Karl Schlösser

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Karl Schlösser
Karl-Schloesser.jpg
Karl Schlösser in den 1930er Jahren
Person
Name Karl Schlösser
Geburtstag 29. Januar 1912
Geburtsort Dresden, Deutschland
Sterbedatum 1. Januar 1982
Beruf Kaufmännischer Vertreter
Sportart Fußball
Position Sturm
Spielerstationen
Jahre Mannschaft
1922–1935 Dresdner SC
1935–1937 Planitzer SC
1937–1939 Dresdner SC
Trainerstationen
Jahre Mannschaft
194?–1948 Ohligser FC 1906
1948–1949 VfL 1894 Oldenburg
1949–1950 BV Cloppenburg 1919
1951–1952 FC Roland 1912 Delmenhorst
1951–1953 TuS Schwarz-Weiß 1909 Varel
1952–1954 VfL 1894 Oldenburg
1954–1955 TSR Olympia Wilhelmshaven
1955–1958 SV 08 Ludweiler-Warndt

Karl "Karli" Schlösser (* 29. Januar 1912 in Dresden; † 1. Januar 1982) war ein deutscher Fußballer und Fußballtrainer, der von 1922 bis 1935 und von 1937 bis 1939 beim Dresdner SC spielte.

Fußballkarriere[Bearbeiten]

Ab 1922 durchlief Karl Schlösser mehrere Nachwuchsmannschaften des Dresdner SC. Wahlweise als Mittelstürmer oder Rechtsaußen einsetzbar, begeisterte das lebhafte Talent schon als 17-Jähriger ab 1929 die große Anhängerschaft der 1. Fußballmannschaft des DSC. Seine Spielweise war von großer Übersicht und Überlegung geprägt. Er fiel jedoch mitunter auch durch kleinere Undiszipliniertheiten auf. So flog er im Viertelfinale der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft 1929/1930 beim 5:4-Verlängerungssieg gegen den amtierenden Deutschen Meister SpVgg Fürth vom Platz, nachdem der 18-Jährige zuvor noch mit zwei erzielten Treffern geglänzt hatte.

1935 wechselte Karl Schlösser zum DSC-Ligakonkurrenten Planitzer SC, kehrte jedoch schon im November 1937 zu den Rothemden zurück. Seine berufliche Tätigkeit als Handelsvertreter wies seine fußballerischen Ambitionen nun zunehmend in die Schranken. Dem DSC blieb er dennoch bis zu seiner Einberufung zur Wehrmacht 1939 als Spieler treu, wobei eine Verwundung seiner aktiven Laufbahn endgültig ein Ende setzte.

Auswahlberufungen[Bearbeiten]

Beim Länderspiel gegen die Niederlande am 26. April 1931 in Amsterdam (1:1) lief die Nationalmannschaft mit den vier DSCern Richard Hofmann, Friedrich Müller, Karl Schlösser und Kurt Stößel in der Startelf auf. Der erst 19-jährige Karl Schlösser war das Nesthäkchen dieser Nationalelf. Ihm gelang in der 49. Spielminute das einzige deutsche Tor zum 1:1-Ausgleich, nachdem sein Dresdner Vereinskollege Friedrich Müller den niederländischen Schlussmann mit einem scharfen Schuss geprüft hatte. Es blieb dennoch seine einzige Berufung in das deutsche Auswahlteam. In die Verbandsauswahl Mitteldeutschland wurde er 1931 zu zwei Pflichtspielen berufen (3 Tore), in die Gauauswahl Sachsen 1935 und 1936 zu fünf Pflichtspielen (3 Tore).

Die fünf DSCer im Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft vor dem Länderspiel 1931 gegen die Niederlande in Amsterdam: v. l. n. r. Kurt Stößel, Karl Schlösser, Richard Hofmann, Friedrich Müller, Georg Köhler

Erfolge als Fußballspieler[Bearbeiten]

  • 1 Länderspiel für Deutschland 1931 (1 Tor)
  • 2 Verbandsauswahl-Pflichtspiele für Mitteldeutschland 1931 (3 Tore)
  • 5 Gauauswahl-Pflichtspiele für Sachsen 1935–1936 (3 Tore)
  • 10 Endrundenspiele um die Deutsche Meisterschaft 1930–1934 (6 Tore)
  • 2 Schlussrundenspiele um den Deutschen Vereinspokal 1937–1938
  • Deutscher Meisterschaftsdritter 1930
  • Mitteldeutscher Meister 1930, 1931, 1933
  • Mitteldeutscher Pokalsieger 1933
  • Mitteldeutscher Vizemeister 1932
  • Sächsischer Meister 1934, 1939
  • Sächsischer Pokalsieger 1933
  • Ostsächsischer Meister 1930, 1931, 1932, 1933

Laufbahn als Fußballtrainer[Bearbeiten]

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Karl Schlösser Fußballtrainer und betreute zunächst den Ohligser FC 1906, ein Vorgängerverein des späteren Zweitbundesligisten SG Union Solingen 97. Im November 1948 heuerte er beim VfL 1894 Oldenburg an. In der Saison 1949/1950 sah man ihn bei dessen Ligakonkurrenten BV Cloppenburg 1919 auf dem Trainerstuhl. Zeitgleich coachte er in der Saison 1951/1952 den FC Roland 1912 Delmenhorst und den TuS Schwarz-Weiß 1909 Varel, wo er bis 1953 tätig war. Zwischen 1952 und 1954 kehrte er noch einmal zum VfL 1894 Oldenburg zurück, bevor er in der Saison 1954/1955 den TSR Olympia Wilhelmshaven betreute. Höhepunkt seiner Trainerlaufbahn war ab dem 1. Juli 1955 schließlich sein mehrjähriges Engagement beim saarländischen Zweitligisten SV 08 Ludweiler-Warndt in der II. Division Südwest, wo ihm nach fast drei Jahren in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 16. März 1958 gekündigt wurde.[1]

Einzelnachweis[Bearbeiten]

  1. Auf den Spuren von Fußballer Karl Schlösser in Nordwest-Zeitung (Nr. 286/2020 vom 8. Dezember 2020, Seite 23)