VfB Chemnitz – DSC (04.06.2005)

Aus DSC-Archiv.de
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Spielstatistik[Bearbeiten]

VfB Chemnitz: Marcel Feist – Lutz Wienhold – Peter Lange, Martin Chudzik – Thomas Kunze, Nico Stein, Patrick Papp, Olaf Renn, Sebastian Burkhardt – Jens Zimniok (67. Sven Teschaner, Ronny Weigel

Dresdner SC: René Groß – Nikica Maglica – Marcus Zillich, Petr Neckar (78. Christoph Baum) – Manuel Kahlig, Stefan Steglich, Stephan Nuck, René Fritzsche, Martin Mikolayczyk – Ronald Zorn, Roberto Schiwon (88. Willi Richter)

Zuschauer: 200 (darunter 75 DSCer)

Spielbericht[Bearbeiten]

Mit einem 0:0 bei Mitabstiegskandidat und Verfolger VfB Chemnitz hat der Dresdner SC sich die besseren Klassenerhaltchancen für den letzten Spieltag bewahrt. Während Abwehrspieler Marcus Zillich nach seiner Fußverletzung wieder zur Verfügung stand, fehlte in diesem wichtigen Spiel Daniel Bensch verletzt.

In den ersten Spielminuten der VfB leicht besser, jedoch blieb das Spiel vorerst ohne Torchancen. Das erste Mal eingreifen musste DSC-Keeper René Groß in der 17. Minute, nach einer Flanke von Sebastian Burkhardt fängt er den Ball im Fünfmeterraum vor Jens Zimniok ab. Nach einem Pass von der linken Seite von Nico Stein verpassen im Strafraum gleich zwei VfB’er den Ball, auch die DSC-Abwehr kann den Ball nicht abwehren. Die beste Möglichkeit bis dahin vergab Zimniok nach Flanke von Ronny Weigel, frei vor Groß schießt er den Ball über das Tor. Die erste gute Möglichkeit auf Seiten des DSC verpasste Ronald Zorn nach schönem Pass von Roberto Schiwon. Auf dem schlechten Rasen verpasst Zorn den Ball frei an der Strafraumgrenze (37. Minute). Die letzte Aktion der ersten Halbzeit ergab sich nach einer langen Flanke des VfB, zwei Gastgeber lauerten hinter Groß, der sich verschätzte. Doch der Kopfball trifft den Dresdner Torhüter und der Ball wird geklärt. Mit einem torlosen Unentschieden verabschiedeten sich beide Mannschaften in die Kabine, der DSC dabei ohne richtige Torchance in den ersten 45 Minuten.

In der zweiten Halbzeit weiterhin der VfB Chemnitz einen Tick besser, der DSC nun aber ebenfalls mit Torchancen. Nach Pass von Martin Mikolayczyk kommt Schiwon im Strafraum nicht richtig an den Ball und verfehlt das Tor (48. Minute). Kurz darauf setzt sich Schiwon auf links durch und passt von der Grundlinie in die Mitte, wo Stefan Steglich nicht an den Ball kommt. Auf der anderen Seite kann Groß einen Schuss des VfB parieren. Während Zorn mit einem Schuss aus 15 Metern nur den rauslaufenden Torhüter trifft, muss Groß einen Schuss aus 16 Metern klären. In der 69. Minute ist der Dresdner Torhüter gegen Stein zur Stelle und kann dessen Schuss parieren, der Nachschuss geht neben das Tor. Die beste Möglichkeit für den Gastgeber hatte der eingewechselte Sven Teschaner, doch Groß kann dessen Schuss aus 18 Metern an den Pfosten lenken. Auf der Gegenseite ist Schiwon frei durch und umspielt Marcel Feist im VfB-Tor. Doch frei vor dem Tor verspringt dem Dresdner Stürmer der Ball und dieser kann den Ball nur leicht Richtung Tor schießen, wo ein Abwehrspieler den Ball auf der Linie klären kann (76. Minute). Im Gegenzug pariert Groß den Schuss eines leicht bedrängten VfB’ers per Fuß zur Ecke. Den Schuss aus der Entfernung nach der Ecke kann der DSC-Torhüter erneut parieren. Die letzten Möglichkeiten vergaben Steglich, Schuss am langen Pfosten vorbei und Zorn, der frei vor Feist den Ball knapp am Tor vorbei schießt. Nach diesem Punktgewinn haben die Dresdner weiterhin 2 Punkte Vorsprung und das bessere Torverhältnis gegenüber dem VfB Chemnitz. Damit reicht den Schwarz-Roten am letzten Spieltag gegen den SSV Markranstädt ein Unentschieden, um die Klasse zu halten.

Fanbericht[Bearbeiten]

Schon wieder Abstiegsgipfel, schon wieder Chemnitz, allerdings diesmal die Ballspieler. Topmotiviert und sensationellerweise ohne Pinkelpause cruiste der schwarz-rote Bus in unter einer Stunde zum Zielort. Ein historisches Ereignis war's auch noch, denn immerhin handelte es sich ja um das letzte Heimspiel des VfB Chemnitz vor der Fusion. Ausgangsposition noch mal kurz klargestellt: Sieg heißt Klassenerhalt, Unentschieden lässt uns die besseren Chancen und bei einer Niederlage ist gläubig werden angesagt. Ein Gästeblock war zwar da, wurde aber abgelehnt, weil das Gras höher stand als die jüngsten DSC-Fans. So machte man sich's am Hang auf der Hauptseite bequem. Beim Einlaufen der Mannschaft wurde den Spielern nochmals per Super-Kitsch-Choreo unsere Verehrung bewiesen und um Gegenseitigkeit gebettelt. Dazu passend flogen ein paar hundert kleine Papierherzchen durch die Luft. Der Support dürfte in den ersten 20 Minuten so ziemlich das Maximum des Möglichen gewesen sein, danach immer noch okay, jedenfalls wenn man die miese Stadionakustik einberechnet. Außerdem gab's zunehmend Pöbeleien (von beiden Seiten) mit den teilweise schon etwas älteren Ordnern der Heimseite. Interessant deshalb, weil irgendwie immer mehr pöbelnde Opas plötzlich 'ne Ordnerbinde um hatten (Laut späterer Aussage einiger Chemnitzer waren davon die wenigsten wirklich Ordner, aber wenn man die Binden halt nicht wegschließt...). So kam es zu Beginn der zweiten Halbzeit zu einigen kleineren, von Ordnern begonnenen, Schubsereien und noch ein bisschen weitere De-Deeskalations-Taktiken. Dann fanden die Herren es plötzlich angebracht, polizeiliche Verstärkung anzufordern. Begründung: Mehrere mutwillige Körperverletzungen (ein Schubser, zwei Schubser) und Sachbeschädigungen (Hä? Die Grashalme, oder was?). Wenig später erschien vielleicht die halbe Polizeibesetzung der gerade abgeschlossenen Partie CFC - Lübeck. Immerhin neun Einsatzfahrzeuge, davon fünf Kastenwagen, hielt man für nötig, um die Friedrichstädter Horden (ca. 75 Leute) unter Kontrolle zu bringen. Nachdem die Grünen sich das Geschehen so drei Minuten aus der Entfernung angesehen hatten (gefährliches Geschreie und Gehüpfe in der Öffentlichkeit), hielten sie die Situation für nicht mehr zumutbar. Also kamen 30 bis 40 Mann in voller Kampfmontur im Laufschritt in den Gästebereich gestürmt. Diese trieben die erstmal etwas verdutzten DSC-Fans (ohne vorhergehende Aufforderung natürlich) erst den Hügel rauf und über den Zaun. Wer's nicht schnell genug schaffte, bekam schnell die Hand der freundlichen Helfer an den Hals gelegt und wurde gegen jenen Zaun gedrückt (betraf übrigens auch Frauen), den er oder sie angeblich übersteigen sollte. Alle anderen hörten (nachdem sie weit genug zurück gedrängt waren, um das Spiel nicht mehr sehen zu können) ein paar mal "Einkesseln, Einkesseln!" und wurden plötzlich von einer grünen Wand zusammengepfercht. Noch bunter wurde die Sache, als ein Chemnitzer (der vorher schon um ein Match gebeten hatte, von uns aber genauso ignoriert wurde, wie anscheinend auch von den anderen Chemnitzern) versuchte, durch die Polizeikette durchzustürmen und einem der Unseren eine mitzugeben. Um dieses Subjekt, das nach seiner Festnahme die Berufe der Eltern stolz mit Kindergärtnerin und Polizist angab, zu stoppen, entschieden die cleveren Grünen einfach, Pfefferspray in das Menschenknäuel zu sprühen. Das überraschende Ergebnis war, dass drei bis vier Dresdner gleich mit zu Boden gingen - purer Zufall übrigens, dass keine Frauen oder Kinder betroffen waren. Auch in der Folge glänzte die Trachtengruppe mit Willkür vom Feinsten. So wollte der Einsatzleiter die Freundin eines Eingesprühten (übrigens eine Arzthelferin) davon überzeugen, dass Pfefferspray medizinisch völlig unbedenklich ist und Hilfe für den am Boden liegenden daher gar nicht nötig ist und nein, Sie bleiben gefälligst im Kessel. Ein anderer Terror... äh... Polizist fand das ganze Am-Boden-Liegen sowieso völlig unbegründet, denn es "war doch nur Pfefferspray" - alles klar, und deine warme Jacke mit den langen Ärmeln kommt hoffentlich auch bald. Andere fragten (ohne sich große Illusionen zu machen) mal freundlich ein paar besonders engagierte Beamte nach ihrer Dienstnummer, was routiniert mit der Bemerkung abgeblockt wurde, dass sie so was gar nicht hätten (wäre ja auch ein Ding gewesen, wenn sich's bei den Gestalten um reguläre Polizeieinheiten gehandelt hätte). Spitzfindige Hinweise auf die Grundrechte nötigten den Paratroopers so auch nur ein verschmitztes Lächeln ab. Da die Grünen aber neben den Punkten Situationseinschätzung und Wahl der Mittel auch beim Einkesseln ziemlich versagten, standen nach 15 Minuten nur noch die unverbesserlichen Diskutierer und jene, die den Kessel irgendwie lustig fanden, in Selbigem, wurden aber letztlich genötigt, ihre Personalien abzugeben und aus dem Schutz der Staatsmacht verwiesen. So erlebte man dann also ungesichert die letzten fünf bis zehn Minuten eines Spieles, in dem nach mäßigem eigenen Auftritt und Alutreffer der Heimischen ein einigermaßen glücklicher Punkt raussprang. Anschließend zogen die Vermummten zügig ab, während die ach so gefährlichen Dresdner allein zurückgelassen wurden (muss man wahrscheinlich nicht verstehen). Da der grüne Mob unseren Raucheimer zwar fünf Minuten lang umstellt, aber nie als solchen erkannt hatte, qualmte beim vielumjubelten (wenn auch teilweise vom Winde verwehten) Aufstieg der Frauenmannschaft noch mehr als ohnehin geplant. Ansonsten erfuhr man noch, dass es möglicherweise für eine Person ein Stadionverbot geben soll und man kann den Zuständigen nur raten, dies nochmal zu überdenken, da 50 Protestierer oder Boykottierer bei 150 Leuten ja nicht unbedingt sein müssen und die angebliche Begründung reichlich dürftig ist.

mhr (Fanclub Hofmann Richard)

Stadionhefte[Bearbeiten]