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→1940er Jahre
'''31. Dezember 1944'''
Der DSC wird am [[31. Dezember]] 1944 mit einem 6:0 gegen den [[TV 1846 Meißen]] Dresdner Bezirksmeister[[1. Mannschaft 1944/1945|1944/1945]]. Danach bricht der Spielbetrieb kriegsbedingt endgültig zusammen. So blieb nur der Traum vom dritten Deutschen Meistertitel in Folge, der dem DSC allgemein zugetraut wurde.
'''13. Februar 1945'''
Dresden versinkt in Schutt und Asche. Die erste Zielmarkierungsbombe der englisch-amerikanischen Bomberverbände wurde am [[13. Februar]] [[1945]] auf die Südostkurve des DSC-Stadions im Ostragehege abgeworfen. Auch viele Sportanlagen, Hallen und Bäder wurden ein Raub der Flammen, darunter das [[Güntzbad]] und die [[Ilgen-Kampfbahn]]. Komplett zerstört wurden die Turnhalle und alle anderen Gebäude des ATV Dresden an der Permoserstraße 11–15 in der Wilsdruffer Vorstadt. Das komplette Areal wurde Anfang der 1950er Jahre großflächig beräumt und zwischen 1960 und 1966 mit dem [[Haus der Presse]] und hierzu gehörenden Gebäuden überbaut. Die Permoserstraße als Verbindungsstraße zwischen Maxstraße und Devrientstraße hatte somit aufgehört zu existieren. Die heutige Permoserstraße im Stadtteil [[Johannstadt]] verläuft seit 1971 auf dem ehemaligen nördlichen Abschnitt der Wintergartenstraße.
'''8. Mai 1945'''
Mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am [[8. Mai]] 1945 ist waren dem DSC Dresdner SC und dem ATV Dresden jegliche Betätigung verboten.
'''30. Mai 1945'''
Der Rat der Stadt Dresden beschließt am [[30. Mai]] 1945: "Das gesamte Vermögen der NSDAP, DAF und der sonstigen politischen Gliederungen der national-sozialistischen Bewegung wird von der Stadt Dresden übernommen." Dies galt somit auch für die Sportvereine. Der Dresdner SC und der ATV Dresden waren enteignet. '''7. Juni 1945''' Der Rat der Stadt Dresden beschließt am [[7. Juni]] 1945: "Das Aufgabengebiet der Leibesübungen wird auch weiterhin vom Stadtgesundheitsamt bearbeitet. Vom Rat der Stadt wird ein Sportamt geschaffen und der Abteilung Gesundheitswesen angegliedert. Das Sportamt übernimmt die kommissarische Verwaltung des Vermögens der Dresdner Sportorganisationen." Oberbürgermeister Dr. Rudolf Friedrichs (SPD) setzt Fritz Heinicke (SPD) als ersten Leiter des Sportamts ein. '''11. Juni 1945''' Sportamtsleiter Fritz Heinicke organisiert am [[11. Juni]] 1945 die erste offizielle Zusammenkunft mit verdienten Männern des Sports, um die zu gehenden Schritte zu beraten. Vier Tage später ist am [[15. Juni]] 1945 in der Dresdner Tagespresse folgender Aufruf von Oberbürgermeister Dr. Rudolf Friedrichs zu lesen: "Alle Sportler, die ehrlichen Willens sind, melden Sie sich sofort in Ihrem Bezirk, Ortsteil oder Verein. Vor allem gilt mein Aufruf den ehemaligen Arbeitersportlern aller Sportarten. Kommt und helft mit! Der Arbeitersport, der 12 Jahre unterdrückt wurde, wird die Führung im Sport übernehmen. Dazu sind die Arbeitersportler nicht nur berechtigt und verpflichtet, sondern vor allem qualifiziert." Der Aufruf verfehlte seine Wirkung nicht. Am 15. Juni 1945 berieten die Schachspieler, am [[23. Juni]] 1945 die Tennisspieler, am [[19. Juni|19.]] und [[20. Juni]] 1945 die Fußballer und am [[7. Juli]] 1945 die Schwimmer und Bergsteiger über den künftigen Weg des Sports in Dresden. '''17. Juni 1945''' Am [[17. Juni]] 1945 organisiert das Sportamt das erste Fußballspiel in Dresden nach dem Zusammenbruch. Die Auswahlmannschaft Dresden-Neustadt unterliegt der Auswahlmannschaft Dresden-Altstadt mit 1:6 (1:1). Die Partie wurde um 14:30 Uhr auf dem [[Sportplatz an der Malterstraße]] im Stadtteil Löbtau angepfiffen. Den Stellenwert dieser Begegnung erkennt man an der Anwesenheit von maßgeblichen Entscheidungsträgern der Besatzungsmacht und der von ihr eingesetzten Stadtverwaltung. So waren der stellvertretende sowjetische Stadtkommandant Oberst Sergej Gorochow, Oberbürgermeister Dr. Rudolf Friedrichs, Bürgermeister Kurt Fischer, Gesundheitsdezernent Dr. Eduard Grube und Sportamtsleiter Fritz Heinicke unter den Zuschauern. Die Neustadt spielte in schwarz-weiß gestreiften Hemden der [[Dresdner Sportfreunde 01]]. Die Altstadt lief in roten DSC war enteignet-Trikots mit Richard Hofmann, Herbert Pohl und Helmut Schön auf. Als Kapitän wirkte mit Heinz Hempel ein weiterer DSC-Akteur.
'''30. Juni 1945'''
Das Sportamt der Stadt Dresden verfügt am [[30. Juni]] 1945 beim Rat der Stadt Dresden die Auflösung aller im Reichsbund für Leibesübungen organisierten Vereine in Dresden.Am gleichen Tag war in der Dresdner Tagespresse zu lesen: "Alle Turn-, Spiel- und Sportvereine oder sonstige Leibesübungen treibende Organisationen gelten als aufgelöst. Das gesamte Vermögen oder sonstige Vermögenswerte sind von der Stadtverwaltung Dresden beschlagnahmt, die ausschließlich das Verfügungsrecht über das Vermögen und die Vermögenswerte hat. Alle Vorsitzenden und Kassierer genannter Vereine oder Organisationen werden aufgefordert, sofort ihr gesamtes Vermögen und ihre gesamten Vermögenswerte beim Rat zu Dresden, Sportamt, anzumelden. Kassenbücher, Mitgliederlisten oder sonstige Unterlagen sind mitzubringen. Anmeldungen täglich 13 bis 16 Uhr in der Stadtverwaltung, Melanchthonstraße 9, Zimmer 51."
'''8. September 1945'''
Die [[Sowjetunion|sowjetische]] Stadtkommandantur Dresdens mit ihrem neuen Leiter Oberst Ilja Spiridonow untersagt am [[8. September]] 1945 völlig überraschend die Ausübung jeglichen Sports. Es durften keinerlei Wettbewerbe mehr ausgetragen werden. Ebenso wurde die Auflösung des Sportamts verfügt.
'''17. Dezember 1945'''
Die [[Direktive Nr. 23]] des Alliierten Kontrollrats in Deutschland zur "Beschränkung und Entmilitarisierung des Sportwesens in Deutschland" regelt am [[17. Dezember]] 1945 die Neuordnung des Sports im Deutschen Reich. In Satz 1 heißt es: "Allen vor der Kapitulation in Deutschland bestehenden sportlichen, militärischen oder paramilitärischen athletischen Organisationen (Klubs, Vereinigungen, Anstalten und andere Organisationen) wird jede Betätigung untersagt, und sie sind bis zum [[1. Januar ]] [[1946 ]] spätestens aufzulösen." Damit steht endgültig fest, dass der DSC auch auf dem Papier spätestens bis zum [[31. Dezember]] 1945 vollständig aufzulösen ist. Die [[SG Friedrichstadt|Sportgemeinschaft Friedrichstadt]] wird als Nachfolgeorganisation aller Friedrichstädter Sportvereine und aller in der Friedrichstadt wohnenden Sportler gegründet. Bei der SG Friedrichstadt wird hauptsächlich Fußball, Leichtathletik (unter dem alten DSCer [[Hans Beger]]) und Hockey betrieben. Das urdeutsche Turnen und Fechten, wie beim ATV Dresden betrieben, lehnen die Besatzer komplett ab. Diese Sportarten bleiben verboten.
'''7. März 1946'''
Mit der Gründung der [[Freie Deutsche Jugend|Freien Deutschen Jugend]] am [[7. März]] 1946 wird das totale Sportverbot in Dresden aufgehoben. '''17. März 1946''' Anpfiff zur verkürzten [[1. Mannschaft 1945/1946|Fußballsaison 1945/1946]]: Der organisierte Punktspielbetrieb beginnt in Form eines "Fußball-Aufbauturniers" am [[17. März]] 1946. Nicht mehr die Vereine sind die Träger des Sports, sondern die neu gegründeten Stadtbezirke. Das Turnier findet in zwei Staffeln mit je zehn Mannschaften statt. Ob die SG Friedrichstadt teilgenommen hat und wenn ja, welchen Platz sie belegte, ist nicht bekannt. '''6. Juli 1946''' Das Endspiel im "Fußball-Aufbauturnier" gewinnt die [[SG Striesen]] mit 4:1 gegen die [[SG Löbtau]] am 6. Juli 1946 im Ostragehege und wird somit erster Dresdner Stadtmeister nach dem Zusammenbruch. '''5. August 1946''' In einer Aktennotiz des neuen Sportamtsleiters Rudolf Böttger vom [[5. August]] 1946 heißt es: "Die [[Sowjetische Militäradministration in Deutschland|SMA]] wünscht eine Aktivierung des Sports insofern, als der Sport für das totale Sportverbot Volk, insbesondere für die Jugend, als Erziehungsfaktor beim Aufbau des neuen demokratischen Deutschlands in Dresden aufgehobenErscheinung tritt. Folgende Sportarten gelten als genehmigt: Fußball, Handball, Faustball, Volleyball, Hockey, Tennis, Schwimmen (Rettungsschwimmen), Gymnastik, Leichtathletik, Radfahren, Wasserfahren."
'''1. Oktober 1946'''
'''9. September 1948'''
Zuschauerrekord im Stadion im Ostragehege, welches kurz darauf jetzt den Namen des Kommunisten [[Heinz Steyer|Heinz Steyers]] erhält: 80.000 Zuschauer sehen am [[9. September]] [[1948]] einen Auftritt des sowjetischen Alexandrow-Ensemblesder sowjetischen Armee. Eigentlich sollte das Stadion den Namen des DSC-Stars Rudolf Harbig erhalten, was aber von den Politikern abgelehnt wurde. Letztendlich gab es später aber doch noch ein [[Rudolf-Harbig-Stadion]] in Dresden, als die Ilgen-Kampfbahn an der [[Lennéstraße]] [[1951]] umbenannt wurde.
'''14. November 1948'''