche Turnfest mit 19.803 Teilnehmern unter der Leitung des Geheimen Hofrathes Gustav Ackermann in Dresden statt. Unter den Zuschauern sind auch der deutsche Kaiser Wilhelm I., der österreichische Kaiser Franz Joseph I., der deutsche Reichskanzler Otto von Bismarck und der sächsische König Albert I. Alle Einrichtungen für das Turnfest befinden sich auf dem Festplatz am [[Großer Garten|Großen Garten]]. Die Festhalle ist 108 Meter lang, im Hauptteil 36 Meter breit und in der Mitte 35 Meter hoch.
  
 
'''1886'''
 
'''1886'''
  
Die [[Abteilung Radsport]] des ATV Dresden wird [[1886]] gegründet.
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Die Abteilungen Fechten und Radsport des ATV Dresden werden [[1886]] gegründet.
  
 
'''Herbst 1886'''
 
'''Herbst 1886'''
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[[Datei:Vereinslogo-Neuer-Dresdner-Fussball-Club.png|150px|mini|rechts|Vereinslogo des Neuen Dresdner FC]]
 
[[Datei:Vereinslogo-Neuer-Dresdner-Fussball-Club.png|150px|mini|rechts|Vereinslogo des Neuen Dresdner FC]]
  
15 fußballspielende Mitglieder des [[TV Löbtau]] machen sich zum [[1. Februar]] [[1893]] selbstständig und nennen sich in Ehrfurcht vor dem Dresden Football Club [[Neuer Dresdner Fußball-Club]]. [[Carl Thomas]] wird der erste Vereinsvorsitzende.
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15 fußballspielende Mitglieder des [[TV Löbtau]] machen sich am [[1. Februar]] [[1893]] selbstständig und nennen sich in Ehrfurcht vor dem Dresden Football Club [[Neuer Dresdner Fußball-Club]]. [[Carl Thomas]] wird der erste Vereinsvorsitzende.
  
 
'''10. März 1894'''
 
'''10. März 1894'''
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In Gegenwart von Sachsens König Albert I. veranstaltet der ATV Dresden am [[2. September]] 1894 ein Jubelschauturnen.
 
In Gegenwart von Sachsens König Albert I. veranstaltet der ATV Dresden am [[2. September]] 1894 ein Jubelschauturnen.
  
'''12. April 1896'''
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'''1896'''
  
[[Datei:ATV-Turnhalle-Permoserstrasse.jpg|400px|mini|rechts|ATV-Turnhalle und ATV-Turnplatz an der Permoserstraße]]
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Der Neue Dresdner FC gründet [[1896]] eine 2. Fußballmannschaft. Im November 1896 spielt sie auf der Vogelwiese 0:0 gegen den [[Fußballverein am Annen-Realgymnasium zu Dresden]].
  
Am [[12. April]] [[1896]] wird der Grundstein zur neuen vereinseigenen [[ATV-Turnhalle an der Permoserstraße|Turnhalle des ATV Dresden]] auf einem am [[1. Juli]] [[1895]] erworbenen Bauplatz an der [[Permoserstraße]] im sogenannten Kleinen [[Ostragehege]] gelegt. Wie die alte [[ATV-Turnhalle am Schießhaus|Turnhalle am Schießhaus]] liegt auch die neue ATV-Turnhalle im Stadtteil [[Wilsdruffer Vorstadt]] an der Grenze zur [[Friedrichstadt]]. Die 200.000 Mark teure Turnhalle, die modernste und am besten eingerichtete im [[Deutschland|Deutschen Reich]], wird schließlich am [[14. Februar]] [[1897]] eingeweiht. Sie umfasst eine Haupthalle mit 900 Quadratmetern Grundfläche, zwei kleinere Nebenhallen, einen geräumigen Fechtsaal, mehrere große Umkleideräume, ein Sitzungszimmer und eine Hausmeisterwohnung. Der [[ATV-Turnplatz an der Permoserstraße|Turnplatz]] direkt neben der Halle, welcher offiziell am 15. Mai 1898 eingeweiht wird, ist 2.200 Quadratmeter groß. Zum Areal gehören zusätzlich ein [[ATV-Sportplatz an der Permoserstraße|Sportplatz]] und drei Häuser, in denen auch die Geschäftsstelle und die [[Turnerschänke]] untergebracht sind.
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'''12. April 1896'''
 
 
'''20. Mai 1896'''
 
 
 
Am [[20. Mai]] 1896 beschließt der ATV Dresden die Gründung einer [[Spielabteilung]].
 
 
 
'''1896'''
 
  
Der Neue Dresdner FC gründet 1896 eine 2. Fußballmannschaft. Im November 1896 spielt sie auf der Vogelwiese 0:0 gegen den [[Fußballverein am Annen-Realgymnasium zu Dresden]].
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Am [[12. April]] 1896 wird der Grundstein zur neuen vereinseigenen [[ATV-Turnhalle an der Permoserstraße|Turnhalle des ATV Dresden]] auf einem am [[1. Juli]] [[1895]] erworbenen Bauplatz an der [[Permoserstraße]] im sogenannten Kleinen [[Ostragehege]] gelegt. Wie die alte [[ATV-Turnhalle am Schießhaus|Turnhalle am Schießhaus]] liegt auch die neue ATV-Turnhalle im Stadtteil [[Wilsdruffer Vorstadt]] an der Grenze zur [[Friedrichstadt]]. Die 200.000 Mark teure Turnhalle, die modernste und am besten eingerichtete im [[Deutschland|Deutschen Reich]], wird schließlich am [[14. Februar]] [[1897]] eingeweiht. Sie umfasst eine Haupthalle mit 900 Quadratmetern Grundfläche, zwei kleinere Nebenhallen, einen geräumigen Fechtsaal, mehrere große Umkleideräume, ein Sitzungszimmer und eine Hausmeisterwohnung. Der [[ATV-Turnplatz an der Permoserstraße|Turnplatz]] direkt neben der Halle, welcher offiziell am 15. Mai 1898 eingeweiht wird, ist 2.200 Quadratmeter groß. Zum Areal gehören zusätzlich ein [[ATV-Sportplatz an der Permoserstraße|Sportplatz]] und drei Häuser, in denen auch die Geschäftsstelle und die [[Turnerschänke]] untergebracht sind.
  
 
'''30. April 1898'''
 
'''30. April 1898'''
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[[Datei:Pfarrgasse-1904.jpg|200px|mini|rechts|Aquarell der Pfarrgasse mit dem Hotel Stadt Coblenz von Otto Schneider 1904]]
 
[[Datei:Pfarrgasse-1904.jpg|200px|mini|rechts|Aquarell der Pfarrgasse mit dem Hotel Stadt Coblenz von Otto Schneider 1904]]
  
Unter der Leitung von [[Karl Baier]] [[Gründungsversammlung|gründen]] fünf junge [[Fußball|Fußballer]], die im März 1898 aus dem [[Neuer Dresdner FC|Neuen Dresdner FC]] ausgetreten waren, da sie neben Fußball auch andere Sportarten treiben wollten, was sie beim NDFC aber nicht durften, in der Walpurgisnacht am [[30. April]] [[1898]] gegen 23:15 Uhr in der Gaststätte des [[Hotel Stadt Coblenz|Hotels Stadt Coblenz]] in der [[Pfarrgasse]] 3 direkt neben der Kreuzkirche den [[Dresdner SC|Dresdner Sport-Club]]. Von Anfang an werden auch [[Leichtathletik]] und [[Radsport]] im Verein betrieben, zeitweilig auch [[Fechten]] (ab Herbst [[1901]]) und [[Kricket]] (ab [[15. Juli]] [[1905]]). [[1910]] wird die [[Abteilung Tennis]] (schon seit 1901 betrieben) gegründet (erneute Gründung am 20. März 1913, Auflösung im Sommer 1918), [[1913]] die [[Abteilung Wintersport]] (Schlittschuhlaufen wurde schon ab 1901 betrieben) und [[1916]] die [[Abteilung Schlagball]]. Die [[Abteilung Hockey]] wird im August [[1915]] von Dresdner Gymnasiasten auf Initiative von [[Arno Neumann]] gegründet. In den Jahren nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] kommen [[Boxen]] (August 1922 und abermals 1924, zusammen mit [[Gewichtheben]] und [[Ringen]] schon ab 1920 betrieben), [[Faustball]] (1926), [[Handball]] (1923, betrieben schon ab 1920), [[Kanu]] (1928), [[Korbball]] (1919), [[Pushball]] (1928), [[Tischtennis]] ([[9. Januar]] [[1931]] und am [[5. November]] [[1936]] nach einer kurzen Unterbrechung erneut gegründet, wobei schon seit 1901 betrieben), [[Trommelball]] (1919) und [[Turnen]] (1919) hinzu. Von [[Eugen Fritzsche]] wird 1935 die [[Abteilung Schwimmen]] gegründet.
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Unter der Leitung von [[Karl Baier]] [[Gründungsversammlung|gründen]] fünf junge [[Fußball|Fußballer]], die im März 1898 aus dem [[Neuer Dresdner FC|Neuen Dresdner FC]] ausgetreten waren, da sie neben Fußball auch andere Sportarten treiben wollten, was sie beim NDFC aber nicht durften, am [[30. April]] [[1898]] gegen Mitternacht in der Gaststätte des [[Hotel Stadt Coblenz|Hotels Stadt Coblenz]] in der [[Pfarrgasse]] 3 direkt neben der Kreuzkirche den [[Dresdner SC|Dresdner Sport-Club]]. Von Anfang an werden auch [[Leichtathletik]] und [[Radsport]] im Verein betrieben, zeitweilig auch [[Fechten]] und [[Kricket]]. [[1910]] wird die [[Abteilung Tennis]] gegründet, [[1913]] die [[Abteilung Wintersport]] und [[1916]] die [[Abteilung Schlagball]]. Die [[Abteilung Hockey]] wird im August [[1915]] von Dresdner Gymnasiasten auf Initiative von [[Arno Neumann]] gegründet. In den Jahren nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] kommen [[Boxen]] (1924, zusammen mit [[Gewichtheben]] und [[Ringen]] schon ab 1920 betrieben), [[Faustball]] (1926), [[Handball]] (1923, betrieben schon ab 1920), [[Kanu]] (1928), [[Korbball]] (1919), [[Tischtennis]] (am [[5. November]] [[1936]] nach einer Unterbrechung wiedergegründet) und [[Turnen]] (1919) hinzu. Von [[Eugen Fritzsche]] wird 1935 die [[Abteilung Schwimmen]] gegründet.
  
 
'''6. Mai 1898'''
 
'''6. Mai 1898'''
  
 
[[Datei:DSC-Fahne.png|150px|mini|rechts|DSC-Vereinslogo]]
 
[[Datei:DSC-Fahne.png|150px|mini|rechts|DSC-Vereinslogo]]
 
[[Datei:Klublied.png|250px|mini|rechts|DSC-Klublied im Programmheft zum Tag der Alten Herren im DSC 1938]]
 
  
 
Bei der ersten [[Mitgliederversammlung am 6. Mai 1898|Mitgliederversammlung]] am [[6. Mai]] 1898 einigen sich die 13 als [[Gründungsmitglieder]] zählenden Männer auf die [[Vereinsfarben]] Schwarz-Mohnrot und die [[DSC-Fahne]] als [[Vereinslogo]]. Außerdem wurde der Vereinsname bestätigt. Der erste DSC-Vorstand setzt sich zusammen aus dem Vorsitzenden [[Karl Baier]] und den Herren [[Johannes Kühnel]], [[Walther Hänsch]], Friedrich (oder Wilhelm?) Keßler, [[Hans Winsch]] und [[Charles Eales]]. Die ersten Fußbälle der Marke "The Victor" zu jeweils 10 Mark sowie die schwarz-rote Spielkleidung werden vom Berliner "Sporthaus Anton Steidel" bezogen, da es in Dresden noch kein Sportgeschäft gibt. Bis dahin spielten die DSCer in schwarzer Hose und weißem Hemd wie der NDFC.
 
Bei der ersten [[Mitgliederversammlung am 6. Mai 1898|Mitgliederversammlung]] am [[6. Mai]] 1898 einigen sich die 13 als [[Gründungsmitglieder]] zählenden Männer auf die [[Vereinsfarben]] Schwarz-Mohnrot und die [[DSC-Fahne]] als [[Vereinslogo]]. Außerdem wurde der Vereinsname bestätigt. Der erste DSC-Vorstand setzt sich zusammen aus dem Vorsitzenden [[Karl Baier]] und den Herren [[Johannes Kühnel]], [[Walther Hänsch]], Friedrich (oder Wilhelm?) Keßler, [[Hans Winsch]] und [[Charles Eales]]. Die ersten Fußbälle der Marke "The Victor" zu jeweils 10 Mark sowie die schwarz-rote Spielkleidung werden vom Berliner "Sporthaus Anton Steidel" bezogen, da es in Dresden noch kein Sportgeschäft gibt. Bis dahin spielten die DSCer in schwarzer Hose und weißem Hemd wie der NDFC.
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Mitglieder des ATV Dresden gründen am [[30. November]] [[1903]] den [[VTB Turnlust Dresden]].
 
Mitglieder des ATV Dresden gründen am [[30. November]] [[1903]] den [[VTB Turnlust Dresden]].
  
'''4. September 1904'''
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'''1904'''
  
[[Datei:Neue-Sorge.png|300px|mini|rechts|Karikatur über das DSC-Vereinslokal Zur Sorge mit Vereinswirt Georg Hoppert im Programmheft zum Tag der Alten Herren im DSC 1938]]
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Der neue [[DSC-Sportplatz an der Nossener Brücke]] im Stadtteil [[Südvorstadt]] nahe [[Löbtau]] wird [[1904]] in Betrieb genommen. Das Gelände verfügt über drei Spielfelder und einen großzügigen Umkleideraum mit Waschgelegenheit im Vereinslokal [[Zur Sorge]]. Aus treppenförmig aufgestellten ehemaligen Kirchenbänken entstand die erste Tribüne. Nachdem zuvor die Güntzwiesen ab Mai 1904 nicht mehr zur Verfügung standen, mietete sich der DSC auf Initiative von [[Walther Hänsch]] und [[Johannes Kühnel]] im Sommer 1904 bis zur Eröffnung kurzzeitig an der [[Radrennbahn an der Pfotenhauerstraße]] in der [[Johannstadt]] ein.
 
 
Der neue [[DSC-Sportplatz an der Nossener Brücke]] im Stadtteil [[Südvorstadt]] nahe [[Löbtau]] wird am [[4. September]] [[1904]] in Betrieb genommen. Im Einweihungsspiel unterliegt der DSC dem [[Berliner FC Preussen]] nur knapp mit 2:3 (2:1). Das Gelände verfügt über drei Spielfelder und einen großzügigen Umkleideraum mit Waschgelegenheit im Vereinslokal [[Zur Sorge]]. Aus treppenförmig aufgestellten ehemaligen Kirchenbänken entstand die erste Tribüne. Nachdem zuvor die Güntzwiesen ab Mai 1904 nicht mehr zur Verfügung standen, mietete sich der DSC auf Initiative von [[Walther Hänsch]] und [[Johannes Kühnel]] am [[5. Mai]] 1904 bis zur Eröffnung kurzzeitig an der [[Radrennbahn an der Pfotenhauerstraße]] in der [[Johannstadt]] ein.
 
  
 
'''21. April 1905'''
 
'''21. April 1905'''
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Beim ersten offiziellen Fußball-Länderspiel auf deutschem Boden (Deutschland gegen England Amateure, 1:5 vor 7.000 Zuschauern in Berlin-Mariendorf) am [[20. April]] [[1908]] steht mit Arno Neumann der erste von insgesamt 17 A-[[Fußball-Nationalspieler|Nationalspielern]] des DSC auf dem Platz.
 
Beim ersten offiziellen Fußball-Länderspiel auf deutschem Boden (Deutschland gegen England Amateure, 1:5 vor 7.000 Zuschauern in Berlin-Mariendorf) am [[20. April]] [[1908]] steht mit Arno Neumann der erste von insgesamt 17 A-[[Fußball-Nationalspieler|Nationalspielern]] des DSC auf dem Platz.
  
'''26. Mai 1908'''
+
'''1908'''
  
Der [[Southampton FC]] kommt am [[26. Mai]] 1908 zu einem Freundschaftsspiel und gewinnt vor 1.000 Zuschauern auf dem DSC-Sportplatz an der Nossener Brücke mit 2:5 (0:2).
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Der [[Southampton FC]] kommt 1908 zu einem Freundschaftsspiel und gewinnt auf dem DSC-Sportplatz an der Nossener Brücke mit 2:5.
  
 
== 1910er Jahre ==
 
== 1910er Jahre ==
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'''31. Dezember 1913'''
 
'''31. Dezember 1913'''
  
Im letzten Jahr vor dem Ausbruch des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] hat der ATV Dresden zum [[31. Dezember]] 1913 2.311 Vereinsmitglieder. Der ATV Dresden bietet neben dem Turnen, Singen, Fechten und Radfahren längst auch Sportarten wie Schwimmen, Wandern, Leichtathletik, Gewichtheben, Faustball und Fußball an.
+
Im letzten Jahr vor dem Ausbruch des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] hat der ATV Dresden zum [[31. Dezember]] 1913 2.311 Vereinsmitglieder. Der ATV Dresden bietet neben dem Turnen, Singen, Fechten und Radfahren längst auch Sportarten wie Wandern, Leichtathletik, Gewichtheben, Faustball und Fußball an.
  
 
'''Juli 1914'''
 
'''Juli 1914'''
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'''1915'''
 
'''1915'''
  
Erstmals erscheinen 1915 die monatlichen [[DSC-Nachrichten|Vereins-Nachrichten des Dresdner SC]].
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Erstmals erscheint 1915 die monatliche DSC-Vereinszeitung [[DSC-Nachrichten]].
  
 
'''August 1915'''
 
'''August 1915'''
  
Im August 1915 wird die [[Abteilung Hockey]] von Dresdner Gymnasiasten auf Initiative von [[Arno Neumann]] gegründet. Die [[Hockeymannschaft]] bestreitet am [[6. April]] [[1916]] ihr erstes Spiel gegen die Auswahl des Vitzthumschen Gymnasiums. In der Folge wird im Februar [[1917]] sogar [[Eishockey]] auf dem Palaisteich im [[Großer Garten|Großen Garten]] betrieben. Da man aber auch die allerletzten Spieler zum [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] einzog, schlief der Hockeybetrieb beim DSC [[1918]] wieder ein. Im Sommer [[1919]] bildet sich aus Leichtathleten und Schlagballspielern des DSC erneut eine Hockeymannschaft, die bereits im September ihren ersten Vergleich austrägt. 1928 umfasst die Abteilung fünf Teams (Frauen und Männer sowie männliche Jugend).
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Im August 1915 wird die [[Abteilung Hockey]] von Dresdner Gymnasiasten auf Initiative von [[Arno Neumann]] gegründet. Die [[Hockeymannschaft]] bestreitet am [[6. April]] [[1916]] ihr erstes Spiel gegen die Auswahl des Vitzthumschen Gymnasiums. In der Folge wird sogar [[Eishockey]] auf dem Palaisteich im [[Großer Garten|Großen Garten]] betrieben. Da man aber auch die allerletzten Spieler zum [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] einzog, schlief der Hockeybetrieb beim DSC [[1918]] wieder ein. Im Sommer [[1919]] bildet sich aus Leichtathleten und Schlagballspielern des DSC erneut eine Hockeymannschaft, die bereits im September ihren ersten Vergleich austrägt. 1928 umfasst die Abteilung fünf Teams (Frauen und Männer sowie männliche Jugend).
  
 
'''11. November 1918'''
 
'''11. November 1918'''
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Der im November 1918 gegründete [[Dresdner SV Bar Kochba]] weiht am [[14. Oktober]] [[1928]] seinen eigenen [[Bar-Kochba-Sportplatz Dresden|Sportplatz]] im Sportpark Ostragehege ein. Das Gelände wurde von der Stadt Dresden gepachtet. 1933 wurde der Pachtvertrag von der Stadt Dresden gekündigt. 1935 übernahm der [[ATV Dresden]] den Sportplatz.
 
Der im November 1918 gegründete [[Dresdner SV Bar Kochba]] weiht am [[14. Oktober]] [[1928]] seinen eigenen [[Bar-Kochba-Sportplatz Dresden|Sportplatz]] im Sportpark Ostragehege ein. Das Gelände wurde von der Stadt Dresden gepachtet. 1933 wurde der Pachtvertrag von der Stadt Dresden gekündigt. 1935 übernahm der [[ATV Dresden]] den Sportplatz.
  
'''17./18. Oktober 1928'''
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'''18. Oktober 1928'''
  
 
Feuer im Ostragehege: Das DSC-Vereinshaus und die gesamte [[Alte Holztribüne|Holztribüne]] werden in der Nacht zum [[18. Oktober]] 1928 ein Opfer der Flammen.
 
Feuer im Ostragehege: Das DSC-Vereinshaus und die gesamte [[Alte Holztribüne|Holztribüne]] werden in der Nacht zum [[18. Oktober]] 1928 ein Opfer der Flammen.
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'''1929'''
 
'''1929'''
  
[[Datei:Frauen-Handballmannschaft-1931-1932.jpg|200px|mini|rechts|Mitteldeutscher Feldhandballmeister 1932: 1. Frauenmannschaft des Dresdner SC]]
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[[Datei:Frauen-Handballmannschaft-1931-1932.jpg|200px|mini|rechts|Mitteldeutscher Frauen-Handballmeister 1929 und 1932]]
  
Die [[Frauen-Handballmannschaft|DSC-Handballerinnen]] werden [[1929]] zum ersten Mal Mitteldeutscher Meister. Auch [[1932]] holen sie sich nochmals die Meisterschaft.
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Die DSC-Handballerinnen werden [[1929]] zum ersten Mal Mitteldeutscher Meister. Auch 1932 holen sie sich nochmals die Meisterschaft.
  
 
'''24. November 1929'''
 
'''24. November 1929'''
  
Im DSC-Stadion im Sportpark Ostragehege wird am [[24. November]] [[1929]] die neue [[Steintribüne]] mit Vereinsheim und rund 800 Sitzplätzen eingeweiht. Der 150.000 Reichsmark teure  und komplett vom Dresdner SC als Stadioneigentümer finanzierte Neubau begann am [[7. August]] 1929 nach den Plänen des Architekten Konrad Materne. Spielpartner zur Eröffnung ist der Deutsche Meister [[SpVgg Fürth]], der vor 20.000 Zuschauern mit 0:3 (0:1) gewinnt. In den Folgejahren erfolgt ein stetiger Ausbau des Stadions auf eine Zuschauerkapazität von 60.000.
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Im DSC-Stadion im Sportpark Ostragehege wird am [[24. November]] [[1929]] die neue [[Steintribüne]] mit Vereinsheim und rund 800 Sitzplätzen eingeweiht. Der 150.000 Reichsmark teure  und komplett vom Dresdner SC als Stadioneigentümer finanzierte Neubau begann am [[7. August]] 1929 nach den Plänen des Architekten Materne. Spielpartner zur Eröffnung ist der Deutsche Meister [[SpVgg Fürth]], der vor 20.000 Zuschauern mit 0:3 (0:1) gewinnt. In den Folgejahren erfolgt ein stetiger Ausbau des Stadions auf eine Zuschauerkapazität von 60.000.
  
 
== 1930er Jahre ==
 
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== 1940er Jahre ==
 
== 1940er Jahre ==
 
[[Datei:Programm-01-12-1940.png|200px|mini|rechts|Stadionheft zum Pokalfinale 1940]]
 
  
 
'''1. Dezember 1940'''
 
'''1. Dezember 1940'''
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'''2. November 1941'''
 
'''2. November 1941'''
  
Mit einem 2:1 gegen den FC Schalke 04 verteidigen die DSC-Fußballer am [[2. November]] 1941 im Berliner Olympiastadion den Pokal und dürfen sich in der Folge bis 1962 DFB-Rekordpokalsieger nennen. Bereits bei Kriegsbeginn 1939 war ein halbes Dutzend DSC-Stammspieler von der Wehrmacht eingezogen worden. Nach diesem Triumph aber wird der Großteil der Stammelf an die Front berufen. In einigen Spielen muss der DSC fortan sogar mit seiner Juniorenmannschaft antreten. Die DSC-Kicker hatten sich nicht von den Nazis vereinnahmen lassen. Sie wurden erfolglos zum Eintritt in die NSDAP und teilweise SS gedrängt. Und dies sollte kurzfristige Folgen haben. "Hat der DSC auf seine Reserven und seinen Nachwuchs genügend Wert gelegt?", fragt die Presse damals. DSC-Vereinsführer [[Alwin Weinhold]] antwortet direkt im [[Kicker]]: "Die Reserven stehen jetzt aus zeitbedingten Gründen nicht zur Verfügung. Genannt wird vielfach die Bombenbesetzung bei Schalke 04, das fast in friedensmäßiger Besetzung spielt. Den DSC kümmert dies nicht. Wenn der DSC sechs Stammspieler abgegeben hat und dafür drei Gastspieler erhalten hat, so liegt wohl kein Grund vor, zu behaupten, er habe nur durch die Gastspieler seine Erfolge der letzten Zeit erreicht. Ab November 1941 mußten dann [[Willibald Kreß|Kreß]], [[Herbert Pohl|Pohl]], [[Walter Dzur|Dzur]], [[Helmut Schubert|Schubert]] und [[Emanuel Boczek|Boczek]] an die Front, [[Karl Miller|Miller]] und [[Gustav Carstens|Carstens]] wechselten als Gastspieler die Standorte und durften laut [[Nationalsozialistischer Reichsbund für Leibesübungen|NSRL]] nicht mehr für den DSC spielen. Damit standen mit [[Helmut Schön|Schön]], [[Heinrich Kugler|Kugler]], [[Walter Kreisch|Kreisch]] und [[Heinz Hempel|Hempel]] nur noch vier Stammspieler zur Verfügung. Zuletzt sei noch vermerkt, daß [[Heinrich Schaffer|Schaffer]] operiert wurde und verletzungsbedingt nicht einsatzbereit war. So gilt es nun, auf die Reserven und den Nachwuchs zurückzugreifen und eine neue Mannschaft aufzubauen. Und wo sind diese Reserven? Sämtliche Spieler unserer Reservemannschaft, mit Ausnahme von [[Fritz Heinlein|Heinlein]], befinden sich ebenfalls im Wehrmachtsdienst. So blieb nur der Rückgriff auf die Jugendmannschaft, was besonderer Genehmigungen bedurfte. Zwei wurden eingesetzt, einer war verletzt, drei Gastspieler erhielten von der Luftwafffe keine Spielgenehmigung."
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Mit einem 2:1 gegen den FC Schalke 04 verteidigen die DSC-Fußballer am [[2. November]] 1941 im Berliner Olympiastadion den Pokal und dürfen sich in der Folge bis 1962 DFB-Rekordpokalsieger nennen. Bereits bei Kriegsbeginn 1939 war ein halbes Dutzend DSC-Stammspieler von der Wehrmacht eingezogen worden. Nach diesem Triumph aber wird der Großteil der Stammelf an die Front berufen. In einigen Spielen muss der DSC fortan sogar mit seiner Juniorenmannschaft antreten. Die DSC-Kicker hatten sich nicht von den Nazis vereinnahmen lassen. Sie wurden erfolglos zum Eintritt in die NSDAP und teilweise SS gedrängt. Und dies sollte kurzfristige Folgen haben. "Hat der DSC auf seine Reserven und seinen Nachwuchs genügend Wert gelegt?", fragt die Presse damals. DSC-Vereinsführer [[Alwin Weinhold]] antwortet direkt im [[Kicker]]: "Die Reserven stehen jetzt aus zeitbedingten Gründen nicht zur Verfügung. Genannt wird vielfach die Bombenbesetzung bei Schalke 04, das fast in friedensmäßiger Besetzung spielt. Den DSC kümmert dies nicht. Wenn der DSC sechs Stammspieler abgegeben hat und dafür drei Gastspieler erhalten hat, so liegt wohl kein Grund vor, zu behaupten, er habe nur durch die Gastspieler seine Erfolge der letzten Zeit erreicht. Ab November 1941 mußten dann [[Willibald Kreß|Kreß]], [[Herbert Pohl|Pohl]], [[Walter Dzur|Dzur]], [[Helmut Schubert|Schubert]] und [[Emanuel Boczek|Boczek]] an die Front, [[Karl Miller|Miller]] und [[Gustav Carstens|Carstens]] wechselten als Gastspieler die Standorte und durften laut [[Nationalsozialistischer Reichsbund für Leibesübungen|NSRL]] nicht mehr für den DSC spielen. Damit standen mit [[Helmut Schön|Schön]], [[Heinrich Kugler|Kugler]], [[Walter Kreisch|Kreisch]] und [[Heinz Hempel|Hempel]] nur noch vier Stammspieler zur Verfügung. Zuletzt sei noch vermerkt, daß [[Heinrich Schaffer|Schaffer]] operiert wurde und verletzungsbedingt nicht einsatzbereit war. So gilt es nun, auf die Reserven und den Nachwuchs zurückzugreifen und eine neue Mannschaft aufzubauen. Und wo sind diese Reserven? Sämtliche Spieler unserer Reservemannschaft, mit Ausnahme von Heinlein, befinden sich ebenfalls im Wehrmachtsdienst. So blieb nur der Rückgriff auf die Jugendmannschaft, was besonderer Genehmigungen bedurfte. Zwei wurden eingesetzt, einer war verletzt, drei Gastspieler erhielten von der Luftwafffe keine Spielgenehmigung."
  
 
'''19. April 1942'''
 
'''19. April 1942'''
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'''8. Mai 1945'''
 
'''8. Mai 1945'''
  
Mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am [[8. Mai]] 1945 war den Friedrichstädter Sportvereinen Dresdner SC, ATV Dresden und [[Post-SG Dresden]] (gegründet am [[13. August]] [[1925]] als [[Post-SpVgg Dresden]], am [[12. April]] [[1935]] Umbenennung in [[Post-SV Dresden]], am [[3. Mai]] [[1940]] Umbenennung in Post-SG Dresden) jegliche Betätigung verboten.
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Mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am [[8. Mai]] 1945 war den Friedrichstädter Sportvereinen Dresdner SC, ATV Dresden und [[Post-SG Dresden]] (gegründet am [[7. Dezember]] [[1925]] als [[Post-SpVgg Dresden]], am [[12. April]] [[1935]] Umbenennung in [[Post-SV Dresden]], am [[3. Mai]] [[1940]] Umbenennung in Post-SG Dresden) jegliche Betätigung verboten.
  
 
'''30. Mai 1945'''
 
'''30. Mai 1945'''
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Das Sportamt der Stadt Dresden verfügt am [[30. Juni]] 1945 beim Rat der Stadt Dresden die Auflösung aller im [[Nationalsozialistischer Reichsbund für Leibesübungen|NSRL]] organisierten Vereine in Dresden. Am gleichen Tag war in der Dresdner Tagespresse zu lesen: "Alle Turn-, Spiel- und Sportvereine oder sonstige Leibesübungen treibende Organisationen gelten als aufgelöst. Das gesamte Vermögen oder sonstige Vermögenswerte sind von der Stadtverwaltung Dresden beschlagnahmt, die ausschließlich das Verfügungsrecht über das Vermögen und die Vermögenswerte hat. Alle Vorsitzenden und Kassierer genannter Vereine oder Organisationen werden aufgefordert, sofort ihr gesamtes Vermögen und ihre gesamten Vermögenswerte beim Rat zu Dresden, Sportamt, anzumelden. Kassenbücher, Mitgliederlisten oder sonstige Unterlagen sind mitzubringen. Anmeldungen täglich 13 bis 16 Uhr in der Stadtverwaltung, Melanchthonstraße 9, Zimmer 51."
 
Das Sportamt der Stadt Dresden verfügt am [[30. Juni]] 1945 beim Rat der Stadt Dresden die Auflösung aller im [[Nationalsozialistischer Reichsbund für Leibesübungen|NSRL]] organisierten Vereine in Dresden. Am gleichen Tag war in der Dresdner Tagespresse zu lesen: "Alle Turn-, Spiel- und Sportvereine oder sonstige Leibesübungen treibende Organisationen gelten als aufgelöst. Das gesamte Vermögen oder sonstige Vermögenswerte sind von der Stadtverwaltung Dresden beschlagnahmt, die ausschließlich das Verfügungsrecht über das Vermögen und die Vermögenswerte hat. Alle Vorsitzenden und Kassierer genannter Vereine oder Organisationen werden aufgefordert, sofort ihr gesamtes Vermögen und ihre gesamten Vermögenswerte beim Rat zu Dresden, Sportamt, anzumelden. Kassenbücher, Mitgliederlisten oder sonstige Unterlagen sind mitzubringen. Anmeldungen täglich 13 bis 16 Uhr in der Stadtverwaltung, Melanchthonstraße 9, Zimmer 51."
 
'''6. August 1945'''
 
 
In einem offiziellen Brief an den "Hochzuverehrenden Herrn Präsidenten" der sächsischen Landesverwaltung beantragt DSC-Vereinsvorsitzender [[Alwin Weinhold]] am [[6. August]] 1945, alle ehemaligen DSC-Vereinsmitglieder automatisch in die SG Friedrichstadt aufzunehmen und ihr auch das Vereinsvermögen sowie den alten Namen zu übertragen. Doch sein Anliegen wird von einer Versammlung städtischer Sportfunktionäre abgelehnt.
 
  
 
'''8. September 1945'''
 
'''8. September 1945'''
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'''17. März 1946'''
 
'''17. März 1946'''
  
Anpfiff zur verkürzten [[1. Mannschaft 1945/1946|Fußballsaison 1945/1946]]: Der organisierte Punktspielbetrieb beginnt in Form eines [[Fußball-Aufbauturnier Dresden|Fußball-Aufbauturniers]] am [[17. März]] 1946. Nicht mehr die Vereine sind die Träger des Sports, sondern die neu gegründeten Stadtbezirke. Die Liga wird in zwei Staffeln mit je zehn Mannschaften durchgeführt. Am 1. Spieltag am 17. März empfängt die SG Friedrichstadt in der Gruppe A um 16 Uhr die [[SG Neustadt-Mitte]], traditioneller Nachfolger des [[SV Ring-Greiling 1902 Dresden]], und gewinnt mit 16:1. Die SG Friedrichstadt muss sich jedoch aufgrund von Spielermangel nach dieser Partie aus dem Spielbetrieb zurückziehen.
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Anpfiff zur verkürzten [[1. Mannschaft 1945/1946|Fußballsaison 1945/1946]]: Der organisierte Punktspielbetrieb beginnt in Form eines [[Fußball-Aufbauturnier Dresden|Fußball-Aufbauturniers]] am [[17. März]] 1946. Nicht mehr die Vereine sind die Träger des Sports, sondern die neu gegründeten Stadtbezirke. Die Liga wird in zwei Staffeln mit je zehn Mannschaften durchgeführt. Am 1. Spieltag am 17. März empfängt die SG Friedrichstadt in der Gruppe A um 16 Uhr die [[SG Neustadt-Mitte]], traditioneller Nachfolger des [[SV Ring-Greiling 1902 Dresden]].
  
 
'''6. Juli 1946'''
 
'''6. Juli 1946'''
  
Das Endspiel im Fußball-Aufbauturnier gewinnt die [[SG Striesen]] (Staffel B) mit 4:1 (2:1) gegen die [[SG Löbtau]] (Staffel A) am [[6. Juli]] 1946 vor 2.000 Zuschauern im [[Heinz-Steyer-Stadion|Stadion im Ostragehege]] und wird somit erster offizieller Dresdner Stadtmeister (bereits 1945 gab es eine inoffizielle Stadtmeisterschaft, im Volksmund "Oberklasse" genannt, welche die SG Löbtau gewann) nach dem Zusammenbruch.
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Das Endspiel im Fußball-Aufbauturnier gewinnt die [[SG Striesen]] (Staffel B) mit 4:1 (2:1) gegen die [[SG Löbtau]] (Staffel A) am [[6. Juli]] 1946 vor 2.000 Zuschauern im [[Heinz-Steyer-Stadion|Stadion im Ostragehege]] und wird somit erster offizieller Dresdner Stadtmeister (bereits 1945 gab es eine inoffizielle Stadtmeisterschaft, im Volksmund "Oberklasse" genannt, welche die SG Löbtau gewann) nach dem Zusammenbruch. Welchen Platz die SG Friedrichstadt in der Staffel A belegte, ist nicht überliefert.
  
 
'''5. August 1946'''
 
'''5. August 1946'''
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Die vom [[3. April]] bis zum [[14. Mai]] 1949 ausgetragene einfache Finalrunde um die sächsische Landesmeisterschaft im Fußball beendet die SG Friedrichstadt als Erster. Da jedoch die ersten drei Mannschaften punktgleich sind, findet eine erneute einfache Finalrunde mit drei Gemeinschaften statt, die vom [[18. Mai]] bis zum [[25. Mai]] 1949 auf neutralen Plätzen ausgetragen wird. Im entscheidenden Spiel vor 45.000 Zuschauern in Chemnitz am [[22. Mai]] 1949 gegen die [[ZSG Industrie Leipzig]] setzt sich die SG Friedrichstadt mit 1:0 (1:0) durch. Das Team aus dem Ostragehege ist Sachsenmeister und steht im Viertelfinale um die zweite Ostzonenmeisterschaft.
 
Die vom [[3. April]] bis zum [[14. Mai]] 1949 ausgetragene einfache Finalrunde um die sächsische Landesmeisterschaft im Fußball beendet die SG Friedrichstadt als Erster. Da jedoch die ersten drei Mannschaften punktgleich sind, findet eine erneute einfache Finalrunde mit drei Gemeinschaften statt, die vom [[18. Mai]] bis zum [[25. Mai]] 1949 auf neutralen Plätzen ausgetragen wird. Im entscheidenden Spiel vor 45.000 Zuschauern in Chemnitz am [[22. Mai]] 1949 gegen die [[ZSG Industrie Leipzig]] setzt sich die SG Friedrichstadt mit 1:0 (1:0) durch. Das Team aus dem Ostragehege ist Sachsenmeister und steht im Viertelfinale um die zweite Ostzonenmeisterschaft.
 
Die [[Frauen-Tischtennismannschaft]] der SG Friedrichstadt wird am 22. Mai 1949 in [[Eisenach]] erster und einziger [[Frauen-Tischtennis-Ostzonenmeisterschaft|Ostzonen-Vizemeister]] hinter der [[BSG Post West Magdeburg]].
 
  
 
'''29. Mai 1949'''
 
'''29. Mai 1949'''
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'''16. April 1950'''
 
'''16. April 1950'''
  
Am letzten Spieltag der [[DS-Liga]] unterliegt die SG Friedrichstadt der [[ZSG Horch Zwickau]] am [[16. April]] [[1950]] mit 1:5 (1:3) vor über 60.000 Zuschauern, darunter auch 4.000 Gäste aus [[Zwickau]], im Heinz-Steyer-Stadion im Ostragehege. Weitere 40.000 Menschen, die nicht mehr in das Stadion durften, warteten vor den Eingängen. Obwohl das Spiel erst um 15:30 Uhr beginnen sollte, war der Stadionvorplatz bereits um 8 Uhr morgens überfüllt. Einige Anhänger übernachteten sogar vor dem Stadion, um sich einen Platz zu sichern. Drei Unentwegte versteckten sich bereits am Vortag im Stadion. Auch waren gefälschte Eintrittskarten im Umlauf, angeblich von einer Zwickauer Druckerei gefertigt. Immerhin 92 Stück zum Wucherpreis von 20 DDR-Mark konnten von der Volkspolizei vor dem Chemnitzer Hauptbahnhof und in Dresden-Cotta sichergestellt werden. Auf dem Schwarzmarkt kostete ein Ticket bis zu 100 DDR-Mark. Das war ein damals unvorstellbar hoher Preis, denn der Normalpreis betrug 80 Pfennig. Der Zuschauerschnitt bei den Heimspielen der SG Friedrichstadt betrug in dieser Saison für die damalige Zeit unglaubliche 28.066 Menschen, das war deutschlandweiter Rekord. Schiedsrichter Willi Schmidt aus Schönebeck hatte, wie später nachgewiesen wurde, von den DDR-Funktionären den Befehl bekommen, für Zwickau zu pfeifen. Aufgrund des offensichtlichen Betruges finden nach Spielschluss im Stadion die größten Ausschreitungen in der Geschichte der noch jungen DDR statt. Der letzte Deutsche Meister, ein bürgerlicher Verein, hätte unter keinen Umständen erster DDR-Meister werden dürfen. Den Friedrichstädtern blieb nur die Vizemeisterschaft. Die angekündigten Medaillen dafür haben die Spieler bis heute nicht erhalten. "Besonders aber begrüßen wir es, daß die Sportler der großen Betriebssportgemeinschaft eines volkseigenen Betriebes diesen Sieg errungen haben. Sind sie es doch, die durch ihre unermüdliche Arbeit mitgeholfen haben und ständig weiter mithelfen, die Lebenslage unseres ganzen Volkes zu verbessern. Ihr Sieg in dieser Meisterschaft bewies, daß die Demokratische Sportbewegung auf dem richtigen Wege ist, wenn sie ihre besondere Aufmerksamkeit und Förderung dem Betriebssport in den Betrieben des Volkes zuwendet. Und darum werden die provokatorischen Ausschreitungen nach dem Spiel der Anlaß dazu sein, nun erst recht die Arbeit in den Betriebssportgemeinschaften zu verstärken", so [[Manfred Ewald]], Leiter Abteilung Sport im [[Deutscher Sportausschuß|Deutschen Sportausschuß]].
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Am letzten Spieltag der [[DS-Liga]] unterliegt die SG Friedrichstadt der [[ZSG Horch Zwickau]] am [[16. April]] [[1950]] mit 1:5 (1:3) vor über 60.000 Zuschauern im Heinz-Steyer-Stadion im Ostragehege. Weitere 40.000 Menschen, die nicht mehr in das Stadion durften, warteten vor den Eingängen. Obwohl das Spiel erst um 15:30 Uhr beginnen sollte, war der Stadionvorplatz bereits um 8 Uhr morgens überfüllt. Einige Anhänger übernachteten sogar vor dem Stadion, um sich einen Platz zu sichern. Drei Unentwegte versteckten sich bereits am Vortag im Stadion. Auch waren gefälschte Eintrittskarten im Umlauf, angeblich von einer Zwickauer Druckerei gefertigt. Immerhin 92 Stück zum Wucherpreis von 20 DDR-Mark konnten von der Volkspolizei vor dem Chemnitzer Hauptbahnhof und in Dresden-Cotta sichergestellt werden. Auf dem Schwarzmarkt kostete ein Ticket bis zu 100 DDR-Mark. Das war ein damals unvorstellbar hoher Preis, denn der Normalpreis betrug 80 Pfennig. Der Zuschauerschnitt bei den Heimspielen der SG Friedrichstadt betrug in dieser Saison für die damalige Zeit unglaubliche 28.066 Menschen, das war deutschlandweiter Rekord. Schiedsrichter Willi Schmidt aus Schönebeck hatte, wie später nachgewiesen wurde, von den DDR-Funktionären den Befehl bekommen, für Zwickau zu pfeifen. Aufgrund des offensichtlichen Betruges finden nach Spielschluss im Stadion die größten Ausschreitungen in der Geschichte der noch jungen DDR statt. Der letzte Deutsche Meister, ein bürgerlicher Verein, hätte unter keinen Umständen erster DDR-Meister werden dürfen. Den Friedrichstädtern blieb nur die Vizemeisterschaft. Die angekündigten Medaillen dafür haben die Spieler bis heute nicht erhalten. "Besonders aber begrüßen wir es, daß die Sportler der großen Betriebssportgemeinschaft eines volkseigenen Betriebes diesen Sieg errungen haben. Sind sie es doch, die durch ihre unermüdliche Arbeit mitgeholfen haben und ständig weiter mithelfen, die Lebenslage unseres ganzen Volkes zu verbessern. Ihr Sieg in dieser Meisterschaft bewies, daß die Demokratische Sportbewegung auf dem richtigen Wege ist, wenn sie ihre besondere Aufmerksamkeit und Förderung dem Betriebssport in den Betrieben des Volkes zuwendet. Und darum werden die provokatorischen Ausschreitungen nach dem Spiel der Anlaß dazu sein, nun erst recht die Arbeit in den Betriebssportgemeinschaften zu verstärken", so [[Manfred Ewald]], Leiter Abteilung Sport im [[Deutscher Sportausschuß|Deutschen Sportausschuß]].
  
 
Die Krawalle nehmen die DDR-Politiker zudem als willkommenen Grund, Stadion und Mannschaft zu sperren. Der beim Spiel anwesende [[Walter Ulbricht]] persönlich verspricht, "den alten DSC-Geist mit Stumpf und Stiel auszurotten". Die Erinnerung an große Zeiten sollte ausgelöscht werden. Mannschaftskapitän [[Helmut Schön]] wird wegen angeblicher Unsportlichkeit für ein Jahr gesperrt. Helmut Schön: "Ich stand wie vor einem Tribunal. Der Sportausschuß hatte mich wegen der Skandalszenen vorgeladen. 'Sie haben die Ausschreitungen in Dresden provoziert! Wir brauchen in unserem sozialistischen Sport keine Spieler, die noch an den alten Traditionen hängen. Nach Pfingsten werden wir über Sie disponieren, Schön!'" Spieler [[Hans Kreische]] im Rückblick: "Wir hatten schon vor dem entscheidenden Spiel im Ostragehege den Eindruck, dass vieles gegen uns ging. Wir galten als die Nachfolger der berühmten DSC-Mannschaft, als bürgerliche Truppe. Verbindungen nach dem Westen waren natürlich da. Das war manchem Funktionär ein Dorn im Auge. Außerdem trugen wir schwarze Hosen, weiße Hemden und hatten auf unserem Emblem die DSC-Fahne. Da meinten manche, wir wären Nazis. Das stimmt nicht. In unserem Verein verkehrten Geschäftsleute, die uns unterstützten. Von ihnen habe ich manches gelernt. Da konnten sich die Spieler auch mal was abholen. Ich bekam beispielsweise von Bramsch, wo ich arbeitete, einmal ein Stück Hefe. Was haben wir uns gefreut. Beim Bäcker gab es dafür zwei, drei Brote. Ulbricht hat uns Dresdnern damals überhaupt nicht gratuliert. Er sprach bei der Meisterfeier in Loschwitz nur zu den Zwickauern, als ob es uns überhaupt nicht geben würde. Wir saßen da wie die dummen Jungs, wurden überhaupt nicht beachtet. Da haben wir uns leise abgesprochen, sind aufgestanden und rausgegangen. Was sollten wir dort? Wir sind als Mannschaft ins Stadion gefahren und haben mit unseren Fans im Ostragehege gefeiert. Bis früh haben wir Bier getrunken. Es waren unglaubliche Stunden."
 
Die Krawalle nehmen die DDR-Politiker zudem als willkommenen Grund, Stadion und Mannschaft zu sperren. Der beim Spiel anwesende [[Walter Ulbricht]] persönlich verspricht, "den alten DSC-Geist mit Stumpf und Stiel auszurotten". Die Erinnerung an große Zeiten sollte ausgelöscht werden. Mannschaftskapitän [[Helmut Schön]] wird wegen angeblicher Unsportlichkeit für ein Jahr gesperrt. Helmut Schön: "Ich stand wie vor einem Tribunal. Der Sportausschuß hatte mich wegen der Skandalszenen vorgeladen. 'Sie haben die Ausschreitungen in Dresden provoziert! Wir brauchen in unserem sozialistischen Sport keine Spieler, die noch an den alten Traditionen hängen. Nach Pfingsten werden wir über Sie disponieren, Schön!'" Spieler [[Hans Kreische]] im Rückblick: "Wir hatten schon vor dem entscheidenden Spiel im Ostragehege den Eindruck, dass vieles gegen uns ging. Wir galten als die Nachfolger der berühmten DSC-Mannschaft, als bürgerliche Truppe. Verbindungen nach dem Westen waren natürlich da. Das war manchem Funktionär ein Dorn im Auge. Außerdem trugen wir schwarze Hosen, weiße Hemden und hatten auf unserem Emblem die DSC-Fahne. Da meinten manche, wir wären Nazis. Das stimmt nicht. In unserem Verein verkehrten Geschäftsleute, die uns unterstützten. Von ihnen habe ich manches gelernt. Da konnten sich die Spieler auch mal was abholen. Ich bekam beispielsweise von Bramsch, wo ich arbeitete, einmal ein Stück Hefe. Was haben wir uns gefreut. Beim Bäcker gab es dafür zwei, drei Brote. Ulbricht hat uns Dresdnern damals überhaupt nicht gratuliert. Er sprach bei der Meisterfeier in Loschwitz nur zu den Zwickauern, als ob es uns überhaupt nicht geben würde. Wir saßen da wie die dummen Jungs, wurden überhaupt nicht beachtet. Da haben wir uns leise abgesprochen, sind aufgestanden und rausgegangen. Was sollten wir dort? Wir sind als Mannschaft ins Stadion gefahren und haben mit unseren Fans im Ostragehege gefeiert. Bis früh haben wir Bier getrunken. Es waren unglaubliche Stunden."
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Wie schon vor dem letzten Saisonspiel der SG Friedrichstadt mitgeteilt, sollte sich diese laut Staatsmacht der [[BSG VVB Tabak Dresden]] (gegründet am 1. Juli 1910 als [[FC SV 1910 Striesen und Laubegast]] durch Zusammenschluss von vier sogenannten wilden Vereinen aus Blasewitz, Laubegast, Striesen und Tolkewitz, ab Februar 1921 [[SSV 1910 Dresden]], kurze Zeit später [[Dresdner SV 1910]], im Mai 1933 von den Nazis verboten und aufgelöst, am 22. Juni 1945 neugegründet als [[SG Striesen]], 1948 bis 1949 [[ZSG Nagema Dresden]], ab 1952 [[BSG Empor Tabak Dresden]], am 27. Juni 1990 Rückbenennung in Dresdner SV 1910, dessen Fußballabteilung sich im Juni 1991 als [[SG Dresden-Striesen]], welche am 8. Januar 1991 gegründet wurde, selbstständig machte) anschließen. Tabak-Vereinsvorsitzender Otto Nagel, ehemaliger Spieler des Dresdner SV 1910, war aus historischen Gründen gegen die Verpflanzung. Dennoch bestritten die ehemaligen Spieler der SG Friedrichstadt zwischen dem [[30. April]] und dem [[27. Mai]] 1950 zum Saisonabschluss noch vier Freundschaftsspiele unter dem Namen BSG VVB Tabak Dresden bei einer Stadtauswahl [[Görlitz]] (1:6), gegen die [[BSG Einigkeit Spremberg]] (3:1), bei der [[SG Lauter]] (1:5) und gegen die [[ZSG Industrie Leipzig]] (3:1). Größtenteils am Pfingstsonntag, den [[28. Mai]] 1950 flüchteten diese Spieler nach West-Berlin und die BSG VVB Tabak Dresden musste in der Landesklasse Sachsen verbleiben. Auch ein Versuch des ehemaligen DSC-Vorsitzenden [[Alwin Weinhold]], unterstützt von [[Herbert Haufe]] und [[Hans Zehrer]], die Friedrichstädter als [[Dresdner Sport-Centrum Eisenbahn]] unter der Trägerschaft der [[Deutsche Reichsbahn|Deutschen Reichsbahn]] spielen zu lassen, wurde von den Kommunisten im Keim erstickt.
 
Wie schon vor dem letzten Saisonspiel der SG Friedrichstadt mitgeteilt, sollte sich diese laut Staatsmacht der [[BSG VVB Tabak Dresden]] (gegründet am 1. Juli 1910 als [[FC SV 1910 Striesen und Laubegast]] durch Zusammenschluss von vier sogenannten wilden Vereinen aus Blasewitz, Laubegast, Striesen und Tolkewitz, ab Februar 1921 [[SSV 1910 Dresden]], kurze Zeit später [[Dresdner SV 1910]], im Mai 1933 von den Nazis verboten und aufgelöst, am 22. Juni 1945 neugegründet als [[SG Striesen]], 1948 bis 1949 [[ZSG Nagema Dresden]], ab 1952 [[BSG Empor Tabak Dresden]], am 27. Juni 1990 Rückbenennung in Dresdner SV 1910, dessen Fußballabteilung sich im Juni 1991 als [[SG Dresden-Striesen]], welche am 8. Januar 1991 gegründet wurde, selbstständig machte) anschließen. Tabak-Vereinsvorsitzender Otto Nagel, ehemaliger Spieler des Dresdner SV 1910, war aus historischen Gründen gegen die Verpflanzung. Dennoch bestritten die ehemaligen Spieler der SG Friedrichstadt zwischen dem [[30. April]] und dem [[27. Mai]] 1950 zum Saisonabschluss noch vier Freundschaftsspiele unter dem Namen BSG VVB Tabak Dresden bei einer Stadtauswahl [[Görlitz]] (1:6), gegen die [[BSG Einigkeit Spremberg]] (3:1), bei der [[SG Lauter]] (1:5) und gegen die [[ZSG Industrie Leipzig]] (3:1). Größtenteils am Pfingstsonntag, den [[28. Mai]] 1950 flüchteten diese Spieler nach West-Berlin und die BSG VVB Tabak Dresden musste in der Landesklasse Sachsen verbleiben. Auch ein Versuch des ehemaligen DSC-Vorsitzenden [[Alwin Weinhold]], unterstützt von [[Herbert Haufe]] und [[Hans Zehrer]], die Friedrichstädter als [[Dresdner Sport-Centrum Eisenbahn]] unter der Trägerschaft der [[Deutsche Reichsbahn|Deutschen Reichsbahn]] spielen zu lassen, wurde von den Kommunisten im Keim erstickt.
  
Die verbliebenen Spieler der weiteren Fußballmannschaften, nahezu der komplette Nachwuchsbereich und einige Trainer der SG Friedrichstadt schlossen sich noch im April 1950 der [[SG Mickten]] (im Frühjahr 1901 gegründet als [[FC Bayern Dresden]], ab 1903 [[Dresdner FC Brandenburg]], im Juli 1919 Fusion mit dem [[FC Meteor Dresden]] zum [[Dresdner SV Brandenburg 1901]], am 30. November 1933 Zwangsfusion mit dem [[VfR Dresden]], gegründet am 4. April 1908, und dem [[SV Ring-Greiling 1902 Dresden]], von 1902 bis April 1915 [[Dresdner FC Fußballring]], danach bis zum 8. Februar 1930 [[Dresdner Fußballring 1902]], zu [[Dresdner Sportfreunde 01]], 1945 Lösung der Zwangsfusion und Gründung der [[SG Pieschen]] Ende Mai 1945 als traditioneller Nachfolger von [[ASV Dresden-Pieschen]], [[ATV Pieschen]] und VfR Dresden, Ende April 1946 Anschluss an die SG Mickten (gegründet am 30. Januar 1946 als traditioneller Nachfolger des Dresdner SV Brandenburg 1901), und der [[SG Neustadt-Mitte]] im Juli 1945 als traditioneller Nachfolger des SV Ring-Greiling 1902 Dresden, 1946 Fusion mit der [[SG Neustadt-Ost]], Nachfolger der [[Dresdner SG 1893]], zur [[SG Neustadt]], am 20. März 1950 Fusion mit der [[SG Bau-Union Süd Dresden]] zur [[BSG Bau-Union Süd Dresden]], ab 1952 [[BSG Aufbau Dresden-Mitte]], ab 4. Mai 1990 [[Sportfreunde 01 Dresden]], am 18. Mai 2001 Fusion mit dem [[SV Nord Dresden]], gegründet am 20. Juni 1990 und zuvor u. a. [[BSG Funkwerk Dresden]], [[BSG Motor Industriegelände Dresden]] und [[BSG Meßelektronik Dresden]], zu [[Sportfreunde 01 Dresden-Nord]]) an. Maßgeblich daran beteiligt war das Trainergespann [[Gerhard Schelle]] und [[Peter Hille]]. Da der Aufstieg der SG Mickten in die DS-Oberliga zu diesem Zeitpunkt noch nicht abzusehen war und Dresden nach dem Willen der politischen Machthaber einen Erstligisten haben sollte, wurde im Juni 1950 per Dekret die in der 1. Kreisklasse Dresden 2 (5. Liga) spielende [[SV Deutsche Volkspolizei Dresden]] (am 2. Oktober 1921 gegründet als [[SG Dresdner Polizei]], ab dem  29. März 1928 [[VfL Dresdner Polizei]], am 22. März 1932 Fusion mit dem am 7. Dezember 1928 gegründeten [[Dresdner Polizei-Schwimmverein]] zum [[Polizei-SV Dresden]], ab dem 30. Oktober 1942 [[SG Ordnungspolizei Dresden]], 1945 verboten und aufgelöst, Anfang 1946 Neugründung als [[Volkspolizei-SG Dresden]], ab 20. Juni 1950 SV Deutsche Volkspolizei Dresden, ab 12. April 1953 [[SG Dynamo Dresden]], ab 28. Mai 1990 [[1. FC Dynamo Dresden]], seit 1. Juli 2007 wieder SG Dynamo Dresden) ins Oberhaus befördert. Zu diesem Zweck wurden am 28. Juli 1950 17 Spieler aus elf Städten nach Dresden delegiert.
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Die verbliebenen Spieler der weiteren Fußballmannschaften, nahezu der komplette Nachwuchsbereich und einige Trainer der SG Friedrichstadt schlossen sich noch im April 1950 der [[SG Mickten]] (im Frühjahr 1901 gegründet als [[FC Bayern Dresden]], ab 1903 [[Dresdner FC Brandenburg]], im Juli 1919 Fusion mit dem [[FC Meteor Dresden]] zum [[Dresdner SV Brandenburg 1901]], am 30. November 1933 Zwangsfusion mit dem [[VfR Dresden]], gegründet am 4. April 1908, und dem [[SV Ring-Greiling 1902 Dresden]], von 1902 bis April 1915 [[Dresdner FC Fußballring]], danach bis zum 8. Februar 1930 [[Dresdner Fußballring 1902]], zu [[Dresdner Sportfreunde 01]], 1945 Lösung der Zwangsfusion und Gründung der [[SG Pieschen]] Ende Mai 1945 als traditioneller Nachfolger von [[ASV Dresden-Pieschen]], [[ATV Pieschen]] und VfR Dresden, Ende April 1946 Anschluss an die SG Mickten (gegründet am 30. Januar 1946 als traditioneller Nachfolger des Dresdner SV Brandenburg 1901), und der [[SG Neustadt-Mitte]] im Juli 1945 als traditioneller Nachfolger des SV Ring-Greiling 1902 Dresden, 1946 Fusion mit der [[SG Neustadt-Ost]], Nachfolger der [[Dresdner SG 1893]], zur [[SG Neustadt]], ab 1950 [[BSG Bau-Union Dresden-Süd]], ab 1952 [[BSG Aufbau Dresden-Mitte]], ab 4. Mai 1990 [[Sportfreunde 01 Dresden]], am 18. Mai 2001 Fusion mit dem [[SV Nord Dresden]], gegründet am 20. Juni 1990 und zuvor u. a. [[BSG Funkwerk Dresden]], [[BSG Motor Industriegelände Dresden]] und [[BSG Meßelektronik Dresden]], zu [[Sportfreunde 01 Dresden-Nord]]) an. Maßgeblich daran beteiligt war das Trainergespann [[Gerhard Schelle]] und [[Peter Hille]]. Da der Aufstieg der SG Mickten in die DS-Oberliga zu diesem Zeitpunkt noch nicht abzusehen war und Dresden nach dem Willen der politischen Machthaber einen Erstligisten haben sollte, wurde im Juni 1950 per Dekret die in der 1. Kreisklasse Dresden (5. Liga) spielende [[SV Deutsche Volkspolizei Dresden]] (am 2. Oktober 1921 gegründet als [[SG Dresdner Polizei]], ab dem  29. März 1928 [[VfL Dresdner Polizei]], am 22. März 1932 Fusion mit dem am 7. Dezember 1928 gegründeten [[Dresdner Polizei-Schwimmverein]] zum [[Polizei-SV Dresden]], ab dem 30. Oktober 1942 [[SG Ordnungspolizei Dresden]], 1945 verboten und aufgelöst, Anfang 1946 Neugründung als [[Volkspolizei-SG Dresden]], ab 20. Juni 1950 SV Deutsche Volkspolizei Dresden, ab 12. April 1953 [[SG Dynamo Dresden]], ab 28. Mai 1990 [[1. FC Dynamo Dresden]], seit 1. Juli 2007 wieder SG Dynamo Dresden) ins Oberhaus befördert. Zu diesem Zweck wurden am 28. Juli 1950 17 Spieler aus elf Städten nach Dresden delegiert.
  
 
'''1. Mai 1950'''
 
'''1. Mai 1950'''
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'''23. August 1951'''
 
'''23. August 1951'''
  
Im [[TSG-Sportpark Heidelberg]] trägt der DSC am [[23. August]] 1951 vor 5.000 Zuschauern sein erstes Gesellschaftsspiel aus. Gegen eine Heidelberger Stadtauswahl wird mit 0:1 (0:1) verloren. In der Aufstellung der von [[Dietrich Tillmann]] trainierten DSC-Elf standen neun ehemalige Dresdner Spieler: [[Anton Schachtner]] – [[Werner Pohl]], [[Kurt Jungnickel]] – [[Karl Kunstmann]], [[Gottfried Hövermann]], [[Max Kreische]] – [[Horst Ulrich]], [[Hans Kreische]], [[Horst Seifert]], [[Jürgen Küchenmeister]], [[Hans Bräunig]]. Die [[Saison 1951/1952]] bestreitet der DSC außer Konkurrenz in der [[1. Amateurliga Nordbaden]]. Zuvor war bereits im Juni 1951 ein Antrag abgelehnt wurden, in der zweitklassigen II. Division Süd antreten zu dürfen.
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Im [[TSG-Sportpark Heidelberg]] trägt der DSC am [[23. August]] 1951 vor 5.000 Zuschauern sein erstes Spiel aus. Gegen eine Heidelberger Stadtauswahl wird mit 0:1 (0:1) verloren. In der Aufstellung der von Tillmann trainierten DSC-Elf standen neun Spieler der ehemaligen [[SG Friedrichstadt]]: Schlachtner – [[Werner Pohl]], [[Kurt Jungnickel]] – [[Karl Kunstmann]], [[Gottfried Hövermann]], [[Max Kreische]] – [[Horst Ullrich]], [[Hans Kreische]], [[Horst Seifert]], [[Jürgen Küchenmeister]], Bräunig. Die [[Saison 1951/1952]] bestreitet der DSC außer Konkurrenz in der [[1. Amateurliga Nordbaden]]. Zuvor war bereits im Juni 1951 ein Antrag abgelehnt wurden, in der zweitklassigen II. Division Süd antreten zu dürfen.
  
 
'''30. April 1952'''
 
'''30. April 1952'''
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'''1. Januar 1955'''
 
'''1. Januar 1955'''
  
Am [[1. Januar]] [[1955]] wird die [[Sektion Handball]] gegründet, als die Handballerinnen der [[BSG Einheit Dresden-Süd]] zum SC Einheit wechseln. Die A-Juniorinnen werden [[1963]] DDR-Meister. Ende des Jahres [[1965]] muss die Sektion aber wieder aufgelöst werden. Zum 1. Januar [[1966]] wechseln die Handballerinnen zur [[BSG Lokomotive Dresden]]. Ebenso wird die [[Sektion Tischtennis]] gegründet, als die Tischtennisspielerinnen der [[BSG Einheit Ring Dresden]] zum SC Einheit wechseln. Ende des Jahres [[1965]] muss sie wieder aufgelöst werden. Die Tischtennisspielerinnen wechseln zum 1. Januar 1966 zur [[BSG Motor Dresden-Niedersedlitz]]. Auch die [[Sektion Leichtathletik]] wird neu gegründet. Außerdem wird die [[Sektion Kegeln]] gegründet. Auch sie muss Ende des Jahres 1966 wieder aufgelöst werden und schließt sich zum 1. Januar [[1967]] der [[BSG Motor Dresden-Niedersedlitz]] an.
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Am [[1. Januar]] [[1955]] wird die [[Sektion Handball]] gegründet, als die Handballerinnen der [[BSG Einheit Dresden-Süd]] zum SC Einheit wechseln. Die Juniorinnen werden [[1963]] DDR-Meister. Ende des Jahres [[1965]] muss die Sektion aber wieder aufgelöst werden. Zum 1. Januar [[1966]] wechseln die Handballerinnen zur [[BSG Lokomotive Dresden]]. Ebenso wird die [[Sektion Tischtennis]] gegründet, als die Tischtennisspielerinnen der [[BSG Einheit Ring Dresden]] zum SC Einheit wechseln. Ende des Jahres [[1965]] muss sie wieder aufgelöst werden. Auch die [[Sektion Leichtathletik]] wird neu gegründet. Außerdem wird die [[Sektion Kegeln]] gegründet. Auch sie muss Ende des Jahres 1966 wieder aufgelöst werden.
  
 
'''Februar 1955'''
 
'''Februar 1955'''
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'''1. März 1955'''
 
'''1. März 1955'''
  
Die Sektionen [[Sektion Kunstschwimmen|Kunstschwimmen]], [[Sektion Sportschwimmen|Sportschwimmen]], [[Sektion Wasserball|Wasserball]] und [[Sektion Wasserspringen|Wasserspringen]] werden zum [[1. März]] 1955 gegründet. Die Sektion Kunstschwimmen wird Ende des Jahres 1966 wieder aufgelöst (Anschluss an die [[BSG Post Dresden]]), die Sektion Wasserball Ende des Jahres 1969.
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Die Sektionen [[Sektion Kunstschwimmen|Kunstschwimmen]], [[Sektion Sportschwimmen|Sportschwimmen]], [[Sektion Wasserball|Wasserball]] und [[Sektion Wasserspringen|Wasserspringen]] werden am [[1. März]] 1955 gegründet. Die Sektion Kunstschwimmen wird Ende des Jahres 1966 wieder aufgelöst (Anschluss an die [[BSG Post Dresden]]), die Sektion Wasserball Ende des Jahres 1969.
  
 
'''1. August 1955'''
 
'''1. August 1955'''
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'''1959'''
 
'''1959'''
  
[[Datei:Frauen-Tischtennismannschaft-1958-1959.jpg|400px|mini|rechts|DDR-Tischtennis-Mannschaftsmeister 1959: 1. Frauenmannschaft des SC Einheit Dresden]]
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Die [[Tischtennis|Tischtennisspielerinnen]] des SC Einheit werden 1959 zum ersten Mal DDR-Mannschaftsmeister. Bis 1963 gibt es fünf Titel in Folge.
 
 
Zwischen [[1959]] und [[1963]] wird die [[Frauen-Tischtennismannschaft]] fünfmal hintereinander [[DDR-Frauen-Tischtennis-Oberliga|DDR-Mannschaftsmeister]] und durfte bei der Premiere des [[Frauen-Tischtennis-Europapokal der Landesmeister|Europapokals der Landesmeister]] in der [[Saison 1963/1964]] an den Start gehen. Als einer von neun Teilnehmern war der SCE automatisch für das Viertelfinale qualifiziert, in dem bei der [[Polizei-SV Wien]] mit 2:5 gewonnen wurde. Im Halbfinale scheiterte man mit 0:5 am späteren Europapokalsieger [[Voința Arad]] aus [[Rumänien]].
 
  
 
== 1960er Jahre ==
 
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'''6. Januar 1966'''
 
'''6. Januar 1966'''
  
Die Sektion Fußball des SC Einheit Dresden mit ihren 16 Fußballmannschaften macht sich am [[6. Januar]] [[1966]] als [[FSV Lokomotive Dresden|Fußball-Spielvereinigung Lokomotive Dresden]] selbstständig. Gemeinschaftsfarben der von der [[Deutsche Reichsbahn|Deutschen Reichsbahn]] und der [[Hochschule für Verkehrswesen]] unterstützten Betriebssportgemeinschaft werden Rot und Schwarz. Das an westliche Vereine anmutende Kürzel FSV wird der Betriebssportgemeinschaft erst nach längerem Hin und Her zugestanden. Dabei wurde die Gründung der FSV Lok Dresden in der [[Fuwo]] vom [[11. Januar]] 1966 noch groß bekanntgegeben und es störte sich einige Wochen lang niemand daran. In der Fuwo vom [[15. Februar]] 1966 gab der [[DFV]]-Spielausschuss dann plötzlich offiziell bekannt, dass die Mannschaft vorübergehend nur als "Dresden" bezeichnet werden darf. Am [[8. März]] 1966 gab der DFV-Spielausschuss in der Fuwo bekannt, dass die Mannschaft nun offiziell "Lok Dresden" heißt. Erst im amtlichen DFV-Ansetzungsheft für die [[Saison 1966/1967]] wird die BSG "FSV Lokomotive Dresden" verschämt wieder genannt. In der Fuwo taucht das Kürzel FSV sogar erst zur [[Saison 1967/1968]] wieder auf.
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Die Sektion Fußball des SC Einheit Dresden mit ihren 16 Fußballmannschaften macht sich am [[6. Januar]] [[1966]] als [[FSV Lokomotive Dresden|Fußball-Spielvereinigung Lokomotive Dresden]] selbstständig. Das an westliche Vereine anmutende Kürzel FSV wird dem Verein dabei erst nach längerem Hin und Her zugestanden. Gemeinschaftsfarben der von der [[Deutsche Reichsbahn|Deutschen Reichsbahn]] und der [[Hochschule für Verkehrswesen]] unterstützten Betriebssportgemeinschaft werden Rot und Schwarz.
  
 
'''12. Januar 1966'''
 
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'''28. Juli 1968'''
 
'''28. Juli 1968'''
  
Auf Anordnung der SED-Bezirksleitung Dresden erklärt der DTSB-Bezirksvorstand die [[SG Dynamo Dresden]] am [[28. Juli]] 1968 zum Fußball-Leistungszentrum des Bezirkes Dresden. Dadurch ist die FSV Lokomotive Dresden jetzt auch offiziell dazu verpflichtet, sämtliche Talente an die SG Dynamo Dresden abzuführen. Der Sturz in die sportliche Bedeutungslosigkeit ist fortan nicht mehr aufzuhalten. [[Werner Krolikowski]], Erster Sekretär der SED-Bezirksleitung Dresden, bevorzugte eigentlich den zivilen Vertreter FSV Lokomotive Dresden, was die Bezirksleitung auch dem FSV-Leiter Herbert Haufe mitteilte. Auch das [[Ministerium für Verkehrswesen]] war bereit, neben dem [[1. FC Lokomotive Leipzig]] eine zweite [[DDR-Oberliga]]-Mannschaft zu finanzieren. In einem internen Machtkampf der Politbonzen setzte sich am Ende jedoch [[Erich Mielke]] mit seiner [[Stasi]]-Mannschaft SG Dynamo Dresden durch. Dynamo-Clubchef wird der FSV-Geschäftsführer [[Wolfgang Hänel]]. Als erster FSVer muss Stürmer [[Eduard Geyer]] zur SGD wechseln.
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Auf Anordnung der SED-Bezirksleitung Dresden erklärt der DTSB-Bezirksvorstand die [[SG Dynamo Dresden]] am [[28. Juli]] 1968 zum Fußball-Leistungszentrum des Bezirkes Dresden. Dadurch ist die FSV Lokomotive Dresden jetzt auch offiziell dazu verpflichtet, sämtliche Talente an die SG Dynamo Dresden abzuführen. Der Sturz in die sportliche Bedeutungslosigkeit ist fortan nicht mehr aufzuhalten. [[Werner Krolikowski]], Erster Sekretär der SED-Bezirksleitung Dresden, bevorzugte eigentlich den zivilen Vertreter FSV Lokomotive Dresden, was die Bezirksleitung auch dem FSV-Leiter Herbert Haufe mitteilte. Auch das [[Ministerium für Verkehrswesen]] war bereit, neben dem [[1. FC Lokomotive Leipzig]] eine zweite [[DDR-Oberliga]]-Mannschaft zu finanzieren. In einem internen Machtkampf der Politbonzen setzte sich am Ende jedoch [[Erich Mielke]] mit seiner [[Stasi]]-Mannschaft SG Dynamo Dresden durch. Dynamo-Clubchef wird der ehemalige FSV-Geschäftsführer [[Wolfgang Hänel]]. Als erster FSVer muss Stürmer [[Eduard Geyer]] zur SGD wechseln.
  
 
== 1970er Jahre ==
 
== 1970er Jahre ==
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'''28. Oktober 1989'''
 
'''28. Oktober 1989'''
  
Infolge eines [[DTSB]]-Beschlusses werden noch vor dem Mauerfall in den DDR-Sportclubs die Sommer- und Wintersportarten voneinander separiert, was am [[28. Oktober]] [[1989]] zur Abspaltung vom [[SC Einheit Dresden]] und Gründung des [[ESC Dresden]] mit den Sektionen Eiskunstlauf und Eisschnelllauf führt. Nach der politischen Wende wird der ESC Dresden schließlich am [[17. Mai]] [[1990]] in das Vereinsregister eingetragen. Bereits im April 1990 wechselt die Abteilung Eishockey der [[BSG Kraftverkehr Dresden]] (ehemalige Sektion Eishockey des SC Einheit Dresden) zum ESC Dresden. Die 1c-Eishockeymannschaft verlässt später den ESC Dresden und gründet am [[17. März]] [[1997]] mit dem [[EHV Dresden Devils]] einen eigenen Verein. [[1998]] gründet der ESC Dresden die Para-Eishockeymannschaft [[Dresden Cardinals]] und am [[16. Juli]] [[1999]] die Profi-Eishockeymannschaft [[Dresdner Eislöwen]]. Für seine Eishockey-Junioren gründet der ESC Dresden am [[12. Februar]] [[2001]] den [[EHC Neue Eislöwen Dresden]], ehe zum [[1. Mai]] [[2008]] alle Nachwuchsspieler wieder in den ESC Dresden zurückkehrten. Zudem werden am [[8. Mai]] [[2002]] die [[Dresdner Ice-Pilots]] gegründet, die auf einen Fanclub der Dresdner Eislöwen zurückgingen. Am [[18. Januar]] 1999 macht sich die Abteilung Eiskunstlauf des ESC Dresden als [[Dresdner Eislauf-Club]] selbstständig. Am [[6. April]] 2001 macht sich schließlich auch die Abteilung Eisschnelllauf des ESC Dresden als [[Eislauf-Verein Dresden]] selbstständig.
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Infolge eines [[DTSB]]-Beschlusses werden noch vor dem Mauerfall in den DDR-Sportclubs die Sommer- und Wintersportarten voneinander separiert, was am [[28. Oktober]] [[1989]] zur Abspaltung vom [[SC Einheit Dresden]] und Gründung des [[ESC Dresden]] mit den Sektionen Eiskunstlauf und Eisschnelllauf führt. Nach der politischen Wende wird der ESC Dresden schließlich am [[28. April]] [[1990]] in das Vereinsregister eingetragen. Ebenfalls im April 1990 wechselt die Abteilung Eishockey der [[BSG Kraftverkehr Dresden]] (ehemalige Sektion Eishockey des SC Einheit Dresden) zum ESC Dresden. Die 1c-Eishockeymannschaft verlässt später den ESC Dresden und gründet am [[17. März]] [[1997]] mit dem [[EHV Dresden Devils]] einen eigenen Verein. [[1998]] gründet der ESC Dresden die Para-Eishockeymannschaft [[Dresden Cardinals]] und am [[4. August]] [[1999]] die Profi-Eishockeymannschaft [[Dresdner Eislöwen]]. Für seine Eishockey-Junioren gründet der ESC Dresden im Januar [[2001]] den [[EHC Neue Eislöwen Dresden]], ehe am [[1. Mai]] [[2008]] alle Nachwuchsspieler wieder in den ESC Dresden zurückkehrten. Zudem werden [[2002]] die [[Ice Pilots Dresden]] gegründet, die auf einen Fanclub der Dresdner Eislöwen zurückgingen. Am [[18. Januar]] 1999 macht sich die Abteilung Eiskunstlauf des ESC Dresden als [[Dresdner Eislauf-Club]] selbstständig. Am [[6. April]] 2001 macht sich schließlich auch die Abteilung Eisschnelllauf des ESC Dresden als [[Eislauf-Verein Dresden]] selbstständig.
  
 
== 1990er Jahre ==
 
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'''28. Januar 2021'''
 
'''28. Januar 2021'''
  
Der Dresdner Stadtrat beschloss in seiner Sitzung am [[28. Januar]] [[2021]] den Um- und Ausbau des [[Heinz-Steyer-Stadion|Heinz-Steyer-Stadions]] zu einer multifunktionalen Sport- und Veranstaltungsstätte durch die [[BAM Sports GmbH]]. Der Auftrag umfasst Generalübernehmer-Leistungen für eine schlüsselfertige und betreibungsfähige Übergabe an die Landeshauptstadt Dresden, inklusive aller dafür notwendigen Planungs- und Bauleistungen. Die Gesamtkosten liegen bei rund 37,3 Millionen Euro. Der [[Freistaat Sachsen]] fördert das Vorhaben mit vier Millionen Euro, mitfinanziert aus Steuermitteln auf der Grundlage des vom sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Zusätzlich stellt er etwa 770.000 Euro Fördermittel für die fachgerechte Entsorgung von kontaminiertem Bauschutt bereit. Geplant ist der Umbau zu einem Stadion mit 5.000 überdachten Sitzplätzen, ergänzt um ein multifunktionales Gebäude als [[Südtribüne]] an der Stelle der bisherigen [[Steintribüne]]. In diesem etwa 140 Meter langen Bauwerk sollen auf vier Etagen eine neue Fechterhalle, Sport- und Fitnessräume, Squashcourts sowie ein Multifunktionsbereich für Sport und Bildung entstehen. Dazu kommen Büros und Räume für Vereine, Sportmedizin, Gastronomie und weitere gewerbliche Anbieter. Mobile Tribünen in den Kurven sollen die Zuschauerkapazität des Stadions vorübergehend auf bis zu 15.000 Personen erweitern und schaffen damit die Voraussetzung für deutsche Leichtathletik-Meisterschaften in Dresden. Ein umlaufender Flutlichtkranz integriert bereits vorhandene Teile des Stadions wie die 2016/2017 erbaute [[Nordtribüne]]. Zwischen der [[BallsportARENA Dresden]] und dem Stadion wird ein neuer Platz als zentraler Eingang zum [[Sportpark Ostragehege]] geschaffen. Dieser lässt sich im Zusammenhang mit Sportveranstaltungen oder für sonstige Veranstaltungen wie Public Viewings nutzen. Die Bauarbeiten beginnen ab dem [[1. Oktober]] 2021 mit dem Abbruch der Steintribüne und dem Aushub der Baugrube. Ab Dezember 2021 bis zum Herbst [[2022]] entsteht der Rohbau. Im August 2022 beginnen die Ausbauarbeiten, die etwa ein Jahr andauern. Parallel dazu werden ab Dezember 2022 die Außenanlagen und der Innenraum hergerichtet. Die Übergabe ist im September [[2023]] geplant.
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Der Dresdner Stadtrat beschließt in seiner Sitzung am [[28. Januar]] [[2021]] den Um- und Ausbau des [[Heinz-Steyer-Stadion|Heinz-Steyer-Stadions]] zu einer multifunktionalen Sport- und Veranstaltungsstätte durch die [[BAM Sports GmbH]]. Der Auftrag umfasst Generalübernehmer-Leistungen für eine schlüsselfertige und betreibungsfähige Übergabe an die Landeshauptstadt Dresden, inklusive aller dafür notwendigen Planungs- und Bauleistungen. Die Gesamtkosten liegen bei etwa 37 Millionen Euro. Der [[Freistaat Sachsen]] fördert das Vorhaben mit vier Millionen Euro, mitfinanziert aus Steuermitteln auf der Grundlage des vom sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Geplant ist der Umbau zu einem Stadion mit 5.000 überdachten Sitzplätzen, ergänzt um ein multifunktionales Gebäude als [[Südtribüne]] an der Stelle der bisherigen [[Steintribüne]]. In diesem etwa 140 Meter langen Bauwerk sollen auf vier Etagen eine neue Fechterhalle, Sport- und Fitnessräume, Squashcourts sowie ein Multifunktionsbereich für Sport und Bildung entstehen. Dazu kommen Büros und Räume für Vereine, Sportmedizin, Gastronomie und weitere gewerbliche Anbieter. Mobile Tribünen in den Kurven sollen die Zuschauerkapazität des Stadions vorübergehend auf bis zu 15.000 Personen erweitern und schaffen damit die Voraussetzung für deutsche Leichtathletik-Meisterschaften in Dresden. Ein umlaufender Flutlichtkranz integriert bereits vorhandene Teile des Stadions wie die 2016/2017 erbaute [[Nordtribüne]]. Zwischen der [[BallsportARENA Dresden]] und dem Stadion wird ein neuer Platz als zentraler Eingang zum [[Sportpark Ostragehege]] geschaffen. Dieser lässt sich im Zusammenhang mit Sportveranstaltungen oder für sonstige Veranstaltungen wie Public Viewings nutzen. Die Bauarbeiten beginnen im Oktober 2021 mit dem Abbruch der Steintribüne und dem Aushub der Baugrube. Ab Dezember 2021 bis zum Herbst [[2022]] entsteht der Rohbau. Im August 2022 beginnen die Ausbauarbeiten, die etwa ein Jahr andauern. Parallel dazu werden ab Dezember 2022 die Außenanlagen und der Innenraum hergerichtet. Die Übergabe ist im Herbst [[2023]] geplant.
 
 
'''26. Oktober 2021'''
 
 
 
Am [[26. Oktober]] 2021 fand die offizielle Grundsteinlegung der Stadt Dresden für den Um- und Ausbau des [[Heinz-Steyer-Stadion|Heinz-Steyer-Stadions]] statt. Unter den Ehrengästen im Stadion waren der sächsische Kultusminister Christian Piwarz, Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert, [[DLV]]-Vizepräsident Prof. Dr. Hartmut Grothkopp und die DSC-Laufsport-Legende [[Gabriele Löwe]], Weltpokalsiegerin und olympische Silber-Medaillengewinnerin.
 
 
 
'''15. September 2022'''
 
 
 
Bei der [[Delegiertenversammlung am 15. September 2022]] wird mit großer Mehrheit die Gründung einer [[Abteilung Rennrodel, Skeleton und Bobsport]] zum [[1. Januar]] [[2023]] beschlossen.
 
 
 
'''30. April 2023'''
 
 
 
Über 7.200 Besucher feierten am 30. April 2023 das [[125. Stiftungsfest]] des DSC an und in der [[DSC-Trainingshalle]].
 
  
 
'''30. Oktober 2024'''
 
'''30. Oktober 2024'''

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