VTB Turnlust Dresden: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Verein für Turnen und Bewegungsspiele "Turnlust" e. V. Dresden''' (abgekürzt '''VTB Turnlust Dresden''' genannt) war ein Sportverein aus [[Dresden]], der sich am [[1. Oktober]] [[1919]] dem [[Dresdner SC]] anschloss. Er wurde am [[30. November]] [[1903]] gegründet.
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Der '''Verein für Turnen und Bewegungsspiele "Turnlust" e. V. Dresden''' (kurz '''VTB Turnlust Dresden''' oder nur '''Turnlust''' genannt) war ein traditionsreicher [[Deutschland|deutscher]] Sportverein aus der [[Sachsen|sächsischen]] Hauptstadt [[Dresden]], der unter diesem Namen zwischen [[1903]] und [[1919]] sowie zwischen [[1921]] und [[1946]] bestand.
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Aktuelle Version vom 22. Juli 2021, 20:45 Uhr

VTB Turnlust Dresden
Vereinslogo des VTB Turnlust Dresden
Name Verein für Turnen und Bewegungsspiele
"Turnlust" e. V. Dresden
Vereinsfarben Blau-Weiß
Gegründet 30. November 1903
(Dresdner TV: 11. Dezember 1843)
Aufgelöst 21. Oktober 1946
Sportstätten Sportplatz am Hindenburgufer
Sporthalle an der Vitzthumstraße
Sportpark Ostragehege
Vorgänger und Nachfolger
ATV Dresden (1903)
Dresdner SC (1921)
Dresdner SC (1919)
SG Friedrichstadt (ATV Dresden & Dresdner SC, 1945)

Der Verein für Turnen und Bewegungsspiele "Turnlust" e. V. Dresden (kurz VTB Turnlust Dresden oder nur Turnlust genannt) war ein traditionsreicher deutscher Sportverein aus der sächsischen Hauptstadt Dresden, der unter diesem Namen zwischen 1903 und 1919 sowie zwischen 1921 und 1946 bestand.

Vereinsgeschichte[Bearbeiten]

Der VTB Turnlust Dresden wurde am 30. November 1903 von Mitgliedern des ATV Dresden gegründet. Hauptgrund für die Abspaltung war das Streben der Gründer, sogenanntes "Nackt-Turnen" einzuführen. Hiermit war schlicht und einfach Oberkörperfrei-Turnen möglichst im Freien gemeint. Dies war damals bahnbrechend im gesamten Deutschen Reich, galt jedoch als abstoßend und sittlichkeitsgefährdend. Der Verein wurde anfangs stark angefeindet. Die DT drohte sogar mit dem Ausschluss des Vereins und gestattete die Teilnahme an Wettkämpfen nur in der damals üblichen Turnerkleidung. Dennoch wuchs die Mitgliederzahl bis 1906 schon auf 40 Turner.

Der Verein betrieb zunächst Turnen und Bewegungsspiele wie Faustball, Fußball, Schlagball (ab 1913) und Trommelball. 1908 wurde Frauen-Turnen eingeführt. Die Sportabteilung entstand 1909. In ihr wurden Bergsteigen, Boxen, Leichtathletik, Ringen, Schwimmen, Wandern und Wintersport betrieben. Heimstätten des Vereins waren der Sportplatz am Hindenburgufer und die Sporthalle an der Vitzthumstraße.

Von den ungefähr 150 männlichen Vereinsmitgliedern wurden 115 zum Ersten Weltkrieg eingezogen. 44 Mitglieder fielen, darunter auch der verdienstvolle Vorsitzende Max Hübner.

Am 4. Oktober 1919 schloss sich der Verein dem Dresdner SC als Abteilung Turnen bzw. Turnlust (oft auch DSC Turnlust genannt) an. Am 4. August 1921 machte sich die Abteilung bedingt durch die sogenannte reinliche Scheidung jedoch wieder als VTB Turnlust Dresden selbstständig. Aufgrund von Kooperationsvereinbarungen mit dem Dresdner SC konnte der Sportpark Ostragehege regelmäßig weiterhin genutzt werden. Gotthard Meißner wurde erster Vorsitzender nach der Neugründung.

1945 wurde der Verein verboten und aufgelöst und am 21. Oktober 1946 schließlich aus dem Vereinsregister gelöscht. Ein direkter Nachfolger entstand nicht. Die Turnlust-Stammvereine ATV Dresden und Dresdner SC gingen am 24. Juni 1945 in der SG Friedrichstadt auf.

Erfolge[Bearbeiten]

  • Sächsischer Schlagball-Meister 1914, 1919, 1920, 1921, 1922